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„Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich, sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“ (Jak 5,14)
Nicht wenige Menschen fühlen sich gerade in Krankheit auch in ihrer Beziehung zu Gott durcheinander gebracht. Darüber hinaus treten tief sitzende Fragen und Ängste zu Tage: Werde ich wieder gesund? Kehren meine Kräfte und Lebensgeister wieder? Kann das schon wirklich alles gewesen sein?
Und genau in diese Krisen des Lebens wird in der Krankensalbung die besondere Zuwendung Gottes spürbar zugesagt. Die Salbung mit Krankenöl lässt diese Zuwendung über Tast- und Geruchssinn besonders tief erfahren: "Du bist nicht allein! Gerade jetzt bin ich, dein Gott, mit dir!"
Die Krankensalbung ist ein Sakrament. Das bedeutet, dass durch einfache, menschliche Gesten das deutlich, spür- und erfahrbar wird, was Gott tut, bewirkt und schenkt. Konkret drückt sich das in der Krankensalbung folgendermaßen aus: Der Priester betet für den Kranken, indem er ihm schweigend die Hände auflegt. Danach salbt er Stirn und Hände mit Krankenöl, indem er spricht:
"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes!" - "Amen!"
"Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich. In seiner Gnade richte er dich auf!" "Amen!"
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Durch den Ritus wird deutlich, dass es ein Symbol für Kranke ist, für deren innere und äußere Heilung gebetet wird. Dies hat der frühere Ausdruck "Letzte Ölung" sehr verdunkelt. Auch heute ist es leider bei manchem Menschen immer noch so, dass die Krankensalbung als "Vorstufe" zum Sterben angesehen wird. Das Gegenteil ist der Fall: Krankensalbung ist kein Sterbe-Sakrament! Heilung, liebevolle Zuwendung und Kraft schenkendes Aufrichten sind jene Inhalte, die dieses Sakrament bezeichnen und im gläubigen Vertrauen auf Gott auch bewirken. Daher kann die Krankensalbung im Krankheitsfall jederzeit und auch mehrmals empfangen werden.
Zweimal im Jahr (Zweiter Weihnachtsfeiertag und Pfingstmontag) wird die Krankensalbung in der Pfarrei Sankt Anna im Rahmen des Gemeindegottesdienstes gespendet, um sichtbar zu machen, dass die Gemeinde die Kranken durch ihr Gebet begleitet und dass Menschen, gerade auch in schwierigen Lebenssituationen, ihren festen Platz in der Gemeinde haben.
Grundsätzlich kann aber in jeder Krankheitssituation, in der Sie den Wunsch nach der heilenden und tröstenden Stärkung Gottes verspüren, die Krankensalbung von einem Priester gespendet werden. Nehmen Sie bitte in diesem Fall über die Pfarrbüros Kontakt auf.
Wenn in schwerer Krankheit das Sakrament der Krankensalbung empfangen werden soll, ist es sinnvoll, den Priester rechtzeitig zu rufen, so dass der Kranke nach Möglichkeit noch bei Bewusstsein ist und die sakramentale Feier miterleben kann.