Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Kurz vor Ostern ist es wieder passiert: Mein treuer Fan hat erneut heimlich und unentdeckt ein Päckchen an unsere Pfarrbürotür gehängt, jauuuuuul. Darin waren ein kunstvolles Gruß-Kärtchen mit lieben Zeilen, Leckerlis für mich, Süßigkeiten für die Pfarrbüro-Crew et cetera. Die Sekretärinnen und anwesenden Seelsorgerinnen waren völlig aus dem Häuschen und es schießen bei ihnen mittlerweile die wildesten Gerüchte ins Kraut, wer das denn nun eigentlich sein könnte. Ich für meinen Teil schweige und genieße. Fortsetzung folgt?
Und sonst? Für mein monatliches Foto hab ich mich diesmal vor dem Hauptportal der Andreaskirche postiert. Nett, oder? Sieht fast so aus, als ob der Pfarrpatron einen Hund an der Leine führen täte. Da hab ich mich gefragt, ob einer der Apostel wohl ein Haustier hatte, wuff. Die meisten von denen waren Fischer, die hatten da wohl eher ein realistisches Verhältnis zum Tier, rein geschäftsmäßig und nicht besonders empathisch, denke ich. Eventuell gab es am See Genezareth Katzen, die die Fischabfälle der Herren Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes und Co gefressen haben, aber so richtige Haustiere? Wohl eher nicht. Eventuell wohnte im Haus der Schwiegermutter des Petrus eine Maus, ha, ha, ha. Einer, der Matthäus oder Levi, soll Zöllner gewesen sein, vielleicht hatte der ja einen treuen Hund bei sich im Zollhäusl von Kafarnaum, und falls sich jemand beschwerte, hat der nur mal kurz und böse geknurrt, und dann war da wieder Ruhe.
Und Jesus selbst? Der Sohn des Zimmermanns, hmmmm. Vielleicht hat der Josef in seiner Werkstatt in Nazareth einen Käfig mit einem Singvogerl drin gehabt und der kleine Jesus hat mit dem gespielt. Aber später als Wanderprediger, da hätte Jesus eigentlich nur einen treuen und braven Hund haben können, einen, der ihn auf seinen Reisen begleitete, ja, so einen wie mich, wuff. Der Hund hätte ihn dann später im Garten Getsemani bei der Gefangennahme beherzt verteidigt. Er hätte sicher einen Soldaten in den Hintern oder ins Bein gebissen, dann hätte Jesus auch ihn beruhigen müssen, so wie den Petrus mit seinem Schwert und dem Ohr vom ollen Malchus. Und der Hund hätte sicherlich ganz treu und voll traurig unterm Kreuz gesessen und hätte dabei verzweifelt gebellt und gejault. Auch vom Grab wär er nicht gewichen bis zu Auferstehung. Und im Gegensatz zu den Soldaten wär er nicht wie tot umgefallen. Ach, was wäre das für ein schönes Wiedersehen gewesen zwischen Herrchen und Hund am hellen Ostermorgen … Leider steht von all dem nix in den Evangelien. Aber möglich wär’s doch schon, oder?
Herzlichst, Eure Fanny!