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Pfarrverband Flossing

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Informationsabend "Unsere neuen Mitbürger" am 30.3.15

Infoabend Asyl 30.3.15

Es war beeindruckend, auf welches Interesse die Informationsveranstaltung der Pfarrei zum Thema „Unsere neuen Mitbürger – Erste Informationen – Wo können wir helfen“ am Montagabend im Pfarrstadl stieß.
Schnell waren die bereitgestellten Stühle belegt, weitere wurden herangeschafft und bald war ein großer Teil des Saales belegt.
Etwa 80 Flossinger waren gekommen, um sich die Ausführungen von Pastoralreferent Stefan Durner, Bürgermeister Lorenz Kronberger und dem für die neuen Asylbewerber zuständigen Wohnungsbeauftragten des Landratsamtes, Wolfgang Hempel, anzuhören. Sieben Syrer sind es, die mittlerweile in Flossing in der Klughamer Straße ein Haus bezogen haben, sieben weitere sollen bis nächste Woche folgen.
Allesamt Menschen, die verfolgt werden und deren Leib und Leben in ihrem Heimatland bedroht ist, wie Stefan Durner bei der Begrüßung sagte.
Menschen die Schutz suchen und in Frieden leben wollen, so Durner weiter: „und wenn ich es mir so überlege, wie es mir bei einer derart massiven Bedrohung ginge, so würde auch ich fliehen und nach einem Platz suchen, wo ich leben kann“.

Bürgermeister Kronberger erläuterte anschließend die Sachlage, die nach dem Scheitern des Vorhabens, im BFZ Peters eine Erstaufnahmeeinrichtung zu installieren, nun zu einer weiteren Zuweisung von Asylbewerbern im Landkreis geführt habe: „dafür muss sich der Landkreis nun rüsten. Künftig werden es pro Jahr an die 1000 bis zu eventuell 1500 laufende Verfahren sein, die im Landkreis abgewickelt werden, bisher waren es etwa 500“, so Kronberger.

Wolfgang Hempel vom Landratsamt schilderte die Wohnungssituation, wie die Wohnungen vorbereitet werden und vor allem, was die Bevölkerung tun könne, um den Asylbewerber die Integration zu erleichtern.: „es wäre wichtig, dass man auf die Leute zugeht, ihnen sozusagen die Hand reicht und vor allem, dass man sie unterstützt, Deutsch zu lernen. Dass dies möglich ist, sehe ich bei mir zu Hause, wo ich zwölf Pakistani betreue und ihnen Deutschunterricht gebe“, appellierte Hempel. Darüber hinaus suche man dringend gebrauchte Fahrräder, die es den neuen Mitbürgern ermögliche, mobil zu sein, damit sie sich selbst um ihre Angelegenheiten  kümmern könnten. Hempel beendete seine Ausführungen und bat darum, sich nun mit Fragen an ihn zu wenden.

An diesem Punkt wurde deutlich, wie sehr sich die Flossinger – wieder einmal – gemeinsam engagieren. Es gab eine Vielzahl von Fragen, die jedoch alle einen gemeinsamen Tenor hatten: „wie können wir helfen“. Keine negativen Bemerkungen oder gar fremdenfeindliche Aussagen, ausschließlich Interesse, was man tun könne.
Ein Umstand, den auch Pfarrer Thaler aufgriff und sich an die Versammlung wandte: „es ist wunderbar, wie viele Flossinger sich hier eingefunden haben und helfen wollen“, wobei er hier zur Besonnenheit aufrief, um auch langfristig dieses Engagement aufrecht erhalten zu können. Denn nichts bräuchten die Asylbewerber mehr, als etwas Dauerhaftes und Verlässliches, so der Pfarrer, und dabei sei es wichtig, dass man auch in einem halben Jahr noch gerne bereit sei, zu helfen und man vor allem auch dann noch Freude daran habe.

Im Anschluss an die Versammlung wurde auf Anregung von Stefan Durner ein Koordinationskreis Asyl gebildet, dem bisher Helmut und Susanne Meyer, Katrin Heiber, Georg Wimmer, Birgit Götz, Christa Mayer und Stefan Durner angehören. Ihre vordringliche Aufgabe ist es, die Hilfen zu koordinieren und Ansprechpartner, sowohl für die Bevölkerung als auch für die Asylbewerber, zu sein.
Erste Schritte werden die Kontaktaufnahme, Angebot eines Deutschkurses, die Planung eines Begrüßungs- und Begegnungsabend, sowie die Installation eines Informationsbrettes, eventuell im Dorfladen, sein.

(Artikel aus dem Mühldorfer Anzeiger vom April 2015)