Pfarrverband Höhenkirchen

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Dieses wunderschöne neue Holzkreuz wurde 2020 von der Familie Hauser in Hofolding errichtet. Bild: S. Hauser

Wegreuze und Bildstöcke in unserem Pfarrverband: Die Verkehrszeichen des Glaubens auf dem menschlichen Lebensweg

Jede/r erlebt das Leidenskreuz in diesen Tagen anders. Das Kreuz hat vielfältige und vielerlei Gesichter, Geschichten und Schwierigkeitsgrade. So verschieden wie die zahlreichen Weg- und Feldkreuze in unserem Pfarrverband stehen und hängen. Diese Kreuze, Verkehrszeichen auf dem Weg des Heiles, wurden vor kürzerer oder längerer Zeit in gläubiger Gesinnung gestiftet und geschaffen.

Viele der Kreuze üben auf so manchen beladenen und belasteten Mitmenschen eine große Anziehungskraft aus sowie eine tiefe Beruhigung und Tröstung. Immer wieder schon hörte ich Leute sagen: „Dieses Kreuz dort ist mein Kreuz. Da gehe ich gerne hin. Dort bin ich aufgehoben. Da finde ich Ruhe, Trost und Hilfe.“

Jede/r trägt so sein Kreuz. Vielleicht kann es uns, den Einzelnen gut tun, auch irgendwo sein Kreuz zu haben, es aufzusuchen, sich gerade dort in besonderer Nähe und im Segen des gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu wissen.

Vielleicht darf die Eine oder der Andere auch spüren: „Im Kreuz ist Heil“ und dabei erahnen, dass das Kreuz des persönlichen Leidens zum Segenskreuz für ihn wird.

Euch/Ihnen allen Gottes reichen Segen in seinem erlösenden Kreuz.      Pfarrer Toni Wolf

Der schmerzgequälte Hutten sagt im Gedicht
von Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898):

Fernab der Welt. Im Reiche meines Blicks
an nackter Wand allein das Kruzifix.

In heilen Tagen liebt in Hof und Saal
ich nicht das Bild des Schmerzes und der Qual;

Doch Qual und Schmerz ist auch ein irdisch Teil,
Das wußte Christ und schuf am Kreuz das Heil.

Je länger ich‘s betrachte, wird die Last
mir abgenommen um die Hälfte fast,

Denn statt des einen leiden unserer zwei:
Mein dorngekrönter Bruder steht mir bei.

Aus Jörg Zink „Wie wir beten können“ Kreuzverlag 1970.