„Für die Pfarrgemeinde bleibt diese Altarweihe noch lange in schöner Erinnerung“ sagte Pfarrer Edward Stupak beim beeindruckenden Festgottesdienstes anlässlich der Weihe des Altares und der Segnung des neuen Ambos zum Ende einer umfassenden Renovierung der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere.
Unter Orgelbegleitung zog Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger mit Pfarrer Edward Stupak, Gemeindereferentin Gabriela Pauer, Lektoren und den Messdienern in die festlich geschmückte Pfarrkirche ein.
„Wenn wir die Kirche segnen, so hat das zwei Bedeutungen“, richtete der Weihbischof seine Worte an die Gläubigen. Zum einen werde der Bau gesegnet und zum anderen die Gemeinschaft der Glaubenden, daher wolle man das Taufgedächtnis erneuern. Mit Weihwasser erfolgte vor den Lesungen die Segnung des neuen Ambos, das wie der neue Volksaltar aus Nußbaumholz gefertigt ist.
Der Hebräerbrief richte sich an die Hörer der zweiten Generation, diese sei schon müde geworden im Glauben, der Schwung war abgeflaut und viele fragten sich, hat es einen Sinn als Christ zu leben – diese Situation sei auch in unserer Zeit, hier zu Lande zu finden. Der Schreiber wollte den Gläubigen von damals das Leben Jesu vor Augen führen. Jesu sei den Menschen gleich geworden, er hatte Angst vor dem Tod. Jesu sei ganz Mensch geworden, um den Weg des Lebens so zu gehen, wie ihn die Menschen gehen.
„Wir sollen nachdenken, was wir glauben dürfen- Jesus liebt uns“ betonte Weihbischof Haßlberger. Dies sei eine ungeheure Botschaft, die wir zu den Menschen tragen dürfen.
Doch Glaube sei nicht nur Theorie – man müsse dies auch sehen und erleben. Die Kirche aus Stein sei das Zeichen dafür, dass Gott da ist, unter uns im Dorf, dort wo die Menschen leben, feiern, fröhlich und traurig sind. In der Kirche feiern wir Gottesdienst, dies sei die Feier des Herrn in unserer Mitte.
Der Altar sei ein wichtiger Ort in der Kirche, das Zeichen für Jesus Christus – er ist in unserer Mitte. Das Ambo sei nicht nur Lesepult, sondern vielmehr ein Ort von dem aus das Wort Gottes vorgetragen werde – diese besonderen Orte in der Kirche drücken aus „Der Herr ist inmitten seiner Gemeinde – Gott ist da, mit seiner gewaltigen Mitte unter uns.“ Dieses Licht sollen die Menschen spüren, dies sei ein wichtiger Auftrag, so Bischof Dr. Haßlberger.
Nach der Predigt erfolgte die Weihe des neuen Altares.
Der quadratische, offene, aus Nußbaum gefertigte Altartisch ist in seiner Innenseite mit Blattgold gefasst, dieses Gold leuchtet durch den Lichteinfall in einem hellen, scheinbar sonnendurchfluteten Goldton und spiegelt unterschiedliche Lichtreflexe.
Mit der Allerheiligen-Litanei begann die Weihe. Pfarrer Edward Stupak übergab ein Gefäß mit den Reliquien des seligen Otto, Bischof von Freising, und des seligen P. Kasper Stanggassinger, Redemptorist, feierlich in die Hände des Weihbischofs, der sie in den vorbereiteten Reliquiengraben neben dem Altar legte.
Adam Bode, ein Mitglied der Pfarrgemeinde, verschloss mit einer Steinplatte den Boden, während Chor und Gemeinde „Wohl denen, die da wandeln“ sangen.
Dann erfolgte die Besprengung mit Weihwasser. Der Brauch, Reliquien in einem Altar einzusetzen, hat seine Wurzel in frühchristlicher Praxis, die Eucharistie in der Nähe oder über einem Märtyrergrab zu feiern.
Mit Chrisamöl salbte Haßlberger anschließend den Altar. An allen vier Ecken und in der Mitte des Altares wurden Gefäße aufgestellt in denen der Bischof Weihrauch entzündete. Während der Weihrauch am neuen Altar verbrannte und seine wohlriechenden Düfte den ganzen Kirchenraum erfassten, betete der Bischof das Weihegebet.
Danach erfolgte die Reinigung des Altares und das Anzünden der Kerzen auf dem Altar.
Die erste Feier der Eucharistie am neuen Altar war der krönende Abschluss der Weihe.
Gekrönt wurde der Festgottesdienst aber auch vom Hörgertshausener Chor mit seinem Ensemble. Unter der Leitung von Sepp Lutz gestaltete der Chor mit seinem bestem Repertoire, dem „Kyrie“, „Sanctus“, „Benedictus“ und dem „AgnusDei“ aus der „Missa Sancti Nicolai in G-Dur“ von Joseph Haydn sowie dem Chor „Die Himmel erzählen“ aus Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ einen unvergleichlichen Gottesdienst.
Als Solisten waren eindrucksvoll Karin Scheckenhofer (Sopran), Ursula Lutz (Alt), Peter Lutz (Tenor) und Fritz Kirmaier (Bass) zu hören.
Mit dem Festtag der Altarweihe sind nun die umfassenden Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Pfarrkirche abgeschlossen und die Kirche erstrahlt in einem wunderbaren Glanz.
Die betreuende Architektin des erzbischöflichen Baureferats, Ursula Gonsior, zeigte sich am Ende der Feier beeindruckt vom Festgottesdienst.
Sie sei der Überzeugung, dass sich in der Pfarrkirche jedes einzelne Kunstwerk harmonisch einfüge. Der neue Volksaltar stehe im Zentrum des Altarraumes, er lasse durch seine Gestaltung den Blick auf den Hochaltar frei. Selbstbewusst wachse er scheinbar aus dem Boden. Auch mit dem Ambo habe man die Wahrnehmung an der Historie nicht verstellt, so Architektin Gonsior.
Nach dem Gottesdienst gab es im Gasthaus Soller eine weltliche Feier, bei der der gelungene Abschluss gefeiert wurde. In den Reden und Ansprachen wurden die Arbeiten in St. Jakobus noch einmal reflektiert.
Kathi Baumeister