Über das Leben der heiligen Margaret von Antiochia (in der orthodoxen Kirche ist der Name Marina üblich) ist wenig bekannt. Sie wurde wohl an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert in Kleinasien geboren. Gesichert erscheint ihr Martyrium, das häufig mit dem Jahr 305 verbunden wird.
Zur Legende
Die legendarische Überlieferung zum Leben der heiligen Magaret ist dagegen reich und kennt verschiedene Überlieferungstraditionen: Nach einer Tradition soll sie die Tochter eines heidnischen Priesters gewesen sein, erzogen von einer christlichen Amme. Als der Vater die Hinwendung der Tochter zum christlichen Glauben bemerkte, denunzierte er sie beim Stadtpräfekten. Vor Gericht gestellt, weckte sie das Begehren des Richters, der sie umso härter bestrafte, als sie ihn zurückwies: sie sollte mit Fackeln versengt und in Öl gebraten werden. Als sie bei dieser Prozedur unverletzt blieb, führte dies zu Massentaufen in ihrer Umgebung und zu ihrer Hinrichtung durch Enthaupten.
Die anderen Überlieferungen sehen sie als Schäferin und den Stadtpräfekten (mit Namen Olybrius) als denjenigen, der sie begehrte und den sie zurückwies. Auch hier wird sie im Gefängnis gefoltert, diesmal mit eisernen Kämmen und Fackeln. Ihre Wunden heilten immer wieder, so kam es auch hier zu Massentaufen. Schließlich wurde sie durch Enthaupten hingerichtet.
Entscheidend an der zweiten, wohl späteren, weil ausgeweiteten Überlieferungslinie sind einige Details, die zum Verständnis der heutigen Ikonographie der Heiligen bedeutsam sind: Im Gefängnis erschien ihr demnach ein riesiger Drache (oft der verwandelte Stadtpräfekt), um sie zu verschlingen, das Kreuzzeichen, das sie machte, rettete sie jedoch. Und: auf dem Weg zur Hinrichtung betete sie für ihre Verfolger, diejenigen, die sich in Zukunft an sie wenden würden, vor allem aber für Frauen mit Problemen rund um Schwangerschaft und Geburt.
Die heilige Magaret zählt zusammen mit der heiligen Barbara und der heiligen Katharina von Alexandrien zu den den drei Erzmärtyrrerinnen, in Bayern auch die „heiligen drei Madl“ genannt. Sie zählt daneben zu den besonders verehrten 14 Nothelfern, die besonders in der Volksfrömmigkeit eine große Rolle spielten. Aufgrund dieses Gedenktags und der Legenden ist sie Schutzpatronin der Bauern, bei allen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt (der Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärenden, unfruchtbaren Ehefrauen, der Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, bei schweren Geburten), darüber hinaus natürlich bei Wunden und ihrer Schönheit wegen auch bei Gesichtskrankheiten.
Ihr Gedenktag ist in der katholischen, evangelischen und anglikanischen Kirche der 20. Juli, in der orthodoxen der 17. Juli – der Tag, an dem früher die Bauern mit der Ernte begannen.
In der bildenden Kunst gibt es Darstellungen von Margareta seit dem 10. Jahrhundert (im Osten) bzw. 12. Jahrhundert (im Westen, zum Beispiel in der Kathedrale von Tournai). Sie wird meist als Adelige mit einem Drachen oder Untier dargestellt.