Willkommen im Pfarrverband Holzland

Am Kirchberg 6, 84439 Steinkirchen, Telefon: 08084-1038, E-Mail: pv-holzland@ebmuc.de

Pfarrei St. Nikolaus in Schröding

Adresse:
Kirchenweg 2
84434 Schröding
Kontakt
Mesner:
Stefan Lachner
Bild Kirche Schröding
Foto: Christian Zeug
Die im landschaftlich reizvollen Erdinger Holz- und Hügelland gelegene Pfarrei Schröding ist pfarrgeschichtlich gesehen erst ein Gebilde unseres Jahrhunderts. So gehörten die Filialen Schröding, Kirchberg und Niederstraubing seit alters zur Mutterpfarrei Steinkirchen — so können wir es auch auf dem barocken Deckengemälde in der Niederstraubinger Kirche sehen.
Die Urkunden des ehemaligen Freisinger Hochstiftes deuten darauf hin, dass die erste Siedlung hier um 800 von einem Mann namens Scrot gegründet wurde. 1050 tritt ein Hiltolf de Scrotingin urkundlich auf und in der nachfolgenden Zeit wurde das Gotteshaus von Adlkirchen nach Schröding verlegt. Zumindest ist 1315 schon eine Kirche am heutigen Pfarrort belegt, die um 1450 neuerbaut wurde. Aus dieser Zeit stammt noch der Altarraum, ein spätgotischer Backsteinbau mit eingezogenem Chor in zwei Jochen und dem Schluss in drei Achteckseiten. Typisch für diese Zeit ist der Turm an der Nordseite des Chores, in dessen Erdgeschoß sich früher die Sakristei befand. Man entdeckt hier auch noch ein Netzgewölbe auf Kragsteinen, das ähnlich wie jenes in Kögning figuriert ist. Dieser Epoche gehört auch die 99 cm hohe Nikolausfigur mit dem Stab in der Rechten und den drei Kugeln in der Linken an. Als Darstellung des Kirchenpatrons war sie früher in den gotischen (nicht erhaltenen) Hochaltar eingefügt. Aus dem Jahr 1553 wissen wir, dass die zwei vorhandenen Höfe den Preysingern auf Kronwinkl grunddienstbar waren. Als nun im Dreißigjährigen Krieg die Schweden auch in die Umgebung kamen, brannten sie die Schrödinger Kirche 1634 fast völlig nieder und raubten unter anderem zwei wertvolle Kelche. Erst 1703 hatte man die finanziellen Mittel zusammengestottert, um die zerstörte Kirche auszubessern. Aus dieser Zeit stammen das Langhaus (Anton Kogler, Erding), die Kanzel (Kistler Eckardt, Erding) und der größte Teil der Figuren. Die architektonische Neugestaltung des Turmes ist Anton Kogler zuzuschreiben. Die Weihe erfolgte am 18. September 1707 durch den Freisinger Weihbischof Johann Sigmund Zeller von Leibersdorf, der am gleichen Tag auch die Eberinger Altäre weihte. Aus der Rokokozeit stammt das 1759 geschaffene Deckengemälde im Altarraum, das die eucharistische Verehrung darstellt und vom Erdinger Maler Franz Xaver Zellner geschaffen wurde.
Weitreichende Konsequenzen hatte ein Blitzschlag des Sommermonats August 1804 zur Folge, der in dem Kirchenraum das Chronogramm am Chorbogen und die beiden Seitenaltäre schwer beschädigte. Ersatz für die beschädigten Altäre fand man am 11. Oktober 1804 in Erding. Dass auch der Hochaltar aus Erding stammt ist zwar archivalisch nicht gesichert, jedoch aus mehreren Gründen anzunehmen. Die Seitenaltarbilder sind um 1810 einfach mit den Schrödinger Patronen übermalt worden (St. Sylvester, St. Blasius). Der Hochaltar musste in Schröding verkleinert aufgestellt werden. Bis ins 19. Jahrhundert herein wurde hier einmal in der Woche vom zweiten Steinkirchner Kooperator Gottesdienst gehalten, seit 1901 aber wohnt in Schröding ein Geistlicher. Bereits 1908 plante man die Erweiterung der Kirche, wozu der bekannte Augsburger Baumeister Michael Kurz aufwendige Pläne im Neubarockstil anfertigte. Der unerfreuliche Wegzug des tatkräftigen Expositus Fürst sowie der 1. Weltkrieg verhinderten die Ausführung des Vorhabens. Erst 1931 konnte die Kirche nach Westen erweitert werden. Am 6. Juni 1931 wurde nach den Plänen des Münchner Architekten Karl Kergl mit den Arbeiten begonnen, die Mitte Oktober abgeschlossen werden konnten. Den Bau leiteten Nikolaus Betzl (Viehausen bei Wasserburg) und dessen Schwiegersohn Thomas Wolfbauer (Isen). Dabei wurde auch der Boden des alten Langhauses um zwei Stufen tiefer gelegt und die Orgel zurückversetzt. Seitdem bietet unsere Pfarrkirche im Vergleich mit den anderen Kirchen des Holzlandes die meisten Sitzplätze. So besitzt die Schrödinger Kirche aus dem 15. Jahrhundert das spätgotische Presbyterium, aus dem frühen 18. Jahrhundert die Figuren- und Altarausstattung und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte man den notwendigen Anbau errichten.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Kirchberg - St. Peter

