Margareta von Antiochien verdankt ihre Berühmtheit einer weitverbreiteten Legende, der historische keinerlei Wert zukommt. Der sich Theotimos nennende Autor der Passio datiert das Martyrium unserer Heiligen auf die Regierungszeit Kaiser Diokletians, näherhin auf die Wende des 3. zum 4. Jahrhundert.
Nach der Erzählung der Passio war Margareta die Tochter eines heidnischen Priesters mit Namen Adesius, der in Antiochien lebte. Als der Vater von der Bekehrung seiner Tochter hört, vertreibt er sie aus dem elterlichen Haus. Margareta versucht sich durch die Flucht zu retten, sie findet Unterschlupf bei ihrer Amme, deren Schafe sie fortan hütet. Bald aber entdeckt der Präfekt Olybrius das fünfzehnjährige Mädchen in ihrem Versteck und begehrt sie ob ihrer Schönheit zur Frau. Margareta will Jungfrau bleiben, weil sie in ungeteilter Liebe Christus anhängt. Der in seiner Liebe abgewiesene Präfekt lässt Margareta als Christin verhaften und unterzieht sie zwei Tage später einem Verhör. Nach ebenso langen wie nutzlosen Diskussionen befiehlt Olybrius die Geißelung des jungen Mädchens, das anschließend trotz ihrer Verletzungen wieder in den Kerker geworfen wird. Im dunklen Verlies versucht sie der Teufel in Drachen- und in Menschengestalt. Aber Margareta vertreibt ihn mit einem kleinen Kreuz, das sie zu ihrem Schutze bei sich führt. Auf die Versuchung folgt der Trost und die Stärkung: Margareta sieht sich umgeben von himmlischen Licht, darin ein Kreuz, auf das sich eine Taube niederlässt. Innerlich aufgerichtet durch diese Vision, geht sie in die Kämpfe der folgenden Tage. Verhöre und weitere Folterungen wechseln einander ab. Aber auch die brennenden Fackeln und selbst siedendes Öl vermögen ihr keinen Schaden zuzufügen. Auf so sichtbare Weise von Gott beschützt, gewinnt ihr Wort an die Menge eine ungewöhnliche Kraft. Margareta bekehrt während ihres Prozesses zahlreiche Zuschauer, die sogleich enthauptet werden. Die Enthauptung setzt schließlich auch ihrem Leiden das krönende Ende des Martyriums um das Jahr 307. Verehrung:
Margareta wurde in der orientalischen Kirche schon früh verehrt. Im Westen verbreitete sich ihr Kult seit dem 7. Jahrhundert. Im Jahre 908 gelangen Reliquien der heiligen Margaretha aus dem Orient in die Kirche San Pietro della Valle am Ufer des Sees von Bolsena. Von dort werden sie 1145 in die Kathedralkirche von Montefiascone übertragen. auch Venedig erhält unter dem Dogen Pietro Zani 1213 einen Teil der Reliquien.
Im 13. Jahrhundert wurde der Berg Karmel nach einem dort bestehenden syrischen Kloster des griechischen Ritus "Gebirge der heiligen Margareta vom Berge Karmel" genannt. Kreuzritter brachten von dort den Margaretenkult mit in ihre Heimat. Im späten Mittelalter erlangte sie vor allem im Westen als Nothelferin ein besonderes Ansehen. Den Bedürfnissen entsprechend wurde ihre ursprüngliche Legende mit weiteren Einzelheiten ausgeschmückt. (Peter Manns, Die heiligen, Mainz 1975)
Wetterregeln:
Regen am Margaretentag ist nicht willkommen, regnet es, so gibt es1eine schlechte Ernte, namentlich die Heuernte. Auch die Nüsse werden taub und faul, die Wahlnüsse fallen ab und die Haselnüsse werden wurmig. Wenn am Margaretentag soviel Regen fällt, dass eine Schweinespur vollläuft und überlaufen kann, dann regnet es noch dreißig Tage. Am Margaretentag soll man auf keinen Kirschbaum steigen, sonst fällt man sich zu Tode.