Die Arbeiten sind im vollem Gange.
Seit Anfang Januar 2023 ist die Pfarrkirche St. Emmeram in Kleinhelfendorf für eine
umfassende Innenrenovierung für voraussichtlich 2 Jahre geschlossen.
Alle Gottesdienste finden in dieser Zeit in der
Marterkapelle am Ortseingang statt.
Einen Eindruck der Renovierungsarbeiten finden Sie in unserer Galerie
Interesse an einer Patenschaft? Melden Sie sich gerne im Pfarrbüro.
Sind Sie zufällig auf der Suche nach einem ganz besonderen Geschenk?
Im nächsten Jahr sollen die Altäre, die Heiligenfiguren, der Stuck an Decken und Wänden und die Kirchenbänke in unserer Pfarrkirche St. Emmeram restauriert werden.
Und dazu suchen wir Paten!
Bitte unterstützen Sie uns dabei. Wie wäre es mit einer Patenschaft als Geschenk? Vielleicht für einen Engel oder eine Heiligenfigur?
Wir haben eine Liste mit allen Objekten, für die wir Patenschaften anbieten, zusammengestellt. In Kürze ist diese auf unserer Webseite aufrufbar.
Ihnen gefällt ein Objekt besonders gut und Sie möchten dessen Restaurierung ermöglichen? Dann zögern Sie nicht und nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Eine Patenschaft beginnt bereits bei 50€. Jeder Pate bekommt eine Urkunde, eine Spendenbescheinigung und wird in unserer Ehrenliste als Spender genannt.
Alle Paten ab 250€ werden zum großen Spenderabend mit Festprogramm am Ende der Restaurierung eingeladen.
Alle Paten ab 1.000€ werden als Goldpaten an diesem Abend mit einem Geschenk besonders geehrt. Außerdem erinnert eine Plakette am Objekt an den Paten oder die Patin.
Gern können Sie im Pfarrbüro vorbeikommen. Oder Sie rufen uns an oder schicken eine mail. Wir melden uns gerne bei Ihnen.
Neues zur Renovierung von St. Emmeram (Stand Juli 2024)
Bericht von Hans Eichler
Ziel der Restaurierung ist die Instandhaltung vorhandener Bausubstanz unter weitgehender Erhaltung dieser Substanz. Das bedeutet, dass sämtliche Restaurierungsmaßnahmen sehr behutsam und in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt zu erfolgen haben.
Der Abstimmungsbedarf mit der Denkmalbehörde ist wegen der kunst- und kirchenhistorischen Bedeutung unserer Pfarrkirche langwierig, manchmal auch schwierig. Mittlerweile wurden weitere Themen abgearbeitet und mit der Behörde abgestimmt, was wiederum die Voraussetzung ist, dass in diesen Bereichen Arbeiten durchgeführt werden dürfen.
- Das Kirchengestühl im Langhaus wird überarbeitet und erhält mauerseitig eine „glatte Wange“.
- Die Nische in der Nordseite der Westwand des Langhauses, welche bereits in der Bauphase der Kirche entstand, soll wieder eine Funktion erhalten. Dazu wird die letzte Sitzreihe entfernt, so dass zusätzlicher Platz zwischen dem letzten Gestühl und der Nische entsteht. In die Nische soll nach derzeitigem Stand das Wochen-Evangelienlektionar Platz finden.
- Der Holzboden im Bereich des Kirchengestühls wird komplett neu, da der alte Boden nicht wiederverwendet werden konnte. Er soll aus querverlaufenden breiten Holzbrettern, welche möglichst naturbelassen sein sollen, bestehen. Unter dem Holzboden werden Gehwegplatten eingebaut und so ein dauerhaft stabiler Unterbau geschaffen.
- Der „Ort der stillen Andacht“ wird im Vorraum, an der Wand zwischen den beiden Zugangstoren platziert. Dazu wird ein alter Marienaltar, welcher im Zuge der Aufräumarbeiten in der Kirche entdeckt wurde, restauriert. Die bisher an dieser Stelle befindliche Mater Dolorosa wird in den Marienaltar integriert. Vor dem Altar wird die Möglichkeit geschaffen, Kerzen aufzustellen. Seitlich davon wird ein Bereich zum Gedenken an die Verstorbenen vorgesehen.
