Die jungen Erwachsenen, die in die JuWo einziehen sind wohnungslos und oft perspektivlos. Die Caritas JuWo – Beratungsstelle und Unterkunft für junge, akut wohnungslose Menschen bietet seit 2018 bis zu 6 Personen ein Bett in einem Doppelzimmer in einer WG in Fürstenfeldbruck. Aufgenommen werden sowohl junge Frauen als auch junge Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren aus dem ganzen Landkreis Fürstenfeldbruck. Zwei Sozialarbeiter/-innen kümmern sich um die Bewohner/-innen und unterstützen sie damit sie in eigenen Wohnraum ausziehen können. Sie sind Ansprechpartner für alle Belange zum Thema Wohnungssuche, Unterstützung bei Amtskorrespondenz, Ausbildungssuche oder auch Liebeskummer. Die Einrichtung besteht aktuell aus drei Doppelzimmern, Küche, Bad, WC und einem Büro für die Sozialarbeiter/-innen und ist in einer Immobilie der Stadt FFB eingemietet. Das Projekt wird vom Landrandsamt gefördert und steht unter der Trägerschaft des Caritas Verbandes.
Die jungen Erwachsenen bringen unterschiedlichste Biografien mit; viele von ihnen haben Gewalt erfahren und mussten deshalb ihre Familien oder Partner/-innen verlassen oder sie kamen mit der Alltagsbewältigung noch nicht allein zurecht und haben dadurch ihre Wohnung verloren. Wer sich bei der JuWo bewirbt ist wohnungslos und würde alternativ in einer Obdachlosenunterkunft der Herkunftsgemeinde untergebracht werden. Hier in der JuWo haben sie die Chance in einem geschützten Rahmen Hilfe zu erfahren. Je nach Bedarf wird auch an andere Dienste der Caritas weitervermittelt, so dass ein bestmögliches Helfernetzwerk aufgebaut werden kann. Die Aufenthaltsdauer in der JuWo ist begrenzt und an Bedingungen geknüpft. Aktive Mitarbeit, regelmäßige Gespräche mit den Sozialarbeiter/-innen und auch Teilnahme an Gruppenaktivitäten gehören dazu. Ziele der Einrichtung sind neben der Herstellung der Wohnfähigkeit und der Vermittlung in eigenen Wohnraum auch das Wieder-Einüben von sozialen Kompetenzen. Jeder der hier wohnt, ist in einer Notsituation und muss oft erst wieder lernen zu vertrauen und Hilfe anzunehmen. Daher gehört Beziehungsarbeit zu den Hauptaufgaben der Sozialarbeiter/-innen. Die jungen Menschen sollen befähigt werden tragfähige Entscheidungen zu fällen. Dazu gehört auch die Entscheidung, ob sie eine Ausbildung beginnen oder lieber arbeiten gehen wollen oder die Wahl, nach der JuWo selbständig zu wohnen oder noch Unterstützung in Form von therapeutischen Wohnformen in Anspruch zu nehmen.
Die Sozialarbeiter/-innen unterstützen jeden Weg, wichtig ist nur, dass es Bewegung gibt. Kleine Schritte, dafür aber stabil und nachhaltig, so das Motto. Und der Erfolg gibt der Einrichtung Recht. Der Großteil der Bewohner/-innen findet im Anschluss an die JuWo eine eigene Wohnung oder wird an eine therapeutische Wohngemeinschaft vermittelt. Auch sind die erfolgreich vermittelten Bewohner/-innen meist in Ausbildung oder in Arbeit. Allein 2024 wurden zwei Klient/-innen innerhalb von 6 Monaten erfolgreich in eigenen Wohnraum vermittelt und einer davon kann ab September auch eine Ausbildung beginnen.
Neben der Arbeit mit den Bewohner/-innen bieten die Mitarbeitenden Beratung für z.B. Lehrer/-innen, Schulsozialarbeiter/-innen oder Eltern an und sie stehen für ehemalige Bewohner/-innen noch zur Nachsorge zur Verfügung, falls weitere Unterstützung benötigt wird. Oft werden diese Nachsorgeangebote noch jahrelang nach dem Auszug in Anspruch genommen.
Der Bedarf im Landkreis ist leider sehr hoch. Immer wieder müssen Anfragen aus Platzmangel abgelehnt werden. Oft ist den Mitarbeitenden nicht bekannt, wie es mit den jungen Menschen weiter geht, die nicht aufgenommen werden konnten.
Was fehlt ist Platz. Daher sucht die Caritas für die JuWo neuen Wohnraum. Idealerweise ein Haus oder eine große Wohnung, die WG geeignet ist. Ein Haus wäre deshalb sehr interessant, weil man dann die Stockwerke nach Geschlechtern teilen könnte und somit einen noch größeren Schutz für die Bewohnerinnen schaffen könnte. Leider stehen nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um ein Haus in Fürstenfeldbruck einfach anzumieten, daher hoffen die Mitarbeitenden auf Unterstützung aus der Gemeinde. Ebenso suchen wir immer nach Vermietern, die unseren Klienten/-innen eine Chance auf Selbständigkeit geben können und Wohnraum vermieten.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir sind für jede Unterstützung dankbar!
Fragen zur Einrichtung können Sie gerne an die Einrichtungsleitung Sara Birkenfeld stellen.
Kontakt JuWo: 08141- 53 95 600 oder
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