Ich bin’s wieder, Eure Fanny.
Es ist soweit, der Fasching strebt unaufhaltsam seinem Höhepunkt entgegen. Daher habe ich mich heute auch einmal verkleidet, jauuuuul. Lange habe ich mein kleines edles Hundehirn zermartert, als was ich mich denn kostümieren könnte. Das ist gar nicht so einfach. Süßer Baby-Labradoodle, ja, das war ich früher gern, aber dafür bin ich jetzt schon viel zu groß. Überhaupt, jede andere Hundeart schied aus, denn wer würde mir schon einen Dackel oder Bernhardiner abnehmen?
Und doofes Eichhörnchen wollte ich auch nicht, die mag ich nämlich nicht, die schauen immer so frech draußen von den Bäumen zu uns rein ins Pfarrbüro. Ich glaube, das habe ich Euch neulich schon mal erzählt. Obwohl, die Iris, unsere Gemeindepraktikantin, die würde das sicher ganz toll finden und mich bestimmt gleich mit Nüssen füttern, weil sie mich nicht erkennen würde.
Nein, ich habe auch meinen Stolz und ich bin ja schließlich auch eine gewisse Persönlichkeit hier im Pfarrverband, daher musste es ein Kostüm sein, das meiner Bedeutung nahe kommt. Kurz dachte ich an Kapuziner, leider ist mein Fell schwarz und nicht braun wie deren Kutte, aber theoretisch wäre das möglich, ich hätte einen schönen Bart und meine Frisur könnte mit denen unserer Brüder hier im Pfarrverband locker mithalten. Aber am Ende müsste ich dann gleich den Pfarrerposten hier übernehmen, die sind doch derzeit so knapp mit Personal, jauuuul, nein, das lass ich mal lieber.
Aber dann kam mir ein prima Gedanke, sozusagen des Pudels, beziehungsweise des Labradoodles Kern: Ich gehe als Teufelchen, wuff. Das hat ja auch irgendwie mit unserem Arbeitsbereich hier zu tun, und die roten Hörnchen passen prima zu meinem Fell, oder?
Mann, das ist ein Kontrast zu all den Engelchen und Seelchen, die hier im Pfarrbüro oder im Pfarrverband bei uns arbeiten oder sich engagieren… Und wer weiß, vielleicht treffe ich ja in dieser Verkleidung gar auf Seelenverwandte, in denen auch so ein kleines Teuferl steckt. Ich hätte da schon so ein paar Gestalten vor Augen, aber ich verrate natürlich nix.
Und damit, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich Euch einen schönen Fasching und wenn Ihr mir am Dienstag einen mit Leberwurst gefüllten Krapfen vorbeibringen wollt, dann beeilt Euch, denn am Faschingsdienstag ist bei uns geschlossen und am Aschermittwoch eh schon wieder alles vorbei!
Herzlichst, Eure Fanny!