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Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 2. Fastensonntag

13. März 2022
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)
Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Wolke über dem Berg

Evangelium

In jener Zeit
nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten.

Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.

Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elíja;
sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte.

Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.

Und es geschah: Als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste aber nicht, was er sagte.

Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten.

Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.

Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
 
Lk 9, 28b–36

Monika Langer

IMPULS
von Pastoralreferentin Monika Langer


Liebe Schwestern und Brüder,
 
Lichtblicke oder Gipfelerlebnisse – so nennen wir Erlebnisse, die wir nur selten haben und die meist nur kurz dauern. Da geht der Himmel über uns auf, wie wir so schön sagen. Da kommt es uns so vor, wie wenn wir in den Himmel schauen dürfen, für eine kleine Weile ein Stück Paradies erleben.

Vielleicht fallen Ihnen solche Momente in Ihrem Leben ein.

Die Jünger Jesu Petrus, Jakobus und Johannes hatten ihres, als Jesus mit ihnen auf einen Berg gestiegen ist. Jesus wurde verwandelt, sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Und die Jünger sahen, wie Mose und Elija mit Jesus redeten.

Wir kennen die Redeweise: Jemand strahlt vor lauter Glück. Oder jemand hat eine ganz besondere Ausstrahlung.

Gemeint ist da: Jemand hat ganz besondere Eigenschaften, ist besonders glaubwürdig und mitreißend.

Die Erscheinung des Mose, des großen Retters des Volkes Israel, und des hoch angesehenen altisraelischen Propheten Elija ist für die Jünger ein Beweis gewesen:
Dieser Jesus ist wirklich Gottes geliebter Sohn, sie sind dem Richtigen nachgefolgt. Die Stimme Gottes gibt ihnen die letzte Sicherheit: Auf ihn sollt ihr hören.

Ja, und wie es so ist, genau diesen wundervollen Augenblick will der leidenschaftliche Petrus festhalten. Er hat die Idee, Hütten zu bauen, damit sie hierbleiben können oder immer wieder hierher zurück kommen können.

Auch wir brauchen Orte und Zeiten, wo es uns gut geht, wo wir geborgen sind, wo wir mit den liebsten Menschen ganz allein sind.

Wir sehnen uns nach dauerhaftem Glück und Geborgenheit.

Nur: diese geschenkten Momente sind selten dauerhaft. Jesus geht mit seinen treuen Freunden wieder den Berg hinunter.
Die Richtung ist vorgegeben: Sie müssen wieder weiter auf ihren Weg, für Jesus ist das Ziel klar: Jerusalem, und dort Verfolgung und Tod. Nach den Gipfelstunden kommen wieder die Talsohlen. Das Auf und Ab im Alltag.

Aber von den Lichtblicken, den Gipfelstunden, von den kurzen Glücksmomenten kann ich eine Zeit lang zehren.

In meinem Leben gibt es auch Zeiten, in denen ich an Gott zweifle oder gleichgültig werde.

Gut, dass mir dann doch wieder Gipfelstunden einfallen, die ich erlebt habe. Oder die mir liebe Menschen schenken.

Oder ein intensives Gebet zu Gott, das mich tröstet.

Ich wünsche uns allen, dass uns zur rechten Zeit Jesus anstrahlt und wir mit ihm Zeiten und Orte zum Ausruhen und Genießen finden.

Und dass wir Glück und Kraft mitnehmen, die wir von Gott geschenkt bekommen, bis zum nächsten geschenkten Lichtblick.
 
Ihre Monika Langer