Pfarrverband Aying-Helfendorf

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Frühling St. Andreas
St. Andreas im Frühling.

St. Andreas, Aying

Aying findet seine erste Erwähnung in den Archivalien im Jahre 791, der Ort dürfte aber wesentlich älter sein. Damals könnte bereits eine Pfarrei existiert haben, die als Mutterpfarrei von Helfendorf, Unterlaus und Elendskirchen fungierte.

Die heutige Kirche setzt sich aus verschiedenen Bauphasen zusammen. Der älteste Teil ist die mittelalterliche Chorturmanlage, die aufgrund ihrer Größe und Massivität für ein ehemals größeres Langhaus spricht. Nach einem Brand 1632 nämlich wurde das schwer beschädigte Langhaus über kleinen Grundriss wiedererrichtet und in den folgenden Jahren barock umgestaltet. Eine Inschrift am Chorbogen mit der Jahreszahl 1655 benennt demnach den Abschluss dieser Arbeiten. Auch die oberen, achteckigen Geschosse des Turms dürften im Zuge dieser Maßnahme entstanden sein. Die Pfarrkirche liegt in der Mitte des Ortes und wird von einem ummauerten Friedhof umgeben.

Das Langhaus der Kirche ist ein sechsjochiger Saalbau, dem sich im Osten die imposante Chorturmanlage anschließt. Der quadratische Unterbau des Turms also, der gegenüber dem Langhaus nur wenig eingezogen erscheint, öffnet sich im Inneren als apsisartiger Chor. Am Turm ist im Norden eine zweigeschossige Sakristei angebaut, der sich im Westen die 1735 erbaute Antoniuskapelle anschließt. Sie öffnet sich im Inneren zum Langhaus hin. Während das Langhaus und der Unterbau des Turms weitgehend ungegliedert erscheint, sind die Obergeschosse mit Pilastern versehen und oben schließt eine stattliche Zwiebel den Turm ab.
Chor St. Andreas
Im Inneren wird der Saal von einer Stichkappentonne überwölbt, die im Chor auf Konsolen und im Langhaus auf Wandpfeilern lastet. Das Gewölbe zeigt heute Malereien zum Leben des hl. Andreas von 1951 und wurden von Josef Wittmann aus München gestaltet. Im westlichen Joch des Langhauses ist eine hölzerne, doppelgeschossige Empore eingespannt, die an der Brüstung mit barocken Apostelgemälden ausgestattet ist.
Altar St. Andreas
Der neubarocke Hochaltar von 1904, der als Säulenretabel errichtet wurde, besitzt ein älteres Gemälde der Kreuzigung des hl. Andreas von Wilhelm Asselborn aus dem Jahre 1859. Als Assistenzfiguren sind die hll. Florian und Sebastian zu sehen. An den Seiten des Chorbogens befinden sich anstelle von Altären zwei Skulpturen auf halber Höhe: im Norden Maria Immaculata und im Süden der hl. Josef mit dem Kind. Beide Figuren wurden um 1950 von Matthias Bayer aus Heufeld geschaffen.
Kanzel St. Andreas
Die höchst qualitätvolle Kanzel entstammt der frühbarocken Zeit und war einst sicherlich gefasst. Am Korb sind die vier Evangelisten zusammen mit Maria und dem Auferstandenen zu sehen und auf dem Schalldeckel steht der Gute Hirte. Ursprünglich soll sie aus der Münchner Augustinerkirche stammen.
Seitenaltar links St. Andreas
Die Antoniuskapelle zeigt gemäß ihrer Erbauungszeit eine Stuckausgestaltung im Stil des Frührokoko: an den Wänden gliedern Pilaster mit korinthischen Kapitellen und an der Decke ist feines Gitter- und Bandwerk mit applizierten Engelsköpfchen zu sehen. Die Gemälde, die das Eselswunder und die Predigt des Antonius verbildlichen, entstammen den 1950er Jahren und wurden wie die Langhausbilder von Josef Wittmann geschaffen. Das Altarretabel, das von einem Stuckvorhang mit Engeln hinterfangen wird, entstammt ebenso dem Frührokoko und zeigt das Relief des hl. Antonius mit dem Jesuskind. Darüber erhellt ein rundes Oberlicht, dem ein Herz-Jesu-Symbol vorgesetzt ist.