Im vollbesetzten Bus machten sich am vergangenen Samstagmittag die Frauen des Frauenbunds Gündlkofen auf den Weg nach Sandharlanden. Dort wurde Ihnen durch die Seniorbäuerin Röll am Spargelfeld in sehr kurzweiliger Weise viel Informatives zum Spargel erläutert. Beispielsweise, dass erst im vierten Anbaujahr der Spargel von Ende April bis 24. Juni gestochen werden kann und bereits nach sechs bis acht Jahren der Spargel verbraucht und durch eine andere Ackerfrucht ersetzt wird. Am Feld wurden einige Spargelstangen frisch gestochen. Dabei bemerkten die Frauen, dass das Spargelstechen eine äußerst anstrengende Arbeit und dadurch der Preis nachvollziehbar ist. Der Spargelhof Röll, bekannt durch die „Landfrauenküche“, ist zwar der kleinste Spargelerzeuger im Verband Südbayern, aber der einzige, der ohne Folie den Spargel heranwachsen lässt - und das aus Überzeugung. Die Weiterverarbeitung konnten die Frauen anschließend auf dem Hof sehen. Der geschälte, frischgestochene Spargel geschält wurde roh verkostet. Röll plauderte noch aus dem Nähkästchen und gab Tipps zur Gartenarbeit, da im Hofladen nicht nur Spargel, sondern Kräuter, Salate, Gemüse und Selbstproduziertes verkauft wird. Die Frauen schlemmten am reichhaltigen Buffet Spargel in verschiedenen Variationen. Bis zur Abfahrt hatten sich die Damen noch viel zu erzählen. Sie waren sich einig, dass es ein gelungener Ausflug war.
Unter dem Motto „Werde, die Du bist“ beging der Frauenbund Gündlkofen am Samstag sein 40- jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst und einer Jubiläumsfeier.
Ein besonderer Frauengottesdienst, abgehalten von der Gemeindereferentin Verena Grossmann und versehen mit verschiedenen Texten der Frauen, erwartete die Festgäste. Dabei ging es um das Thema Eigenliebe, Erkennen und Einsetzen des eigenen Potentials, Träume und Lebenspläne. Der Blick in einen Spiegel verdeutlichte den Frauen, wie sich das Lächeln und die Freude auf andere übertragen kann. Eine biblische Geschichte über die eigenen Fähigkeiten und das Gedenken an 25 verstorbene Mitglieder rundete den gefühlvollen Gottesdienst ab.
Anschließend traf man sich zur Feier im Gasthaus Schmidleitner in Pörndorf. Die Vorsitzende Marianne Kiermaier konnte zahlreiche Frauen und Ehrengäste begrüßen. Auch hier fand sich das Motto wieder - für jede Teilnehmerin lag ein blauer Fächer, ein Lippenstift und ein kleiner Handspiegel als Tischdekoration und Geschenk bereit. Für heitere Stimmung sorgte der Aurer Jackl mit seinem Luggi, der auf humorvolle Weise die Arbeiten und das Alltagsgeschehen in einem Frauenbund vortrug und im Laufe des Nachmittags immer wieder für Lachmomente sorgte.
Um die zahlreichen Aktivitäten des 131 Mitglieder zählenden Vereins zu veranschaulichen, lief während des Kuchenbuffets eine Diashow mit Fotos aus den letzten vier Jahrzehnten ab.
Pater Jis Mangaly betonte die wichtige Rolle des Frauenbundes, die er in der Gesellschaft einnimmt, bedankte sich für die Aktivität der Frauen und wünschte Gottes Segen für die Zukunft.
Maria- Anna Mandl, stellvertretende Diözesanvorsitzende des katholischen Frauenbundes bedankte sich mit einem Gutschein für eine Bildungsveranstaltung bei den Frauen für ihr Wirken und den unermüdlichen Einsatz.
Marianne Kiermaier hob in ihrer Ansprache die Wichtigkeit des Frauenbundes als Ausgleich zu den eigenen Verpflichtungen und Terminen hervor, als Ort der Unterhaltung aber auch des sozialen Engagements und dem Bemühen, das Kulturgut der Heimat weiterzugeben. Viele Aktivitäten sind nicht mehr aus dem Dorfleben wegzudenken wie das Palmbüschelbinden, die Maiandacht, Vereinsausflüge und -wanderungen, der Kuchenverkauf beim Pfarrfest und die Bereicherung kirchlicher Feiertage. Auch ein Frauenfasching erfreute sich bis 2015 großer Beliebtheit. Jedes Jahr unterstützt der Frauenbund mit seinen Spenden verschiedene Projekte. Bei all den vielfältigen Aufgaben bewahrheitet sich der Spruch „Ein Pfarrer ohne Frauenbund ist ein armer Hund“.
Der Frauenbundchor, dessen Gründung in das Jahr 1986 zurückgeht, sorgte mit dem Lied „Was brauch ma auf am Bauerndorf?“ für eine musikalische Einlage.
Brigitte Promeisl, Vorsitzende des geladenen Frauenbundes Bruckberg überreichte ein Geschenk für den Nachbarverein.
Bürgermeister Rudi Radlmeier verwies auf die vielen starken Frauen in Kirche und Gesellschaft, zeigte sich beeindruckt vom Wirken und der Ausdauer der Gündlkofener Frauen. Sie hätten vor vierzig Jahren die Zeichen der Zeit erkannt, sich für die Belange der Frauen einzusetzen und das Leben in der Gemeinde bereichert.
Im Rahmen der Ehrungen bedankte sich Marianne Kiermaier bei den anwesenden Gründungsmitgliedern und deren Engagement am 04.03.1982, als der Verein durch die Unterstützung des damaligen Pfarrers Leonhard Holzer ins Leben gerufen wurde. Ihre Anerkennung galt allen ehemaligen Vorsitzenden seit der Gründung, die jahrelang die Geschicke des Vereins lenkten.
Der Nachmittag klang mit einem Abendessen in gemütlicher Runde aus.
Interessierte Frauen sind jederzeit als Neumitglieder willkommen.
Bürgermeister Rudi Radlmeier, Vorsitzende Marianne Kiermaier, stellvertretende Diözesanvorsitzende KDFB , Maria- Anna Mandl und Pater Jis mit den elf anwesenden Gründungsmitgliedern
Ein besonderer Dank galt den ehemaligen Vorsitzenden des Vereins Marlene Wiethaler, Sylvia Beck, Maria Schmid, Bernadette Roider und Rosa Huber