Sehr geehrte Angehörige,
sehr geehrte Trauergäste,
am vergangenen Donnerstag ging für unseren Herrn Hochwürden Geistlichen Rat Pfarrer Konrad Ederer der irdischer Weg zu Ende.
Herr Pfarrer Konrad Ederer war für uns nicht nur unser Pfarrer – er war auch ein guter Freund. Dies bewies er immer wieder in verschiedensten Situationen und Taten.
In einem kleinen Rückblick möchte ich sein Wirken als Seelsorger Revue passieren lassen.
Mit dem Neubau des ersten Kindergarten St. Georg in Aßling setzte Pfarrer Ederer schon erste Zeichen, indem er das Projekt von Anfang an positiv unterstütze. Auch nach der Inbetriebnahme des Kindergartens war sein Interesse und seine Unterstützung sehr groß. Als es zu Schwierigkeiten bei der Kinderbeförderung kam, kaufte er kurzer Hand einen VW-Bus und fuhr selber die Kinder vom elterlichen Haus zum Kindergarten und wieder zurück. Aus einem VW-Bus wurden mit den Jahren drei - und freiwillige Helfer unterstützen ihn bei den Fahraktionen.
Ein weiteres Zeichen setzte Konrad Ederer in den Pfarreien mit seiner Jugendarbeit. Die Jugend lag ihm immer besonders am Herzen. Es wurde eine Jugendgruppe gegründet die sich regelmäßig im Pfarrheim traf. Aus der Jugendgruppe traten neuen Gruppenleiter hervor, die wiederum neue Jugendgruppen aufbauten. Und so wurde aus dem kleinen Schneeball Jugendarbeit eine große Lawine der aktiven Mitgestaltung der Jugend in der Pfarrei.
Es wurde miteinander gearbeitet und viele gemeinsame Projekte auf dem Weg gebracht.
Die bekanntesten Jugendprojekte – und ich glaube viele von uns erinnern sich gerne daran zurück - waren z.B. die Teestube und die legendäre Pfarrdisco. Beide Veranstaltungen waren und sind immer noch weit über die Pfarreigrenzen bekannt – und viele reden heute noch davon.
Auch Ausflüge und Urlaubsreisen kamen nicht zu kurz. Konrad Ederer hat mit den Jugendlichen viele Ausflüge und Reisen – natürlich mit den legendären VW-Bussen - unternommen.
Es wurde aber nicht nur gefeiert. Es wurden durch die Jugendarbeit auch Projekte wie z.B. die Aktion Rumpelkammer unterstützt, Jugendgottesdienste organisiert, Frühschichten durchgeführt und es wurde auch der Kirchen-Nikolaus eingeführt.
Als aus den Reihen der Jugend der Wunsch geäußerte wurde ob man eine Fuß-Wahllfahrt nach Birkenstein organisieren könnte war auch hier die Unterstützung von Konrad Ederer in gewohnter Weise gegeben. Auch hier wurden die VW-Busse zu einem festen Bestandteil – sei es als Begleitfahrzeug oder als Rückfahrgelegenheit für die Pilger. Herr Pfarrer Ederer fuhr sogar selber einige Jahre das Begleitfahrzeug.
Die Tradition der Fußwallfahrt nach Birkenstein hat sich seit nun über 30 Jahren zu einem festen Bestandteil in unserer kirchlichen Gemeinschaft etabliert – und wird jährlich am 4. Samstag im September durchgeführt.
Ein Projekt in der Jugendarbeit lag Pfarrer Ederer aber besonders am Herzen: sein Kinderzirkus – der jetzt als Mädchenzirkus weit über die Pfarreigrenzen einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Für Pfarrer Ederer war es ein großes Anliegen, die Kinder schon im sehr jungen Alter spielerisch in die Kirchengemeinschaft zu integrieren.
Die notwendigen Ausrüstungsgegenstände sowie die Kostüme kaufte Konrad Ederer mit Liebe und Hingabe. Die Finanzierung für diese Gegenstände wurde über die Spendengelder realisiert die bei jedem Auftritt gesammelt wurden. Und falls die Finanzierung dieser Gegenstände durch die Spendengelder nicht mehr ausreichte wurde kurzerhand - und dies sehr oft - die Finanzierung mit seinen Privatmitteln durchgeführt.
Natürlich durften nie die Süßigkeiten und die kleinen Geschenke fehlen. Wenn Kinder zu Herrn Pfarrer Ederer kamen wurde von ihm immer gefragt:
Mog`st a Duplo oder a Hanuta?
Schau nei in de Schatztruhe und nimm da wos raus.
Das mit den Süßigkeiten und den Geschenken hat er sich - auch im Marienheim Glonn - bis zum Schluss so beibehalten. Nicht nur bei den Kindern sondern auch bei uns – den Erwachsenen – wurde die Frage bei jedem Besuch gestellt. Und wenn wir uns freuten, dann freute sich auch Pfarrer Ederer.
In den Gremien war Pfarrer Konrad Ederer immer ein gern gesehenes Mitglied. Sei es in den Pfarrgemeinderatsgremien als auch in den Kirchenverwaltungen – Pfarrer Ederer war immer eine starke Säule in den Gremien die Entscheidungen mit auf den Weg brachte, die Kompromisse einging aber auch – falls es der Überzeugung von Herrn Pfarrer Ederer nicht entsprach - ein Veto einlegte.
Ja er war die tragende Säule in den beiden Pfarrgemeinden.
Auch die beiden Frauengemeinschaften die kfd Aßling und die kfd Emmering trauern heute um ihren jahrelangen Präsenz. Für die kfd Aßling durfte Pfarrer Ederer über 30 Jahre als deren Präsenz fungieren. Bei der kfd Emmering war Pfarrer Ederer sogar ein Gründungsmitglied. Hierfür sei ihm im Namen der zwei kfd’s ein herzliches Dankeschön gesagt.
Was war das Geheimnis, dass unser Altpfarrer Konrad Ederer bei allen so beliebt war? Wie hat er das geschafft?
Er ging aktiv auf die Menschen zu und damit zeigte er uns: ich bin da für Euch. Es war für ihn immer eine Selbstverständlichkeit, dass nach dem Gottesdienst noch zu den Kirchenbesuchern gegangen und ein Gespräch geführt wurde. Dabei hörte er den Menschen immer zu.
Nach diesem kleinen Rückblick auf den Lebensabschnitt und das Wirken unseres Altpfarrers Konrad Ederer in Emmering und Aßling bleibt mir nur noch eins - das Wort des Dankes.
Heute darf ich im Namen der Pfarreien Emmering und Aßling mit den Filialkirchen Holzen und Niclasreuth sowie den Kirchenverwaltungen Aßling, Emmering, Holzen und Niclasreuth und den Pfarrgemeinderats-Gremien Aßling und Emmering ein herzliches Danke sagen
- ein herzliches Vergelt’s Gott –
- für Alles was wir mit Pfarrer Ederer zusammen machen und erleben durften
- für die über 40 gemeinsamen schöne Jahre
die wir mit Herrn Hochwürden Geistlichen Rat Pfarrer Konrad Ederer verbringen durften.
Des Weitern möchte ich an dieser Stelle noch im Namen des gesamten Pfarrverbandes und des Pfarrverbandsrates ein Dankeschön an Herrn Pfarrer Ederer für seine Unterstützung im Pfarrverband Aßling aussprechen.
Wir alle werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.