© Katharina Wagner / Pfarrbriefservice.de
„Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben.“ (Lk 7,48)
Die persönliche Geschichte eines jeden Menschen kann immer wieder zur Unheilsgeschichte werden. Fehler zu machen, zu versagen, schuldig zu werden ist Teil des menschlichen Lebens. Sünde ist so nie bloße Privatsache. Sie verstößt immer gegen die Liebe zu den Mitmenschen und den Geschöpfen und letztlich auch gegen Gott, den Schöpfer. Darum haben auch Vergebung und Versöhnung immer mit Gott zu tun. Wir allein können sie nicht bewerkstelligen. Wir müssen zwar stets um Wiedergutmachung bemüht sein, aber nur Gott kann auch das heilen, was wir Menschen auf Erden nicht mehr wieder gut machen können. Vielleicht ist der, dem wir Unrecht getan haben, nicht mehr für uns erreichbar oder schon tot. Wir wissen oft auch nicht, welche Auswirkung diese oder jene Sünde gehabt hat und noch haben wird. Nur Gott weiß das.
„Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er (Gott) treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.“ (1 Joh 1,8f)
© Bernhard Riedl / Pfarrbriefservice.de
Die Kirche kennt zahlreiche und vielfältige Formen, wie Buße und Versöhnung gefeiert werden:
· in der Eucharistiefeier,
· in Bußandachten,
· durch Fasten und Gebet,
· usw.
Doch kommt dem Bußsakrament unter den vielfältigen Formen eine ganz besondere Bedeutung zu. Das Wesen dieses Sakramentes besteht darin, dass Gott, in dessen Auftrag der Priester handelt, in der sakramentalen Lossprechung die Vergebung der Sünden gewährt. Im Sakrament der Buße und Versöhnung feiern wir Gott als den, der in unserem aufrichtigen Bemühen, einander vergebungsbereit zu begegnen, als Kraft zur Versöhnung und zum Neuanfang wirksam ist.
Auch wenn heute viele Menschen der Meinung sind, dass man die eigenen Sünden im Gespräch mit Gott selbst „bereinigen“ kann, bleibt doch dieses Streben rein subjektiv, denn im persönlichen Gebet spricht dem Menschen keiner hörbar und wirksam die Vergebung (Absolution) zu. Mit dem Priester in Ehrlichkeit und Demut über die eigenen Unzulänglichkeiten zu sprechen und die Sünden hörbar auszusprechen, beinhaltet auch einen großen therapeutischen Nutzen für den Beichtenden. Daher empfiehlt die Kirche auch denen, die sich keiner schweren Sünde bewusst sind, in Zeitabständen, in denen das eigene Leben noch überschaubar ist, das Bußsakrament zu empfangen.
Möglichkeit zur Beichte besteht in unserem Pfarrverband immer am Mittwoch um 18.00 Uhr (St. Josef) und am Samstag- abend um 17.00 Uhr vor der Vorabendmesse (St. Anna bzw. St. Johann Nepomuk). Jederzeit steht Ihnen aber, wenn Sie das Bedürfnis haben zu beichten, ein Priester gerne zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Scheuen Sie sich nicht über die Pfarrbüros einen Termin zu vereinbaren.
© Adelheid Weigl-Gosse / Pfarrbriefservice.de