Pfarrverband Harlaching

Am Bienenkorb 2, 81547 München, Telefon: 089-6939040

Firmmodul Teil 9 Firmvorbereitung

Hallo du Trottel!

Ups – jetzt ist da ein Schimpfwort herausgerutscht. Das geht sehr schnell und ist wohl auch dir schon einmal passiert. Im Leben läuft nicht alles perfekt, sondern du machst auch Fehler. Das mit einem Schimpfwort ist nur ein Beispiel, da gibt es noch viel mehr.

Hallo lieber Firmling, jetzt nochmal mit einer ordentlichen Begrüßung…

Viele wollen das nicht recht wahrhaben, gerne schieben sie die Schuld auf andere oder sehen nicht ein, dass das jetzt nicht richtig war und sie einen Fehler gemacht haben. Aber zu den eigenen Schwächen zu stehen ist etwas ganz Wichtiges, denn nur starke Menschen stehen zu ihren Fehlern. Und ein starker Mensch willst du doch sicher sein!

Diese Fehler werden Sünden genannt. Dieses Wort kommt vom „sondern“, denn mit jeder Sünde sonderst du dich von Gott ab, du stellst dich selbst ins Abseits.

DEIN LEBEN ÜBERDENKEN

Nimm dir Zeit, dein Leben zu überdenken und darauf zu schauen, wie und was du denkst, redest und tust.

Die folgenden Sätze sollen dir dabei helfen. So bekommst du einen Überblick, was in deinem Leben gut läuft und was verbesserungswürdig ist. Wichtig ist: Sei ehrlich mit dir, du brauchst niemandem etwas vorspielen. Ansonsten belügst du dich selbst und auch Gott.

QUIZ WIE LEBE ICH

WIE LEBE ICH MIT GOTT?
  • Ich glaube nicht daran, dass Gott mich liebhat.
  • Ich danke Gott nicht für das, was er mir gibt.
  • Ich bete immer wieder.
  • Ich versuche so oft wie möglich einen Gottesdienst zu besuchen.
  • Ich störe beim Gottesdienst oder lenke andere ab.

WIE LEBE ICH IN MEINER FAMILIE?
  • Ich war gemein und ungerecht mit meinen Eltern und Geschwistern.
  • Ich helfe daheim nicht mit oder drücke mich davor.
  • Ich übernehme Aufgaben im Haushalt.
  • Ich habe gelogen.
  • Ich habe die Schuld auf meine Geschwister geschoben.
  • Ich beschütze meine Geschwister.
  • Ich gehe sorgfältig mit meinen Sachen um.
  • Ich teile nicht.
  • Ich bin neidisch.

WIE LEBE ICH IN DER SCHULE?
  • Ich bin zu meinen Mitschülern/Mitschülerinnen unfair.
  • Ich interessiere mich für den Lehrstoff und bin aufmerksam.
  • Ich habe die Hausaufgaben nicht sorgfältig gemacht.
  • Ich helfe Klassenkolleg/innen, die sich schwertun.
  • Ich habe Mitschüler/Mitschülerinnen verspottet oder ausgelacht.
  • Ich werde leicht zornig oder tue anderen weh.

WIE LEBE ICH IN DER FREIZEIT?
  • Ich achte auf Verhaltens- und Abstandsregeln.
  • Ich war ein Spielverderber oder habe andere ausgetrickst.
  • Ich habe andere ausgeschlossen oder benachteiligt.
  • Ich habe andere verleitet, Böses zu tun.
  • Ich habe mich von anderen verleiten lassen, Böses zu tun.
  • Ich engagiere mich freiwillig bei sozialen Projekten.
  • Ich habe absichtlich etwas kaputt gemacht.
  • Ich habe etwas gestohlen.
  • Ich schau auf mich und meine Gesundheit.
  • Ich habe andere beschimpft und mit Worten beleidigt.

GIBT ES NOCH ETWAS, WAS MICH SEHR BESCHÄFTIGT?

FEHLER UND SÜNDEN

Wenn du ehrlich warst, sind dir sicherlich einige Fehler und Sünden eingefallen, die du gemacht hast. Denn Sündigen beginnt nicht erst beim Mord, niemand ist der perfekte Mensch.

Normalerweise hast du bei jeder Sünde auch ein schlechtes Gewissen, dieses erinnert dich daran: Das war nicht in Ordnung. Es bewirkt auch deine Reue, dieses Gefühl beschleicht dich und zeigt dir, dass du etwas falsch gemacht hast, dass du es gerne wieder gut machen möchtest. An manche Sünden erinnerst du dich möglicherweise sogar immer und immer wieder, weil es dir sehr leidtut und dich richtig belastet.

