Wie es im Gesetz Moses festgelegt war, brachten Maria und Josef den nur wenige Wochen alten Jesus in den Tempel nach Jerusalem, um das Kind Gott zu weihen. Als Opfer brachten sie zwei junge Vögel dar. In Jerusalem lebte damals ein frommer Mann namens Simeon. Gott hatte ihm versprochen, er werde nicht sterben, bevor er Christus gesehen hatte. Simeon folgte einer Eingebung und betrat den Tempel, während Jesus und seine Eltern dort waren. Voller Aufregung bat Simeon das Kind in seinen Armen halten zu dürfen. Er drückte Jesus fest an die Brust und pries Gott: „Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen gehalten. Mit eigenen Augen sehe ich das Kind, das dein Heil bringen wird. Es wird Israel Ehre bringen und den Völkern ein Licht sein."
Maria und Josef wunderten sich über seine Worte. Aber Simeon wandte sich an Maria und flüsterte: „Dein Kind ist dazu bestimmt, vielen Menschen Freude zu bringen. Aber er wird auch in vielen Herzen in diesem Land Zorn hervorrufen und großen Schmerz erzeugen."
Auch die Prophetin, Hanna, die im Tempel lebte, dankte Gott. Sie sprach mit allen über das Kind, die sich sehnten, dass Gott endlich käme. Maria und Josef kehrten in ihre Heimat Nazareth zurück. Dort wuchs Jesus zu einem Kind heran, das von Gottes Gnade und Weisheit erfüllt war.