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Pfarrverband Flossing

Hofmark 11, 84565 Oberneukirchen, Telefon: 08630-221, E-Mail: PV-Flossing@ebmuc.de

Mitarbeiterausflug am 3. Oktober 2018 (Orgelmuseum in Valley, Wallfahrtskirche Nüchternbrunn und Taubenberg)

Orgelmuseum Valley
Der Mitarbeiterausflug des Pfarrverbandes führte die ca. 60 Teilnehmer in das Orgelzentrum im Alten Schloß Valley (Mangfalltal) von Sixtus Lampl.

Der 1980 für ganz Bayern bestellte Orgeldenkmalpfleger konnte nicht verantworten, dass in der damaligen Romantikverachtung und Wegwerfmentalität wertvolles Kulturgut vernichtet wurde. Deshalb baute er in Eigenregie bisher insgesamt 60 Orgeln ab, die einer Neuen weichen mussten,  und kaufte sich 1987 das Alte Schloß in Valley, um diese zum Teil sehr große Orgeln wieder aufstellen zu können.
Seine Frau, Inge Lampl, begrüßte uns und erzählte humorvoll, wie Ihr Mann entschieden hat, das verwahrloste Schloss zu kaufen und sie nun eine Schlossküche mit 60 m² ihr eigen nennt.
Inge Lampl
Sixtus Lampl

Sixtus Lampl begeisterte die Teilnehmer mit seinen Geschichten über die Renovierung des Schlosses, in dem auch schon Michael Ende wohnte, den Erwerb der ersten Orgel von St. Martin in Landshut und der Verlagerung eines denkmalgeschützten Dachstuhls von einem Sägewerk nach Valley, um die Aufstellung weiterer Orgeln in einem Konzertsaal zu verwirklichen.

Kurzweilig stellte er den Charakter der einzelnen Orgeln vor und zeigte virtuos, welche Klangvielfalt die einzelnen Orgeln hervorbrachten.
Mitarbeiterausflug
Nach eineinhalb Stunden gab es dann eine Brotzeit mit Weißwürst und Wiener Würstl.
Der zweite Teil des Vortrags führte uns in den Konzertsaal. Dieser entstand durch die Übertragung des Dachgewölbes einer denkmalgeschützten Sägewerkshalle nach dem Prinzip des bedeutenden Bauingenieurs Friedrich Zollinger (1880–1945).

2002 konnte er dieses Dachgewölbe mit einem Tieflader heranschaffen und in zwei Tagen wieder aufstellen.

Erst 2014 erhielt er vom Landratsamt die Genehmigung als Konzertsaal, da niemand mehr die Statik errechnen konnte und so zunächst nur wie bei einem Sägewerk nur zwei Personen gleichzeitig in der Halle sein durften.
Zollingerhalle
Zollinger-Halle von innen mit der
Hamburger Schroederstift Orgel
Zollingerhalle
und von außen
Zur Sammlung der mehr als 60 kultur- und technikgeschichtlich bedeutsame Orgeln des 17. bis 20. Jahrhunderts  zählen einige große romantische Orgeln, z.B. aus dem Landshuter Martinsmünster, aus der Wallfahrtskirche Gößweinstein oder der Jesuitenkirche Heidelberg. Solche Orgeln wurden damals als technisch veraltete Ungetüme verkannt und durch am barocken Ideal orientierte neue ersetzt.

Wer noch etwas mehr nachlesen möchte oder sich für Konzerte und Kulturfahrten interessiert, dem sei die Homepage des Orgelmuseums ans Herz gelegt:
http://www.lampl-orgelzentrum.com  bzw. ->Jahresprogramm

Zwei bemerkenswerte Orgeln:

Orgel
Große Orgel der ehem. Jesuitenkirche Heidelberg, Steinmeyer 1954-56 
Die große Steinmeyer-Orgel aus der ehemaligen Heidelberger Jesuitenkirche ist das "Flaggschiff" unter den Orgeln der Zollingerhalle, 2003 hierher übertragen.
Dreimanualig ist sie mit 55 Registern die nach der Heldenorgel in Kufstein die derzeit zweitgrößte Orgel im Oberland südlich von München und übertrifft wohl auch in der Differenziertheit des Klangbildes viele neu gebaute Schleifladeninstrumente.
Orgel
Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, Ernst Röver 1896, pneumatische Kastenlade 
Die Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, ein Prunkstück, das durch ein Mittelbild des Florentiner Hofmalers und Akademiedirektors Cesare Mussini weltweit singulär ist. Der bedeutende norddeutsche Orgelbauer Ernst Röver hatte das Instrument 1896 für die Kirche des Hamburger Hospizes neu geschaffen und dabei auf die seelische und körperliche Notlage der dort betreuten Armen und Kranken besondere Rücksicht genommen, denn die ursprüngliche Disposition kannte nur warme und einfühlsame 16', 8' und 4'-Stimmen.
Orgelmuseum
Schöner Spieltisch aus dem Dom Fulda
Um 13:30 Uhr fuhren wir dann nach Nüchternbrunn. Die Wallfahrtskapelle mit Einsiedelei erreichten wir mit einen kurzen Fußmarsch.

Dort feierten wir eine Andacht mit dem Thema „Sieben Schmerzen Mariä“ entsprechend dem Patrozinium der Kapelle.
Nüchternbrunn
Nüchternbrunn
Altar der Wallfahrtskapelle Nüchternbrunn
Nach der geistlichen Stärkung wanderten wir weiter zur Einkehr zur Ausflugsgastätte am Taubenberg
Taubenberg