Adresse:
HsNr. 1 1/2
84434 Kirchberg
Kontakt
Mesnerin:
Therese Picker
Kirche Kirchberg
Foto: Monika Kronseder
Nur wenige Urkunden des ersten christlichen Jahrtausends berühren das Gebiet der heutigen Gemeinde Kirchberg. Die wichtigste stammt vom 29. Januar 818, als der Freisinger Bischof Hitto in der Kirchberger Peterskirche — damals noch Eigentum eines gewissen Cozolt — ein Pontifikalamt feierte und anschließend die Schenkung eines Baustarringer Hofes entgegennahm. Am gleichen Tag wurde auch in Hammerlbach eine Urkunde ausgestellt, wo ein Priester mit dem Namen Johannes wohnte. Dass die Siedlung „Kirchberg“ längst vor 800 bestand, zeigten auch Funde 1927 und 1929 von Schwertern aus der Keltenzeit in der Kirmaier-Kiesgrube.
Von der Filialkirchenausstattung der Zeit vor 1700 wissen wir fast nichts, lediglich ein Bericht von 1694 spricht von der Baufälligkeit des Gebäudes und erwähnt das sogenannte „Petersbrinl“ (früher mit Kapelle unterhalb des Kirmaierbauern), das von Wallfahrern wegen der heilkräftigen Quelle gern besucht wurde (vergleichbar dem Stephansbrünnl im nahegelegenen Ebering und dem Bründl bei Wartenberg). 1697 wurde in der früheren, sicher spätgotischen, Filialkirche das Gewölbe und der Turm repariert. Aber am 30. April 1728 schrieb der Steinkirchener, Pfarrer Georg Seerieder an das Ordinariat, dass die Kirche so „ruinös ist, das selbige vasst Stündlich zum einfallen genaigt“ sei.
Deshalb ging man nun endlich an einen Neubau (2600 Gulden), den 1729 der Erdinger Maurermeister Anton Kogler begann und nach dessen Tod 1730 „Georg Mayr angestölter Pällier bei der verwitibt Maurermaisterin Mathilde Koglerin in Erting“ vollendete. Es entstand der typische Koglerbau: ein Langhaus mit den gerundeten Ecken, dem eingezogenen halbrund geschlossenen Chor, der Sakristei an der Ostchoradise und dem typischen lisenierten Westturm. Nach der Kirchenrechnung stammt die spätbarocke Innenausstattung von 1730. Den Hochaltar schuf der Erdinger Kistler Veit Madersbacher in Zusammenarbeit mit dem Maler Lorenz Schalk. Das Hochaltarbild stammt vom Landshuter Maler Johann Anton Vogl und stellt die Schlüsselübergabe an Petrus dar. Die Seitenaltarbilder schuf der Freisinger Johann Martin Sailer. Dies erklärt den Stil des linken Bildes, das in ihrem Typus dem Freisinger Kongregationsbild ähnlich ist. Die Kanzel wiederum fertigte der Erdinger Kistler Kaspar Sandtner an, Erasmus Ziegler lieferte zwei Beichtstühle. Der Dachstuhl wurde vom Niederstraubinger Zimmermeister Martin Fräberger aufgestellt und der Wartenberger Franz Albert Aiglstorffer malte das Turmkreuz. Die beiden Deckengemälde stammen — wie in Schröding — von dem Erdinger Rokokomaler Franz Xaver Zellner. Über dem Langhaus ist in Seccomalerei die Kreuzigung des Apostelfürsten Petrus dargestellt, im Presbyterium dessen Befreiung aus dem Gefängnis durch einen Engel. Durch das Chronogramm erhalten wir die Jahreszahl 1759.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Niederstraubing - St. Martin

