St. Martin vor strahlend blauem Himmel.
Die Ortschaft Grub findet ihre erste Erwähnung in den Traditionen des Hochstifts Freising im Jahr 1123 und wenig später ist sie zudem in den Aufzeichnungen des Klosters Tegernsee und Schäftlarn zu finden. Wahrscheinlich ist, dass es bereits um diese Zeit eine Kirche in Grub gab. Die heutige, barocke Kirche St. Martin wurde anstelle eines älteren Baus errichtet, der um 1650 erwähnt und 1720 als baufällig bezeichnet wurde. Die Genehmigung zum Neubau wurde 1721 durch den Freisinger Bischof Johann Franz Eckher von Karpfing und Liechteneck erteilt und im Jahr darauf wurden die Arbeiten durchgeführt, sodass die Weihe am 23. August 1723 stattfinden konnte. Die jüngste Gesamtrenovierung fand 1997 statt.
Die Kirche ist ein beliebster Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge.
Die Filialkirche St. Martin liegt an der Dorfstraße in Grub und erhebt sich über dem steil abfallenden Hang zum Teufelsgraben der Mangfall in einem ummauerten Kirchhof. Der Saalbau besitzt drei Achsen und im Osten schließt sich der wenig eingezogene, halbrund geschlossene Chor an, dem im Osten die zweigeschossige Sakristei angebaut ist. Außen gliedern farblich abgesetzte Rahmungen und die rundbogigen Fenster. Der Turm über quadratischem Grundriss, der im Westen mittig hervorspringt, besitzt ebensolche Rahmungen. Das Obergeschoss mit den Schallöffnungen ist an den Ecken abgefast und oben schließt der Turm mit einer Zwiebel.
Das Kreuz an der Fassade dominiert beim näherkommen.
Im Inneren beherrscht das Tonnengewölbe den Raumeindruck, in das sich tiefe Stichkappen einschneiden und das von kräftigen Pilastern getragen wird. Der Choraltar entstammt der Zeit um 1722 und zeigt sich im barocken Stil als Säulen-Pilaster-Retabel mit Auszug. In der geschweiften Mittelnische ist Maria stehend auf einer Wolkenbank mit Engelsköpfchen und Heilig-Geist-Taube als Himmelskönigin mit Krone zu sehen: sie trägt den segnenden Jesus mit Reichsapfel auf dem rechten Arm und mit der linken umgreift das Zepter. Der herrschaftliche Charakter wird durch die komplette Vergoldung der Gewänder hervorgehoben. Am Hintergrund sind weitere Engel auf Wolken gemalt und darüber schwebt die Heilig-Geist-Taube. Bei den Säulen stehen links der hl. Martin und rechts der hl. Ulrich. Beide Heiligen sind als Bischöfe im prächtigen Ornat wiedergegeben und tragen die typischen Attribute bei sich: Martin die Gans und Ulrich den Fisch auf dem Buch. Am geschweiften Auszug darüber ist mittig die Halbfigur Gottvaters dargestellt. Engel auf dem geschweiften Gesims, Altarvasen und das mittig stehende Kreuz komplettieren die Ausgestaltung. An der hölzernen Empore, die im Westen der Kirche eingebaut ist, sind bemerkenswerte, großformatige Gemälde von 1729 zu sehen, die die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes darstellen: Die Todesangst Jesu, die Geißelung Jesu, die Dornenkrönung, Jesus trägt das schwere Kreuz und die Kreuzigung Jesu.