Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt gehört zum ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld. Seit der Säkularisation 1803 ist sie im Besitz des bayerischen Staates.
Der von
Giovanni Antonio Viscardi (1645-1713) entworfene und u.a. von den
Gebrüdern Asam ausgestattete Raum gehört zu den herausragenden Exemplaren der barocken Kirchenarchitektur in Bayern.
Bemerkenswert ist auch die Orgel von Johann Georg Fux aus dem Jahr 1736 auf der Hauptempore, die in den Gottesdiensten und oft bei den
Fürstenfelder Orgelkonzerten erklingt.
An Sonntagen und kirchlichen Feiertagen findet hier um
11 Uhr der
Pfarrverbands-Gottesdienst und um
19.00 Uhr eine
Abendmesse sowie
samstags um
18 Uhr eine gesungene
Vesper statt (im Chorgestühl).
Auskünfte und Informationen zur Klosterkirche, z.B. zu Führungen, erhalten Sie im
Pfarrbüro St. Magdalena.
Der große Kunstführer zu Fürstenfeld aus dem Verlag Schnell & Steiner ist in der 3., aktualisierten Auflage in neuem Layout erschienen. Herausgegeben von Dr. Peter Pfister enthält er Beiträge zu Geschichte, Ausstattung und Theologie der Fürstenfelder Klosterkirche. Der Großteil der Aufnahmen stammt von Wolf-Christian von der Mülbe. Erhältlich ist der Band im Klosterladen in Fürstenfeld, er kann aber auch über jede Buchhandlung bestellt werden. Der Preis beträgt € 14.95.
Wie aus der Geschichte der einzelnen Pfarrgemeinden deutlich wird, kommt Fürstenfeld eine alles überragende Bedeutung zu.
Die Gemeinden des Pfarrverbandes waren alle Klosterpfarreien. Nach der Aufhebung Fürstenfelds 1803 und dem Ende des monastischen Lebens hat sich diese Verbindung auf mancherlei Weise erhalten. Sie zeigt sich gerade auch in der Bezeichnung „unsere Klosterkirche“, mit der viele Menschen – auch über Fürstenfeldbruck hinaus – deutlich machen, was ihnen diese Kirche bedeutet: Heimat, Orientierung, Stolz auf etwas derartig Schönes… Es verwundert deshalb nicht, dass die Namensgebung „Fürstenfeld“ für den Pfarrverband ein hohes Maß an Zustimmung gefunden hat. Die Klosterkirche ist bei den Gemeinden des Pfarrverbandes unumstrittener Identifikationsort. Hierin liegt die große Chance, alle in ihrer je eigenen Vielfalt immer wieder zusammenzuführen, zu sammeln und wieder auszusenden in die Unterschiedlichkeiten und Vielfältigkeiten des pfarrlichen Lebens vor Ort – um den eigenen Kirchturm herum.
Die ehemalige Klosterkirche Fürstenfeld nimmt deshalb einen besondern Status in der Pastoral des Pfarrverbandes ein. Als zentraler Liturgieort entstand im Bereich des ehemaligen Klosters ein geistliches Zentrum, das räumlich und personell noch weiter entwickelt wird. Damit verbindet sich gleichzeitig ein Auftrag über den eigentlichen Pfarrverband hinaus, der auch die zahlreichen auswärtigen Besucher das Jahr über in den Blick nehmen kann und darf. Die sonntägliche Eucharistiefeier um 11 Uhr ist bei allen notwendigen und unumgänglichen Reduzierungen im Bereich der einzelnen Gemeinden der zuverlässige Fixpunkt. Fürstenfeld kann sich hier als Sammelpunkt des Pfarrverbandes auch außerhalb besonderer Ereignisse erweisen. Es bleibt zu hoffen, dass in Zeiten großer Mobilität davon Gebrauch gemacht wird. Neben der sonntäglichen Eucharistiefeier gilt es, die Vielfalt liturgischer Feiern weiter zu entwickeln. Das ist bereits in Form von sonntäglichen Maiandachten und der inzwischen ganzjährig durchgeführten Feier des Abendlobs an den Sonntagen geschehen. Gerade das Chorgestühl als Versammlungsort für Tagzeiten macht deutlich, dass ein seit 1803 letztlich entleerter Raum wieder gefüllt werden und damit eine neue Bestimmung erfahren kann.
In diesem Zusammenhang ist auch der Versuch zu verstehen, die liturgischen Orte in der Klosterkirche neu zu konzipieren und zu definieren. Im Umfeld des Kreuzaltares sind dies das fehlende Versus populum des Altares, der Bereich von
Ambo, Sedile und Priestervorsitz und die Kredenz. Ein entsprechender Prozess unter Einbeziehung der zuständigen Stellen (Kunstreferat, Landesamt für Denkmalpflege) hat begonnen. Er wird ergebnisoffen geführt – unter besonderer Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten.
Bei allem kommt dem Bezug zur spirituellen und damit monastischen Tradition dieses Ortes eine besondere Bedeutung zu. Wir sind alle keine Zisterzienser, aber wir können uns durch ihre Spiritualität und vor allem durch die Mystik des hl. Bernhard von Clairvaux, der uns in der Klosterkirche auf Schritt und Tritt begleitet, inspirieren und leiten lassen. Karl Rahner hat ja einmal gesagt, der Christ von morgen muss ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein. Den Weg über die Erfahrung des Kreuzes hinein in die Herrlichkeit des Himmels, unser eigenes Leben vor dem Hintergrund der Geschichte der Kirche und als Teil des großen Heilsgeschehens, das Gott an uns Menschen vollzieht – nichts anderes möchte die Ausstattung der Klosterkirche Fürstenfeld zum Ausdruck bringen. All das ist doch eine wunderbare Anleitung zu einem Leben aus dem Glauben: für uns selber, für alle, die uns anvertraut sind, und vor allem zur Ehre Gottes, „auf dass er in allem verherrlicht werde“ („ut in omnibus glorificetur Deus“), wie es im großen Deckenfresko über dem Kreuzaltar zu lesen ist.
Gehen wir diesen Weg des Glaubens miteinander und sehen wir unseren Pfarrverband Fürstenfeld – bei allen Unzulänglichkeiten und bei allem Verzicht auf Liebgewordenes und Vertrautes, der uns allen abverlangt wird – als Chance, unserem Glauben Zukunft zu geben – in einer Welt, die unser glaub-würdiges Zeugnis nötiger hat denn je.