Die Kirche am Dorfplatz in Brannenburg
Erstmals wurde die Kirche urkundlich 1315 erwähnt. Ab 1454/55 gehörte die Kirche zur Pfarrei Großholzhausen bis 1956 die Pfarrei Brannenburg wieder selbstständig wurde.
Die Kirche ist, zusammen mit der 1788 angebauten Vorhalle mit dem Wappen der Preysinger im Westen ca. 31 m lang und im Langhaus ca. 8 m breit, ihr gotischer Spitzturm ist ca. 40 m hoch. Ihr spätgotisches Äußeres ist, abgesehen von der Vorhalle und den barocken Fenstern, weitgehend erhalten. Altarraum und Langhaus sind durch einen spitzbogigen Chorbogen getrennt, doch die gotischen Gewölberippen und fast alle gotischen Fresken (nur ein paar Überreste im Chor und das Apostelkreuz unter der Kanzel sind heute noch sichtbar) sowie fast alle gotischen Ausstattungsstücke im Innenraum der Kirche sind durch die Barockisierung von 1670/80 und 1723/24 zerstört worden.
Der Innenraum wird bestimmt durch die drei beeindruckenden Barockaltäre aus der Zeit um 1685 mit der für die Region einmaligen rotweiß gestöckelten Marmorierung. Die beiden Seitenaltäre mit dem Hl. Florian und dem Hl. Sebastian weisen auf den Hauptaltar, der 1724 umgebaut wurde. Der ursprüngliche Doppelsäulenaufbau hat seitdem zwei ausladende Seitenflügel mit den Assistenzfiguren Hl. Joseph und Hl. Joachim. Das Altarblatt mit der Schutzmantelmadonna beschützt das Dorf Brannenburg, das am linken unteren Bildrand detailgetreu dargestellt ist, teilweise verdeckt durch das Rokoko-Tabernakel. An der nördlichen Langhauswand ist die von der Sakristei begehbare Rokoko-Kanzel von 1772, gegenüber das Kanzelkreuz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Rokoko-Ausstattung bekam die Kirche zwischen 1772 und später1789, als Sebastian Rechenauer d. Ä. die Kirche ausmalte. Seine Fresken sind 1883/84 im Nazarenerstil übermalt worden. Die heutigen Deckenfresken wurden 1920 von Martin Niedermaier gemalt, der sich an den wenigen Befunden aus der Rokokozeit orientierte und wenigstens Thema und Rahmen der Fresken von Rechenauer aufnahm: Maria Himmelfahrt im Langhaus und den Tempelgang Marias im Chor.
Interessant sind auch die Epitaphe, die überwiegend im Chor und im Kirchenvorzeichen zu finden sind. Der älteste ist von 1332 des Ludwig Tachinger, der jüngste ist von 1812 für Johann Friedrich von Preysing.
Literaturhinweis:
Kirchenführer für Mariä Himmelfahrt (Autoren: Evelin und Henning v. Rochow)