Das Kirchenpatrozinium wird vom 11.02.2024 auf den 18.02.2024 verschoben.
Eingebettet in die hügelige Bauernlandschaft zwischen der kleinen und der großen Vils im Dreieck Landshut-Velden-Vilsbiburg liegt an der nordöstlichen Bistumsgrenze die Pfarrei Holzhausen.
Bereits 1315 ist sie im ältesten Pfarreien Verzeichnis des Bistum Freising genannt.
Die in der Mitte des Straßendorfes auf leichter Erhebung befindliche Pfarrkirche dürfte ein hochbarocker Bau der Zeit um 1700 sein. Dabei scheint der an der Nordseite des Chores angebaute Turm sein Fundament noch aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu stammen. Die südliche Sakristei wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgestockt.
Der Bau ist ein vierachsiges Langhaus mit gering eingezogenem dreiachsigem Chor. Turm an der Nordseite mit barockem Überbau und Zwiebelabschluß. Im Innenraum Flachtonnengewölbe mit großen Stichkappen, im Chor auf einfachen, im Langhaus auf ionisierenden Pilastern. Der spätbarocke Hochaltar wurde um 1970 bei der Innenrenovierung für die Pfarrei erworben. Das Altarblatt zeigt uns Maria mit dem Jesuskind, umkränzt von Rosengebinde mit der Beischrift „O wunderbarliche Mutter bitt für uns“.
An barocken Skulpturen sind der Hl. Valentin, Stephanus, Antonius und Maria mit dem Kind in der linken Hand zu sehen. Durch einen westlichen Arkadengang mit der Pfarrkirche verbunden ist die Maria-Hilf-Kapelle ein Barockbau der Zeit um 1718. Das Altarbild zeigt ein Gemälde der 14 Nothelfer. Sie der Instandsetzung des Taufsteins 2014 werden in der Kapelle die Taufen gespendet. Am Kirchenpatrozinium (14. Februar) findet nach alter Tradition nach dem Gottesdienst die Austeilung der gestempelten und geweihten „Valentinizeltl“ statt.
Zur Pfarrei gehören die Filialkirchen:
St. Mariä Himmelfahrt, Frauenhaarbach
St. Martin, Tattendorf
und Nebenkirchen:
St. Andreas, Hermannskirchen
St. Vitus, Motting
Mater Dolorosa, Schrannen
_________________________________________________________
Das Patroziniumsfest des Hl. Valentin wird in der Pfarrei Holzhausen feierlich begangen. Der Märtyrer Valentin, Bischof von Terni wurde früher bei Krankheiten wie Epilepsie, um Hilfe gebeten. Er gilt als Schutzpatron der Jugendlichen, Reisenden und Imker. Heutzutage wird er als Patron der Liebenden verehrt.
An einem uralten Volksbrauch, dessen Entstehung bis in die urchristliche Zeit zurück reicht, wird in Holzhausen beim Patroziniumsfest des Hl. Valentin festgehalten. In der Urkirche wurden sogenannte „Eulogien“, das sind nichtkonsekrierte Brote an die Nichtkommunizierten (Sünder), später an alle Gläubigen verteilt. In Holzhausen werden solche „Eulogien“, genannt „Valentini-Zeltl“ hergerichtet. Aus einem Zentner Mehl und Wasser wird in der Bäckerei der Teig vorbereitet und ausgewalzt. Im Pfarrheim versammeln sich viele Frauen, Kinder und Jugendliche, um den Teig in Würfel zu schneiden und dann wird jedem Würfel mit einem Stempel das Bild des Hl. Valentin aufgedrückt. Nach dem Trocknen werden sie gebacken. Beim Festgottesdienst werden die „Valentini-Zeltl“ gesegnet und dann von den Mitgliedern der Kirchenverwaltung an die Gottesdienstbesucher verteilt. In den Familien werden sie Mensch und Tier zum Verzehr gereicht. An diesem Tag wird auch die Reliquie des Hl. Valentin zur besonderen Verehrung aufgestellt.
Irmgard Rauscher
PGR-Vorsitzende Holzhausen (Februar 2019)