Pfarrverband Gars am Inn

Hauptstr. 41    83536 Gars am Inn
Besinnungshaus tot gelegt
aus der Wasserburger Zeitung (OVB) übernommen: (10.5.2014)

"Haus der Besinnung" geschlossen

Besinnungshaus mit P. Bednara
P. Bednara (links) und PGRvorsitzender Andreas Moosmeier am "Haus der Besinnung"
Das ehemalige Pfarrhaus in Wang, bekannt auch unter dem Namen "Haus der Besinnung", ist ab sofort geschlossen. Das teilte Dekan Pater Ulrich Bednara mit.
Das sei bedauerlich, aber nicht zu ändern, erklärte der Dekan zusammen mit dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Andreas Moosmeier vor Ort. Für diesen Entschluss seien mehrere Gründe zusammengekommen.
Unterreit - Nach dem Tod von Pfarrer Wallner stand das Gebäude zunächst ab 1981 leer, damals ist die Pfarrei Wang mit der Filiale in Unterreit dem Pfarrverband Gars zugeordnet worden. Aus dem großzügigen Zweifamilienhaus aus den 60er- Jahren mit Parkettböden, großen Fenstern und einiger Atmosphäre machte die Kirchenstiftung Wang ein "Haus der Besinnung". Das haben vorwiegend Jugendgruppen als sogenannte Selbstversorger genutzt, dafür gibt es eine gut eingerichtete Küche. Pilger haben auch gerne übernachtet. Im Erdgeschoss sind Küche und Aufenthaltsräume, im Obergeschoss überwiegend Schlafräume untergebracht, der Meditationsraum ist im Dachgeschoss.
Nun ist bei einer sogenannten Visitation der gesamte Pfarrverband mit seinen Gebäuden näher betrachtet worden. Dabei traten hier in Wang mehrere Mängel zutage, deren Behebung "einen sechsstelligen Betrag" kostet, erklärt Pater Bednara. Das sei nicht aufzubringen. Beanstandet wurde, dass vor Jahrzehnten versäumt wurde, eine Nutzungsänderung für das Gebäude zu beantragen, denn es sei nunmal kein Pfarrhaus mehr. Öffentliche Gebäude benötigen aber heutzutage mehr als eine Toilette auf der Etage und vor allem Brandschutz mit Fluchtwegen. Zudem könnte man auf den Treppen stolpern.
Als größtes Hindernis wird aber die Außenverkleidung gesehen. Was auf den ersten Blick wie Schiefer aussieht, sind Asbestplatten. Deren Entsorgung soll bei dieser Menge sehr aufwendig sein. Im Dachgeschoss ist viel Holz, das aber, wie damals üblich, mit einem aggressiveren Holzschutzmittel gestrichen worden ist. Der Austritt von Schadstoffen wird an diesen Stellen befürchtet. Aus diesen Gründen untersagte das Erzbischöfliche Ordinariat als Stiftungsaufsicht die weitere Nutzung. Allerdings ist es so, dass die Wasserversorgung und die Heizung des direkt angrenzenden, später gebauten Pfarrheimes von diesem Gebäude abhängen, ein sofortiger Abriss ist also nicht möglich.
Weitere Pläne gibt es keine, nur wird das Haus nicht vermietet und nicht verkauft; es ist vielmehr "tot gelegt". "Daraus ergibt sich", so der Pater, "dass das Haus mit seinen Räumen ab sofort für alles und jeden geschlossen ist und nicht mehr benutzt werden darf."
In einem ersten Schritt ist zuerst einmal die Nutzung zu ändern, weil das Grundstück der Pfründestiftung der Erzdiözese gehört und die für ein Gebäude dieser Art nicht zuständig ist.
Die für dieses Jahr bereits angemeldeten Kurse sind abgesagt worden. Die Anfragen seien aber sowieso rückläufig, hat Moosmeier festgestellt. Etwa alle zwei bis drei Wochenenden habe man Gäste. Im angrenzenden Pfarrheim und im Wanger Gemeindehaus fanden etwa die Yoga- und die Mutter-Kind-Gruppe ein Ausweichquartier. kg  Foto:Günster