Bei der Pfarrkirche St. Nikolaus handelt es sich um einen oktogonalen Saalbau mit vorgestelltem Ostturm im Stil des Barock. Die Kirche wurde 1740/41 von Ignaz Anton Gunetzrhainer neu erbaut. Der Turm stammt von 1863.
Zur Geschichte der Kirche
Mit der Erhebung der beiden Kuratien Brunnthal und Hofolding wurde die Kirche St. Nikolaus in Brunnthal zur Pfarrkirche erhoben.
1315 - 1741
Der Ursprung der Kirche in Brunnthal geht auf das Jahr 1315 zurück. Aus kirchlichen Aufzeichnungen ist bekannt, dass in diesem Jahr in Brunnthal, Hofolding und Faistenhaar Kirchenbauten bestanden. Diese Kirchen sind zum ersten Mal in einer Landkarte von Peter Apian (1501 - 1552) eingezeichnet.
Ursprünglicher Namenspatron der Kirche in Brunnthal war St. Alban (Albanus), er ist heute noch im linken Kirchenfenster der Apsis und auf einem Bild in der Kirche dargestellt.
1739 wurde wegen Baufälligkeit ein Neubau der Kirche notwendig, der 1741 beendet war. Die dem Hl. Nikolaus geweihte Kirche plante seinerzeit der Münchner Baumeister Ignaz Gunezrhainer. Er wählte die für einen Kirchenbau ungewöhnliche Achteckform, die eher an ein Baptisterium erinnert. Die Ausstattung wurde wohl aus einer früheren Kirche (um 1500) entnommen.
Der um 1700 datierte Hochaltar zeigt in seiner Hauptdarstellung ein Ölgemälde mit der Krönung Mariens. Dieser Hochaltar mit spätgotischen, zum Teil überholten Holzfiguren ist auch bei Georg Dehio „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“ (1956) erwähnt. Der südliche Seitenaltar zeigt eine Figur des Hl. Nikolaus, der nördliche eine Marienkrönung aus dem späten 18. Jahrhundert.
1820 - 1987
1820 sollte die Kirche abgerissen werden, 1863 sorgte der Einsturz des Turmes für Aufregung. Der Turm wurde im unteren und mittleren Teil originalgetreu wieder aufgebaut, das Turmdach aber entspricht in der Form der damaligen Zeit.
1973 - 1987
1973 wurde unter Dr. Schubert die Kirche außen renoviert, die einsturzgefährdete Empore erneuert und eine neue Orgel eingebaut.
Außerdem musste das Dach repariert und im Rahmen dieser Arbeiten auch die Decke der Kirche erneuert werden. Aus dem Jahr 1973 stammt auch die gegenwärtige Heizung unter den Sitzbänken. 1987 erfolgte die Innenrenovierung.
2024
Im Februar begann nach langer Planungsphase die Sanierung des Daches. In der Folge werden auch die Fassade sowie Teile des Innenraums erneuert.
Zur Geschichte der Pfarrei
1920 - 1952
Die Missionierung des Brunnthaler Gebietes erfolgte von der Urpfarrei Haching aus über Sauerlach und Hohenbrunn. Ca. 1920 wurde die Pfarrei Hohenbrunn geteilt, ein Teil wurde die Expositur Brunnthal, eine selbständige Seelsorgegemeinde.
Ex ponere = hinaussetzen. Ein Priester wurde nach Brunnthal hinausgesetzt und arbeitete dort selbständig. Ca. 1952 wurde dann auch die Expositur Brunnthal geteilt und Höhenkirchen errichtet. Die Exposituren wurden in Kuratien (Cura = Seelsorge) also Seelsorgegemeinden umbenannt.
1945 - 2008
Von 1945 bis Oktober 1948 las ein Ruhestandspriester, Ignaz Zimmermann die Messen, danach ein Kapuzinerpater Maximilian aus St. Alto in München. 1950 kam H. H. Katechet Dr. Dr. Staber, später Professor für Kirchengeschichte des "Donauraumes“ an der Universität Regensburg.
1960 - 1967 leitete "Pater Max“, Max Kapfelsberger die Kuratie, dessen Andenken bei den älteren Pfarreimitgliedern immer noch lebendig ist.
Am 1. 10. 1968 wurde H. H. Dr. Franz Schubert Kurat in Brunnthal, der die Geschichte der Kuratie über 34 Jahre entscheidend prägte (einige Jahre auch als Dekan des Dekanates Ottobrunn). In seine Amtszeit fielen die Renovierungen und die Umgestaltung des Innenraumes.
Nach dem Ruhestand Schuberts übernahm H. H. Stanislaus Dorawa am 1. Oktober 2002 zunächst als Pfarradminstrator die beiden Kuratien Brunnthal und Hofolding.
Unter seiner Leitung wurden beide Kuratien am 1. September 2005 per Dekret des Erzbischofs am 18. September in einem feierlichen Akt gemeinsam zur Pfarrei Brunnthal - St. Nikolaus erhoben.
Die Pfarrei ist heute Teil des Pfarrverbandes Höhenkirchen.