Zum Neujahrsempfang der Marktgemeinde Isen und der Pfarreien Isen und Pemmering am 10.1.2020 im Pfarrheim begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmgard Hibler die zahlreichen Geladenen, insbesondere Ehrenbürger Xaver Mittermaier, Ersten Bürgermeister Siegfried Fischer, Zweite Bürgermeisterin Eva Pfennig, Pfarrer Josef Kriechbaumer, Diakon Willibald Greinsberger, die Pressevertreter und die Abordnung der Isener Blasmusik, die für den musikalischen Rahmen sorgte.
Irmgard Hibler erinnerte daran, dass der Neujahrsempfang sich nunmehr zum fünfundzwanzigsten Male jährt und fand die passenden Worte, um den Anwesenden für ihr soziales Engagement zu danken.
Als Pfarrgemeinderatsvorsitzende wandte sie sich zunächst an die Ehrenamtlichen im Dienst der Kirche. Auch wenn deren Einsatz nicht immer sofort zum gewünschten Erfolg führe, sei er doch wichtig und es lohne sich, von Traditionen wie z.B. Festgottesdiensten, Maiandachten und Wallfahrten bis hin zu neuen Formen wie Kryptaandacht, Paarsegnungsgottesdienst und Trauerandacht an der Ölberggruppe ein breites Spektrum für Glauben, Gebet und Frömmigkeit anzubieten und nach wie vor mutig und fest zum Glauben zu stehen.
Ihr Dank, so Hibler, richte sich sowohl an diejenigen, die sich in Kommune, Kirche und Vereinen ehrenamtlich einsetzen, als auch an die beruflich für ihre Mitmenschen Tätigen. Sie leisteten einen unverzichtbaren und wichtigen Beitrag, ihr Einsatz gehe oftmals über das eigentliche Maß hinaus und sei keine Selbstverständlichkeit.
Mit dem Zitat „ Beurteile den Tag nicht nach dem, was du geerntet hast, sondern nach dem, was du gepflanzt hast“ ermunterte sie die Anwesenden, in ihrem Engagement und Einsatzwillen nicht nachzulassen.
In einer bemerkenswerten Rede fragte Pfarrer Josef Kriechbaumer angesichts von schmerzlichen 51 Kirchenaustritten im Jahr 2019 „Wozu ist die Kirche gut, warum bin ich als Pfarrer hier?“ und zeigte dann auf, was die Kirche, ihre Seelsorger und Ehrenamtlichen für die Gläubigen alles tun, welch breites Spektrum an Möglichkeiten und Angeboten zum Mitmachen, zum persönlichen Engagement, zum Miteinander, zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Spaß und zur Freud, zum Leben und Glauben im Alltag Menschen aller Altersstufen in Kirche und Pfarrei zur Verfügung steht. Es gibt wohl keinen Verein, kein Unternehmen und keine Interessengruppe, die eine solche Vielfalt und Zuwendung zu bieten hat. Der Homepageschreiber findet die Rede so aufschlussreich dass er sie unter „Das Neueste/2020/Neujahrsrede von Pfarrer Josef Kriechbaumer“ im Wortlaut veröffentlicht. Pfarrer Kriechbaumer schloss seinen Vortrag mit dem Dank an Bürgermeister Fischer für die gute Zusammenarbeit und überreichte ihm als Abschiedsgeschenk eine kleine Broschüre mit nicht immer ganz ernst gemeinten Ratschlägen für den Ruhestand.
Bürgermeister Siegfried Fischer, der 2020 in den wohlverdienten Ruhestand geht, dankte in seiner letzten Neujahrsansprache allen, die ihn während seiner 24jährigen Amtszeit beim Dienst für die Gemeinde begleitet und unterstützt haben. Von den bisherigen 25 Neujahrsempfängen habe er deren 24 mitgemacht, sagte Fischer, und es sei ihm stets eine Ehre gewesen. In einer kurzen, beeindruckenden Rückschau erinnerte er an einige der unter ihm entstandenen Groß-Projekte wie die Kläranlage, die dafür sorgt, dass heute auch bei Starkregen niemand mehr in Dreck und Fäkalien zu waten braucht, die Einrichtung der Kinderkrippe lange bevor Krippen gesetzlich verankert wurden, der Neubau des barrierefreien Rathauses, die Schule und die Sicherung der Wasserversorgung, und führte dazu auch einige Beispiele von Gegenstimmen auf; und jedem im Saal wurde klar, in welch hohem Maße er zusammen mit Marktgemeinderat und Verwaltung die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit der Marktgemeinde gesteigert hat und wie hart er dafür zu kämpfen hatte.
Er habe sich um das Kind, dem das Fahrrad gestohlen wurde, ebenso gekümmert wie um Erwachsene, die ihre Wohnung verloren hatten, habe Verliebte getraut, Flüchtlinge untergebracht, Baugebiete ausgewiesen. Er sei dankbar dafür, denn dies alles habe sein Leben bereichert. Besonderen Dank richtete er an seine Familie, „Weitere hervorzuheben wäre ungerecht allen anderen gegenüber“.
Sorgen bereite ihm die um sich greifende Einstellung, dass für alles was man gibt, man auch eine Gegenleistung fordern bzw. erhalten müsse, wenn es geht auch noch in höherem Wert. Wenn jegliches Entgegenkommen teuer bezahlt werden muss, werden wir uns das eines Tages nicht mehr leisten können, so der Bürgermeister.
Mit Blick auf die vier anwesenden Bürgermeisterkandidatin/kandidaten wünschte sich Fischer, dass der Markt Isen auch in Zukunft eine so tolerante, menschliche, freundliche und weltoffene Gemeinde bleibt, wie er sie in den Jahrzehnten seiner Amtszeit erleben durfte und wozu er hoffentlich einen kleinen Teil beigetragen habe.
Die Anwesenden dankten ihrem Bürgermeister mit lang anhaltendem Applaus und stimmten dann freudig ein in unsere wunderbare Hymne „Gott mit dir, du Land der Bayern..“
Gerne stärkte man sich anschließend an den Getränken und den Köstlichkeiten, die vom erfahrenen „Service-Team“ aufgetischt wurden, und wie der Homepageschreiber vernahm, neigte sich die Feier erst weit nach Mitternacht langsam dem Ende zu.