- In der zukünftigen Schatzkammer (Raum oberhalb der Vorhalle) und der Empore wird der alte Dielenboden wieder eingebaut. Der Boden in der Schatzkammer wird statisch bedingt etwas angehoben. Die Schatzkammer erhält eine Gittertür und ist somit von der Empore aus einsehbar.
- Das „heilige Grab“ wird zukünftig in der Empore durch eine „Schranklösung“ an der Kirchenwestwand gelagert.
- Das Bearbeitungskonzept für das stuckreichen Kirchengewölbe ist genehmigt.
- Der Stuck in der Sakristei wird - wie bisher in weiß - restauriert.
- Für einen barrierefreien Zugang darf die Pflasterung im Bereich des südwestlichen Kirchenzugangs sowie im Kirchenvorraum angehoben werden.
Bei einigen Themenbereiche ist die Abstimmung mit dem Denkmalamt noch nicht abgeschlossen:
- Die Bodenfliesen (Chor, Langhaus, Sakristei, Vorhalle) müssen so weit als möglich erhalten bleiben. Ein endgültiges Konzept dazu wird derzeit erarbeitet.
- Noch nicht geklärt ist der Ort der Beichte. Welche Funktion und Bedeutung der Marienaltar (Altar mit Pieta im Chorbereich) zukünftig haben soll, ist ebenfalls noch offen.
- Das Bearbeitungskonzept für die Altäre kann erst nach Fertigstellung der Gewölberestaurierung im Chorbereich abschließend erstellt werden, da hierbei die farbliche Abstimmung grundsätzliche Bedeutung hat.
Zum baulichen Fortschritt:
- Die Rohre der Bauteilaktivierung (Mauerheizung) sind installiert und eingeputzt.
- Im Bereich des Langhauses sind die Außenmauern bis Höhe Beginn Stuck neu verputzt.
- Die Gewölberiss im Bereich der Vorhalle sind verpresst.
- Die Raumlüftung ist eingebaut und läuft (Ziel: Raumluftfeuchte ca. 60%).
- Die historischen Bodenbeläge, Fundamente und Bestattungen sind mit einer Sandschicht abgedeckt.
- Die Elektro-Leerrohre im Bodenbereich sind verlegt.
- Das Fundament für den Volksaltar ist fertiggestellt.
- Die Fundamente für die Säulen der Empore sind hergestellt.
- Die Balkenlagen von Empore und Schatzkammer (Raum oberhalb der Vorhalle) sind statisch ertüchtigt.
- Die Bohrung für die Erdsonden der Wärmepumpe (82 m tief) ist erfolgt.
- Die Verlegung der Wärmeleitungen, des Stromanschlusses, der Wasserleitung und des Blitzschutzes sowie Leerrohre für einen Internetanschluss sind ebenfalls erfolgt.
- Die Restaurierung der Raumschale (sämtliche Stuckbereiche) ist beauftragt. Die Arbeiten müssen komplett von Hand durchgeführt werden; sie laufen bereits und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.
- Ebenfalls beauftragt sind die Restaurierung der Gemälde (Seitenaltäre, Empore, Kreuzweg), der Altäre sowie der Skulpturen aus Holz (teilweise).
Gewölberestaurierung – ein kleiner Einblick:
Das Gewölbe wurde von Spinnweben und losem Staub gereinigt. Danach erfolgte eine umfangreiche Bestandsaufnahme als Grundlage für eine Ausschreibung (Beschrieb ca. 200 Seiten!). Die Restaurierungsarbeiten wurden an die Kirchenmalerfirma Manfred Kürzinger GmbH aus Freising vergeben. Es wurden mehrere Restaurierungsabschnitte festgelegt: Begonnen wird mit dem Chorbereich, danach folgt das Langhaus und zum Schluss die Sakristei, Vorhalle und Schatzkammer.
