1501 - 1858
Etwa 14 km von der bayrischen Landeshauptstadt entfernt, liegt umgeben von Fichtenwäldern das uralte Kirchstockach. Ist die Notiz richtig, dass um das Jahr 1012 der Edle von Ratpot mit einem Gut Stockach zum Kloster Tegernsee kam, könnte man annehmen, dass es sich damals um einen Einödhof handelte. Das Kirchlein Kirchstockach ist zum ersten Mal in einer Landkarte von Peter Apian (1501 - 1552) eingezeichnet. Dieses Kirchlein (ursprünglich vermutlich hölzern) brannte 1833 total nieder. Nur die 1789 gegossenen Glocken konnten gerettet werden.
1835 wurde sie wieder neu gebaut, 1871 kam ein Turm dazu.
Durch die Munifizens des Simmelbauern - Emmeran Limmer -, der auch den Mesnerdienst versah, entstand das jetzige Kirchlein, dessen Altar (1840 geschaffen von Thaddäus Wagner) konsekriert wurde.
Jeweils am Patroziniumstag (24. April) wurde Gottesdienst gehalten. Das Kirchlein war zu je 1/3 im Besitz der damaligen 3 Höfe Mair, Simmer und Westermair. Die Höfe Westermair und Mair wurden nach mehreren Besitzerwechseln und Bränden 1920 unter Emil von Schmid Reisig zusammengelegt. Daraus resultiert der heutige 2/3 Anteil der Familie Ganser. (Pfarrbrief 1/2005) Eng verbunden mit dem Kirchlein blieb der Simmerhof, der bereits seit 1540 den Mesnerdienst innehatte und der 1858 durch die Heirat von Anna Limmer mit dem Hohenbrunner Bauersohn Kaspar Hauser auf den heutigen Namen Hauser überging. 1858 stiftete Katharina Hauser einen signierten Kelch, der noch heute vorhanden ist.
1890 - 2002
1890 – 1900 ließ Kaspar Hauser die Kirche konsekrieren, von dieser Zeit an wurde wöchentlich eine Messe gelesen. 1925 erhielt die Kirche 4 gemalte Fenster, 2 gestiftet von Katharina Hauser und 2 gestiftet von Emil v. Schmid Reisig.
1945 wurden die Messen von dem Komorant Priester Ignaz Zimmermann gelesen, der bei Frau Plieninger wohnte. Ab dieser Zeit gab es auch Sonntagsmessen. Als dieser am 15. 10. 1948 starb, setzte sich Großmutter Hauser dafür ein, das sonntags Kapuzinerpater Maximilian von St. Anton in München die Messe las. Dieser musste von Familie Hauser von der Bahn in Hohenbrunn abgeholt und wieder zurückgebracht werden. 1950 kam H. H. Dr. Dr. Josef Staber, später Professor in Regensburg, nach Brunnthal. Er war dann für Brunnthal und Kirchstockach zuständig, ebenso wie 1960 – 1967 Pater Max Kapfelsperger und von 1968 - 2002 H. H. Kurat Dr. Franz Schubert.
Bemerkenswert:
Eine bemalte Marienstatue, die bereits seit 1850 in der Kirche war. Die Herkunft ist leider unbekannt. Statuen des Papstes Silvester und des Hl. Florian in den Bögen zum Altar. Statuen des Hl. Sebastian und des Hl. Rochus in den hinteren Bögen. Kreuzpartikel um 1900 in der Monstranz mit lateinischer Inschrift.
St. Georg ist noch heute unabhängige Kapellenstiftung mit eigener Kirchenverwaltung und zu 1/3 im Besitz der Familie Hauser und zu 2/3 im Besitz der Familie Ganser.
Chronik der Kapellenstiftung St. Georg
(Albert Hauser, Wolfram Oberparleiter)