Franz Borgias Maerz, königlicher Hoforgelbaumeister aus München, einer der bekanntesten Orgelbauer seiner Zeit im südbayrischen Raum, erhielt im Jahr 1903 den Auftrag eine Orgel für die neue Pfarrkirche zu planen und zu bauen.
Entstanden ist ein Werk, welches damals sicher Seinesgleichen suchte, heute aber durch zahlreiche Umbauten und damit einhergehenden Veränderungen an musikalischem Glanz verloren hat.
Eine der größten Veränderungen fand im Jahr 1961 statt. Da die Intonation nicht mehr dem Geschmack der Zeit entsprach, entfernte man kurzerhand drei Register, ersetzte diese durch zwei neue und intonierte das gesamte Werk im Klang höher. Auch wurde der Spieltisch, welcher sich bis dahin vor der Orgel befand, erneuert und an seiner jetzigen Position aufgebaut. Die, aller Wahrscheinlichkeit nach, noch bis Anfang der 60er Jahre pneumatisch betriebene Orgel wurde auf elektropneumatischen Antrieb umgebaut.
Trotz all dieser Veränderungen befindet sich das Instrument noch zu 80% im Originalzustand, wodurch der Wunsch des Denkmalamtes (Die Orgel steht seit 1983 unter Denkmalschutz) sowie des Orgelsachverständigen des Erzbistums sicher verständlich scheinen mag, den Originalzustand wieder herzustellen.
Kosten von weit über 260.000 €, welche allein durch die Pfarrei zu tragen wären, stehen dem Vorhaben allerdings entgegen. So entschied sich die Kirchenverwaltung für eine „kleine“ Lösung und beauftragte die ortsansässige Orgelbaufirma Frenger mit der Reinigung und Reparatur.
Am 2. Mai war es dann so weit. Die Arbeiter begannen mit der Demontage der einzelnen Pfeifen, wobei die kleinste knapp 10 cm und die größte, eine Holzpfeife, gute 6 m misst.
Nach dem Ausbau wurden alle Pfeifen gewaschen, instandgesetzt und wieder eingebaut. Auch das Gehäuse wurde vom Jahrzehnte altem Schmutz gereinigt, neue Membranen eingebaut und alle Undichtigkeiten beseitigt. Eine „innere“ Beleuchtung, erleichtert in Zukunft die Wartungsarbeiten.
Allerdings belaufen sich auch diese Kosten auf rund 40.000 €.
Auch der, komplett aus Eisen bestehende, Glockenstuhl aus dem Jahre 1921 versagt immer mehr seinen Dienst. Eine aus dem Jahr 2006 stammende Kostenschätzung, nennt hier schon einen hohen fünfstelligen Betrag, welcher ebenfalls allein durch die Pfarrei getragen werden muss. Immer wieder kommt es zu altersbedingten Ausfällen, welche mit kostenintensiven Reparaturen verbunden sind.
Um weitere Schäden am Glockenstuhl zu vermeiden, beschloss die Kirchenverwaltung, bis auf weiteres die Glocke nicht zu läuten. Freitag um 15.00 Uhr, nach dem Angelus am Donnerstag sowie beim Vollgeläut wird diese Glocke durch die zweitgrößte ersetzt. Wie es weitergeht, muss mit den zuständigen Stellen erst noch abgesprochen werden.
Weiter müssen die Kanalrohre, für die Regenableitung, saniert werden da sie defekt sind und deshalb die Fundamente der Kirche unterspült werden. Auch hier ist die Kirchenverwaltung seit einiger Zeit mit dem Denkmalamt in Verbindung um eine Erlaubnis für die Bodenöffnung und Neuverlegung der Leitungen zu bekommen.
Außerdem wurde beschlossen, die Außenrenovierung des Leichenhauses in Auftrag zu geben und die erforderlichen Genehmigungen bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde einzuholen. Die Arbeiten werden aller Voraussicht nach im Frühjahr 2023 stattfinden.
Alles in Allem stehen in den nächsten Jahren Investitionen in sechsstelliger Höhe für den Erhalt unserer Pfarrkirche an.
IBAN: DE86 7116 0000 0000 2064 74, BIC: GENODEF1VRR Verwendungszweck: Glocken, Orgel, Pfarrkirche zu unterstützen.
Holger Dietl
Kirchenverwaltung
Anfang des Jahres ließ die Kirchenverwaltung von St. Laurentius die Orgel in der Pfarrkirche vom Orgelsachverständigen des Ordinariats und einem Mitarbeiter der unteren Denkmalbehörde untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass das Instrument an sich, noch bis zu 80% im originalem Zustand erhalten ist.
Bei dem ursprünglichen Orgelbauer handelt es sich um keinen geringeren als um den Münchner Hof-Orgelbaumeister Franz-Borgias Maerz.
Leider wurde bei einem Umbau in den 1960er Jahren der Spieltisch erneuert und die Intonation der Orgel durch ein Durchmischen sowie Ergänzen der Pfeifen dem Geschmack der Zeit angepasst.
Da sich im Archiv der Pfarrei die originale Rechnung mit der zum Zeitpunkt der Entstehung vorhandenen Intonation erhalten hat, besteht von Seiten des Denkmalamtes sowie der Kirchenverwaltung das längerfristige (10-20Jahre) Interesse, zu versuchen den Originalzustand wiederherzustellen.
Aus diesem Grund wendet sich die Kirchenverwaltung heute mit der Bitte an Sie. Sollten Sie im Besitz von Orgelpfeifen sein (Holz oder Metall 4cm bis 6m), die Sie nicht mehr benötigen, würden wir uns freuen, wenn Sie und diese zur Verfügung stellen könnten und sich im kath. Pfarrbüro (Tel. 08063/243) melden würden.
Wir hoffen, dass alle Bewohner unserer Gemeinde, dieses große, kostenintensive Projekt der Wiederherstellung unserer unter Denkmalschutz stehenden Orgel unterstützen.
Holger Dietl
Im Namen der Kirchenverwaltung