Stuck und Rücklage (= glatte Flächen) werden gereinigt (zuerst mit Wassser befeuchtet, dann mit einem feuchten Schwamm die Verschmutzung abgetragen; hartnäckige Stellen werden vorsichtig abgekratzt), wobei die Originalfarbe so weit als möglich erhalten werden soll. Größere Risse werden freigelegt und verpresst. Kleine Risse werden „verschlämmt“. Loser Stuck wird mit Schrauben rückverankert oder abgenommen und neu befestigt. Fehlender Stuck wird möglichst originalgetreu ergänzt bzw. erneuert. Dazu sucht man intakte ähnliche Stuckelemente, fertigt davon einen Negativabdruck an, mit dem dann ein neues Stuckelement abgegossen und neu angebracht wird. Nun werden Musterflächen erzeugt: Die Rücklage wird mit einem leicht grautönigen Weiß neu gestrichen und die farbliche Gestaltung des Stucks (Retuschierung) erfolgt. Der Hauptaltar wurde teilweise ausgerüstet, damit sichergestellt wird, dass zukünftig Gewölbe und Altar farblich harmonisieren. Jetzt erfolgte die finale Abstimmung mit dem Denkmalamt. Zustimmung! Phu, geschafft – endlich darf am Gesamtgewölbe gearbeitet werden.
Finanzierung / Eigenanteil der Kirchengemeinde:
Der Eigenanteil der Kirchengemeinde beträgt ca. 400.000.- €. Für die Restaurierung der Raumschale wurden Patenschaften (für 99 Engelfiguren aus Stuck) vergeben. Die Aktion war sehr erfolgreich. Deshalb hat die Kirchenverwaltung beschlossen auch Patenschaften für die Figuren, Gemälde und Fahnen anzubieten. Interessiert?
Dann schauen Sie auf die Homepage des Pfarrverbandes (https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-aying-helfendorf) oder in die Mappe, welche in der Kapelle in Kleinhelfendorf aufliegt oder sie kommen ganz einfach ins Pfarrbüro.
Laut aktuellem Terminplan sollen die Renovierungsarbeiten bis ca. Ende April 2025 weitgehend abgeschlossen sein. Die Wiedereinweihung der Kirche (Weihe des neuen Volksaltars) ist im September 2025, zum Patrozinium, vorgesehen.
Die Aus- und Aufräumarbeiten im Dachstuhlbereich der Kirche, Sakristei, Obersakristei (Raum oberhalb der Sakristei), Vorhalle, Schatzkammer (Raum oberhalb der Vorhalle: dient der Aufbewahrung und zukünftig Präsentation wertvoller sakraler Gegenstände, welche im Kirchenraum keinen Platz finden), Turm und Kirchenraum sind abgeschlossen. Das Chorgestühl (verbleibt vorerst in der Kirche), die Altäre und die Orgel wurden mit stoßfesten Platten eingehaust und so vor Beschädigungen geschützt. Das Kirchengestühl und alle Schränke sind ausgebaut und wurden ortsnah eingelagert. Die hölzernen Fußböden im Kirchenschiff, Obersakristei, Schatzkammer und Empore sind ebenfalls ausgebaut. Diese sollen, soweit erhaltensfähig, wiederverwendet werden.
In der Obersakristei und der Schatzkammer wurde Schutt (aus Bautätigkeiten mehrerer Jahrhunderte?) entfernt und die Gewölbestrukturen freigelegt. Sowohl in der Obersakristei als auch in der Schatzkammer weisen die Tragbalken der Bodenkonstruktion in den Wandauflagerbereichen schwere Fäulnisbildung auf. Da die Nutzung dieser Räume weiterhin erforderlich ist, müssen die Bodentragkonstruktionen statisch erheblich nachgebessert werden. Dies gilt ebenso für die Tragkonstruktion der Empore. Hier sind neben der statischen Ertüchtigung der Balkenlagen der Bodenkonstruktion insbesondere die Tragsäulen neu zu fundamentieren.
Die Kuppeln über der Sakristei und der Vorhalle weisen z.T. Risse auf, welche saniert werden müssen. „Kopfzerbrechen“ macht dem Statiker die Kuppel der Sakristei. Zur Erschließung der Obersakristei wurde von unseren Vorfahren eine Treppe eingebaut und dabei die Kuppel der Sakristei durchschlagen. Wie mit dieser massiven Störung der Kuppelkonstruktion statisch zu verfahren ist, muss noch geklärt werden. Dazu ist eine vollumfängliche Freilegung dieser Störzone erforderlich, welche aber mit dem Landesdenkmalamt noch abzustimmen ist.
