Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Silvester steckt mir noch etwas in den Knochen, kein Wunder, wenn ihr Menschen jedes Jahr auf Neue Eure Umgebung mit ohrenbetäubenden Böller-Explosionen in Schutt und Asche legt. Und da jammern die Leute immer, dass sie kein Geld hätten oder wie wirtschaftlich schlecht es ihnen ginge, aber wenn du dann schaust, was da so alles in den Nachthimmel verpulvert wird, oh mei. Jauuuul, wenn es nach uns Viecherln gehen würde, wäre mit der nervenden Kracherei zum Jahreswechsel schon längst Schluss, wuff, ja, denkt ruhig alle mal darüber nach, ob das heute wirklich noch zeitgemäß ist.
Und was hat man hinterher wieder einmal als Silvesterbilanz lesen müssen? Wie immer gab es Tote und Verletzte durch den unsachgemäßen Umgang mit (illegalen) Feuerwerkskörpern, von „Kugelbomben“ (bis dato habe ich noch nicht einmal gewusst, dass es so etwas gibt), die mancherorts halbe Häuser weggesprengt hätten, und, und, und. Ansonsten alles aber „weitgehend friedlich“, wie das immer beschönigend im Behören- oder Mediendeutsch heißt.
Aber Knallerei hin oder her, solange es seitens der Politik dafür kein offizielles Verbot gibt, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden, wie er hier verfahren und glücklich werden möchte. Was jedoch auf keinen Fall geht, und ich erwähn es, weil es an Silvester ja quasi bei uns um die Ecke passiert ist, sind bürgerkriegsähnliche Randale wie an der Wittelsbacherbrücke. Ich bin grundsätzlich ein friedliebender Vierbeiner, aber in diesem Fall hätte ich schon sehr gerne mal den einen oder anderen Radaumacher fest ins Wadel oder in den Hintern geschnappt, wuff, dann wäre er schon wieder zur Besinnung gekommen.
War sonst noch was? Ach ja, in Rom hat der Papst das Heilige Jahr eröffnet und alle reden jetzt nur noch von der „Hoffnung“, denn das offizielle Motto lautet ja „Pilger der Hoffnung“.
Mei, unser Erzbischof ist auch schon ganz hoffnungsfroh gestimmt, forderte uns alle in seiner Weihnachts- und Silvesterpredigt auf „Zeugen der Hoffnung“ zu sein und das Kind von Bethlehem sei „der Grund unserer Hoffnung“. Die Hoffnung auf ein Leben in Würde für alle sei „keine Utopie, sondern lohne jeden Einsatz im Kleinen wie im Großen“, so der Kardinal. Vor allem in der Politik brauche es Menschen, „die mit großer Hoffnung ans Werk gehen“. Das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion „Erhebt euere Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ erinnere ihn daran, dass alle Kinder „das Recht auf Nahrung, Bildung, Hoffnung und Begleitung haben“ und so weiter und so fort…
Und auch Pater Anselm Grün hat die Hoffnung entdeckt: Am 14. Januar wird der Münsterschwarzacher Benediktiner und Bestseller-Autor 80 Jahre alt und in einem Interview erklärte er: „Derzeit schreibe ich über Hoffnung“.
Das ist für mich schon länger ein wichtiges Thema. Ich will nicht nur über Hoffnung in der Bibel schreiben, sondern auch darüber, was sie für mich heißt und wie ich sie spüre.“ Jauuul.
In diesem Sinne: Bleiben wir für 2025 alle hoffnungsfroh gestimmt, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt, oder, um mit Paulus zu sprechen: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei“ (vgl. 1 Kor, 13,13).
Herzlichst, Eure Fanny!