Adresse:
Kirchenweg
84439 Niederstraubing
Kontakt
Mesner:
Stefan Lachner
Filialkirche Niederstraubing, Pfarrei Schröding
Foto: Monika Kronseder
Da der Ort bereits 849 urkundlich erwähnt ist, darf man an eine weiter zurückliegende Besiedelung denken. Wann die erste Kirchengründung stattfand, kann bei der fehlenden Quellenlage nicht mehr ermittelt werden. Jedenfalls wird in der Conradinischen Bistumsmatrikel 1315 ein Gotteshaus in Niederstraubing angeführt. Unter dem Freisinger Bischof Hermann Graf von Cilly (1421) wurde nun die heutige Kirche erbaut, die von dem ansässigen Geschlecht der Lampfritzhaimer ausgestattet wurde. Das 1568 neuerbaute Schloss, in dem jedes Jahrhundert ein neuer Besitzer wohnte, brannte an Fronleichnam 1896 ab. Durch die heute noch sichtbaren Umrisse des Schlossbrunnens kann man das gesamte Gelände an der Ostseite des Friedhofes anhand dreier vorhandener Abbildungen gut lokalisieren.
Wenn wir wieder die Kircheneinrichtung betrachten, so findet man aus der Mitte des 15. Jahrhunderts noch eine Opferstockfigur des Kirchenpatrons St. Martin, dargestellt als Bischof mit Stab und Gans. Patroziniengeschichtlich ist interessant, dass ursprünglich St. Ulrich Patron war, der dann von St. Martin verdrängt wurde. Der Zeit um 1520 gehört die prachtvolle Marienfigur mit dem Kind auf dem rechten Arm und dem Szepter in der Linken. 1613 wurde die Kirche umgebaut. Zwei Generationen später kamen die beiden Seitenaltäre zur Aufstellung: Sie entstanden 1674 mit einer ursprünglich schwarz gebeizten Fassung und erhielten erst 1754 die heutige farbliche Tönung. Die Seitenaltäre schuf 1674 der Moosburger Schreiner Paul Schörzlmair, die Fassung stammte vom ebenfalls aus Moosburg stammenden Maler Georg Pinzger. Das linke Altarbild lieferte im gleichen Jahr der Landshuter Maler Franz Geiger. Auch ein Kruzifix wurde damals angefertigt und ein Passauer Maria-Hilf-Bild für den Hochaltaraufsatz.
Als Künstler des um 1754 geschaffenen Deckengemäldes konnte ich den Wartenberger Maler Franz Josef Aiglstorffer ausfindig machen (vgl. Festschrift Wartenberg 1980). Dabei dürften die beiden vorderen Deckengemälde (Rosenkranz) sowie die vier aus dem Leben des hl. Martins an der Orgelempore noch von dessen Vater Franz Albert Aiglstorffer stammen. Die übrigen drei Gemälde im Presbyterium (Christus, Isaaks Opferung und Melchisedeks Opfer) dürften erst zu Anfang unseres Jahrhunderts entstanden sein.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)