Fanny - Mai 2023Ein freundliches Wuff allen miteinander!
Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Heute habe ich mich für Euch mal besonders schön gemacht, bekrönt mit einem
Blümchenkranz auf meinem edlen Hundehaupt. Ja, denn ich habe gehört, dass es im Monat Mai bis heute mancherorts üblich ist,
das schönste Mädchen im Dorf zur Maienkönigin zu krönen. Mit der darf dann nur der ebenfalls gewählte Maikönig oder Maigraf tanzen, wuff. Mit dem „Maitanz“ feiert man die Wiederkehr der grünen Farbe in der Natur und den ersten Weideauftrieb des Viehs. Ihren Ursprung, so vermuten gelehrte Brauchtumsforscher, hatten solche Sitten in vorchristlicher Zeit, als man auf solche Art und Weise den Winter vertrieb und den Frühling begrüßte. Der Maibaum ist so ziemlich das Einzige, was von diesem uralten Frühlingsbrauchtum geblieben ist.
So, und jetzt aufgepasst:
Hiermit bewerbe ich mich offiziell um dieses Amt im Pfarrverband Isarvorstadt. Ach, ich wäre doch eine ganz wunderbare Maienkönigin. Gut, aufs Tanzen oder den Weideauftrieb (bei uns in der Isarvorstadt wäre der wohl ohnehin nur zum Schlachthof in der Zenettistraße hin möglich), könnte ich verzichten.
Aber jeder, der dann im Mai das Pfarrbüro betreten würde, dürfte mir dann mit den nur besten Hunde-Leckerli huldigen, das wäre würdig und recht, jauuuul.Übrigens: Das am ersten Maimorgen aus einer klaren Quelle geschöpfte „Maiwasser“ schätzte man ehedem als kräftiges Schönheits- und Heilmittel. Auch dem Tau schrieb man an diesem Morgen Wunderkraft zu. Ich probiere es jedes Jahr bei mir im Garten aus, das Ergebnis seht ihr ja.
Nun gut, der Wahrheit halber muss man sagen: Für uns als katholische Bayerinnen und Bayern gibt es noch eine andere
Maienkönigin: Ja, rufen da jetzt sofort alle Frauen vom Marienverein ganz laut. Richtig, es ist die
Gottesmutter Maria.
Im „Marienmonat“ Mai wird diese in allen bayerischen Diözesen traditionell besonders verehrt. Üblicherweise bitten die Gläubigen in Andachten, Gottesdiensten und Wallfahrten um ihre Hilfe und Fürsprache.
Papst Benedikt XV. erklärte 1916 Maria offiziell zur Schutzfrau Bayerns. Am 14. Mai 1916 wurde das Fest der Patrona Bavariae erstmals in München gefeiert, ein Jahr später in allen bayerischen Diözesen. 1970, die Älteren werden es vielleicht noch wissen, wurde der Festtermin dann auf den 1. Mai verlegt und bildet seitdem den Auftakt zum Marienmonat.
So, jetzt wisst Ihr auch hier wieder ein bisserl Bescheid dank Eurer klugen Fanny. Ich mach mich jetzt noch ein wenig hübsch und übe für mein zukünftiges Amt. Da ich hier im Pfarrverband wohl keine Gegenkandidatin zu erwarten habe, gehe ich davon aus,
dass die Akklamation nur reine Formsache ist. Danijela Pöschl, Bruder Charls, ich erwarte durch Euch und Kraft Eures Amtes freudig meine Ernennung, jauuuul! Und dann immer nur her mit den Leckerlis!
Herzlichst, Eure Fanny!