Nach Entfernung der Lambris (Holzvertäfelung der Wand im Bereich des Kirchengestühls) fand man an der südlichen Außenmauer umfangreiche Putzflächen aus gotischer Zeit vor. Das Landesdenkmalamt fordert den Erhalt dieses Putzes. Folglich dürfen die Rohrleitungen für die vorgesehene Bauteilaktivierung (siehe unten) der Außenmauern nicht in die Wand eingeschlitzt, sondern sollen durch entsprechenden Putzauftrag in das Mauerwerk eingebettet werden. Die Verlegung der Rohrleitungen läuft derzeit.
Im Turmbereich, im Kirchenschiff und in der Sakristei sind Bodeneingriffe zur Verlegung von Strom, Heizungs- und Wasserleitungen sowie für die Fundamente von Altar und Emporesäulen erforderlich. Sämtliche Bodeneingriffe müssen mit bodenarchäologischer Begleitung erfolgen. Der Bodenaushub im Turmbereich ist nach derzeitigem Kenntnisstand wohl problemlos möglich. Im Bereich der Emporesäulen ist der Bodenaushub weitgehend abgeschlossen. Dabei wurde das Fundament der westlichen Kirchenmauer des romanischen Kirchenbaus entdeckt. Im Chorraum und im Kirchenschiff wurde eine Pflasterung aus romanischer Zeit (?) gefunden. Sollte diese Pflasterung erhalten werden, hat dies Einfluss auf den zukünftigen Bodenaufbau.
Der Kirchenraum soll zukünftig liturgisch neu gestaltet werden. Insbesondere das gotische Taufbecken soll in zentraler Lage vor dem linken Seitenaltar platziert werden. Ebenso soll in Eingangsnähe ein Andachtsbereich geschaffen werden. Hierzu ist man derzeit noch in intensiver Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt. Die künstlerische Gestaltung und die Situierung des neuen „Volksaltares“ und des Ambos ist entschieden. Beides wird vom Bildhauer Werner Mally in Stein ausgeführt.
Für den neuen „Volksaltar“ aus Stein ist ein Fundament erforderlich. Bei den Aushubarbeiten kam der Unterbau des romanischen Säulenaltars zum Vorschein.
Derzeit erfolgt der Einbau der Lüftungsanlage, welche zukünftig für eine konstantes Raumklima mit ca. 60% Luftfeuchtigkeit sorgen soll. Das ist insbesondere wichtig um Kondenswasserbildung an den Wänden (Schimmel!) zu unterbinden und die Holzbauteile vor Austrocknung bzw. Durchfeuchtung und Fäulnis zu schützen.
Der Rückbau der Kirche zeigte und zeigt zahlreiche statische Probleme, archäologisch- und denkmalschutzrelevante Erkenntnisse auf, welche umfangreichen Abstimmungsbedarf unter allen Beteiligten erfordert. Das nimmt Zeit in Anspruch und führt zu Verzögerungen.
Zum Schluss: Dank an alle Helfer. Bisher wurden über 700 Stunden in Eigenleistung erbracht und damit ein wichtiger Beitrag zu unserer Finanzierungs-Eigenbeteiligung von ca. 400.000.- € (ca. 10% der Gesamtkosten) geleistet. Für den Erhalt unserer Kirche als Zentrum unserer örtlichen Kirchengemeinde aber auch als bedeutendes kulturelles Zeugnis einer über 1.250-jährigen Geschichte unseres Ortes bitten wir weiterhin um Spenden.
Wie es weiter geht? Demnächst! Es bleibt spannend! Hans Eichler
Bauteilaktivierung: Die Kirche bekommt keine Heizung im herkömmlichen Sinn. Die Außenwände sollen zur Vermeidung von Kondensationsfeuchtebildung mittels Wärmeleitungen im Sockelbereich dauerhaft temperiert werden (ca. 8°C). Zusätzlich entsteht so auch über die Jahre eine Durchtrocknung des Mauerwerks und damit ein „Sperreffekt“ gegen aufsteigende Feuchte. Die Bauteilaktivierung soll über eine im Turmbereich installierte Wärmepumpe betrieben werden.