Was also tun mit dem schlechten Gewissen und der Schuld, die du mit dir herumträgst?

Einen Fehler kannst du nicht ungeschehen machen.

Während du in der Schule einen Rechtschreibfehler ausradieren kannst, geht das im Leben nicht so einfach. Da bleibt immer etwas zurück – bei anderen, bei Gott und auch bei dir selbst. Jede Sünde hinterlässt einen dunklen Fleck in deinem Herz, es ist nicht mehr so rein wie bei deiner Geburt.

Doch Gott hat uns ein Sakrament geschenkt, in dem er alle Sünden vergibt und uns reinigt: Die Beichte. Wenn du dieses Sakrament empfängst, verzeiht dir Gott deine Fehler, er nimmt dir die Last der Schuld ab, du bist wieder reingewaschen.

DIE 5 B DER BEICHTE

Für die Beichte sind 5 Schritte notwendig, sie beginnen alle mit dem Buchstaben B:
  • Besinnen
  • Bereuen
  • Bekennen
  • Büßen
  • Bessern
Die ersten zwei B hast du schon erledigt:

Indem du dir Zeit genommen hast, um ehrlich auf dein Leben zu schauen, hast du dich besonnen.

Wenn du erkannt hast, was falsch war und du dies besser machen willst, dann bist du nicht stolz auf deine Sünden, sondern du bereust sie.

BEKENNEN

Ein sehr herausfordernder Schritt ist das dritte B: Bekennen.
Denn wer bekennt schon gerne seine Fehler, wer erzählt schon gerne jemand anderem etwas über seine Schwächen? Eigentlich schämst du dich dafür und redest nicht gerne darüber.

Doch genau das ist damit gemeint: Einem Pfarrer die eigenen Sünden zu bekennen. Wobei du es ja eigentlich nicht ihm, sondern Gott sagst, der Priester ist nur das Werkzeug Gottes bei der Beichte. Denn Sünden vergeben kann nur Gott allein.

Ganz wichtig ist dabei das Beichtgeheimnis:
Der Pfarrer darf unter keinen Umständen erzählen, was er in der Beichte erfahren hat. Ja mehr noch: Er darf sich nicht einmal etwas anmerken lassen. Sogar wenn ein Mörder kommt und die Polizei dann fragt, wer der Mörder ist, darf er nichts darüber sagen.

Dennoch ist es vielen unangenehm, das ist etwas ganz Normales. Aber wer sich überwindet, der darf dadurch wirklich Befreiung von den Sünden erfahren. Es tut gut, mit jemandem darüber zu reden, was einen belastet, und zu wissen: Das wird nicht weitererzählt! Für den Pfarrer ist das gar nicht so merkenswert, was er in der Beichte erfährt, zumeist vergisst er es sogar schnell wieder.

In erster Linie geht es ihm darum, dir Tipps zu geben, die Sünden in Zukunft zu vermeiden und dass er dir die Vergebung der Sünden im Namen Gottes erteilt.

BEICHTE

Auch vor der Firmung ist die Beichte vorgesehen, nur Mut dazu!
Wenngleich es eine riesige Überwindung kostet, berichten Firmlinge immer wieder davon, wie gut die Beichte getan hat.
Wie das jetzt eigentlich genau geht? Sieh dir dazu folgendes Video an:

ABLAUF DER BEICHTE

BÜSSEN UND BESSERN

Was hat es noch mit den restlichen zwei B auf sich?

Mit Büßen ist gemeint, dass die Fehler wieder gut gemacht werden.
Allerdings geht das oft gar nicht mehr, ein Schimpfwort kannst du nicht wieder in den Mund zurückholen. Daher sollst du dafür ein Zeichen setzen, dass du das bereust und wieder gut machen möchtest: Etwa ein Gebet sprechen oder etwas Gutes tun oder Fasten… Normalerweise sagt der Pfarrer bei der Beichte, welches Werk der Buße du tun sollst.

Schließlich kommt das letzte B: Bessern.

Denn es liegt rein an dir selber, dass du die gleichen Fehler nicht wieder machst. Du allein kannst dich bessern. Wenn du also zur Beichte gehst, tu dies mit dem festen Vorsatz, dich wirklich darum zu bemühen, die Sünden nicht zu wiederholen, sondern dich zu bessern.

In der Beichte betet der Pfarrer daher auch für dich, dass du die Kraft Gottes zur Besserung bekommst.

Tilos fasst das alles in einem Song zusammen: