Unterstützt wird ein Waisenhaus in Tohoun, Togo, das von einer einheimischen Ordenskongregation geführt wird.
Soeur Rosaline, die Leiterin des Waisenhauses beschrieb während ihres Aufenthaltes in Haar im Jahr 2018 ihre Arbeit folgendermaßen:
Ich bin Rosaline Ekegnon, seit 1996 bin ich Ordensfrau der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von Nazareth. Die Kongregation wurde 1983 gegründet mit der Aufgabe, sozial schwachen Menschen – wie Behinderten, Waisenkindern, verlassenen alten Menschen – zu dienen.
Insgesamt sind wir 106 Schwestern, wir sind in 6 Ländern tätig – in Togo, im Tschad, in Benin, an der Elfenbeinküste, in Cameroun, in Italien. In Italien übernahmen wir den Dienst, ankommende Flüchtlinge zu betreuen.
In meiner Arbeit bin ich verantwortlich für die Waisenkinder und für die behinderten Menschen im Waisenhaus mit dem Namen Johannes Paul II in Tohoun, das liegt ca 15o km von Lomé, der Hauptstadt Togos, entfernt.
Unsere wichtigste Aufgabe ist, die Gegenwart Gottes unter den einfachen Leuten – sei es in Stadtvierteln oder in den Dörfern auf dem Land – deutlich zu machen. Als Katechistinnen sagen wir ihnen, dass der Voodoo-Glaube der falsche Weg ist. Wer Christus kennt, ist nicht mehr diesen Fluch-Strukturen unterworfen. Das ist die „Frohe Botschaft“, die wir zu den Menschen bringen.
Darüber hinaus betreuen wir Waisenkinder, Mädchen und Buben jeden Alters, darunter sind auch mehrere Babys, deren Mütter während der Geburt verstarben. Natürlich gilt den behinderten Menschen ebenso unsere ganze Sorge.
Wir bieten den Mädchen Sicherheit und Schutz, die sich einer Zwangsheirat ausgesetzt sehen. Wir machen Hausbesuche bei alten Menschen und bringen ihnen das Notwendige, das sie brauchen.
Im Augenblick leben bei uns 130 Kinder. Das Waisenhaus bildet die Ersatzfamilie. Wir Schwestern sind bereit, die Waisenkinder solange zu begleiten, bis sie selbst ihr Leben in die Hand nehmen können. Die Kinder brauchen Unterkunft, Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Erziehung, Schulbildung, Kleidung und die Möglichkeit einer Berufsausbildung z.B. Nähen, Weben, Handwerkliches.
Unsere Schwierigkeiten sind groß: Es fehlt an finanziellen Mitteln; es fehlt an Wohnräumen und Werkstätten; es fehlt an Transportmitteln. Von staatlicher Seite erhalten wir keine Unterstützung; Wir sind auf uns allein gestellt, Mittel zu finden, mit denen wir den täglichen Bedürfnissen der Waisenkinder und der behinderten Menschen gerecht werden können.
An dieser Stelle möchte ich der Pfarrgemeinde von St. Bonifatius und dem Pfarrgemeinderat danken für die großzügige Unterstützung. Damit konnten wir vor allem Milch für die Neugeborenen und andere Nahrungsmittel kaufen.
Trotz all der genannten Schwierigkeiten und der momentanen angespannten politischen Lage in Togo wollen wir das begonnene Werk weiter fortführen, um diesen Kindern die Chance auf eine menschenwürdige Zukunft zu geben.
drei Kinder, deren Mutter die Geburt nicht überlebte