Pfarrverband Aßling

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Nachruf für Herrn Pfarrer Konrad Ederer

Der Pfarrverband Aßling, insbesondere die Pfarreien St. Georg Aßling und St. Pankratius Emmering trauern um ihren langjährigen Pfarrer Herrn Geistlichen Rat Konrad Ederer, der am 07.07.2016 in den frühen Morgenstunden verstorben ist.
 
Herr Konrad Ederer war von 1975 bis 2005 Pfarrer in den Pfarreien St. Georg Aßling und St. Pankratius Emmering. In seiner Zeit als Seelsorger in Aßling und Emmering war es für ihn immer ein besonderes Anliegen, für die Kinder und Jugendlichen in seinen Pfarreien als Pfarrer, Seelsorger und Freund zu agieren. Aus diesem Grund wurden von ihm in seinen 30 Amtsjahren viele Projekte für die Kinder und Jugendlichen ins Leben gerufen.

Es begann 1975 mit seinem Fahrdienst bei den Kindergartenkindern. Pfarrer Ederer kaufte eigens dafür einen VW-Bus. Es folgten die Gründungen von mehreren Jugendgruppen, die wiederum in neue Projekte mit eingebunden wurden bzw. welche
sich dann auch zur KLJB Aßling formierten.
 
Die bekanntesten Projekte waren die Teestube und die Pfarrdisco. Beide Veranstaltungen waren über die Pfarreigrenzen hinaus sehr bekannt und geschätzt.

Mit den Jahren wurden weitere Projekte ins Leben gerufen wie zum Beispiel die Ferien Spielenachmittage im Pfarrgarten, Frühschichten in der Fasten- und Adventszeit, Jugendgottesdienste und die Fußwallfahrt nach Birkenstein, die auch heute noch Bestand haben.

Einen Traum erfüllte sich Pfarrer Ederer mit der Gründung des damaligen Kinderzirkus, der heute als Mädchenzirkus weit über die Pfarreigrenzen hinweg sehr bekannt und geschätzt ist und mit den anderen genannten Projekten in den Pfarreien immer noch ein fester Bestandteil ist.

Ein weiterer großer Aktionspunkt von Herrn Pfarrer Ederer war immer die offene Art und Weise, wie er auf die Menschen zugegangen ist, dass er bis zum Schluss immer gelebt hat. Dadurch zeigte er allen, dass er immer für uns da sein wird.

Im Jahr 2008 durfte Herr Pfarrer Ederer sein 50-jähriges Priesterjubiläum in Emmering feiern. Hierbei erfuhr unser Altpfarrer von allen Seiten Anerkennung, Respekt und freundschaftliche Zuneigung.
 
In den Jahren 2001 und 2002 durfte Herr Pfarrer Ederer eine neue Erfahrung machen. Für sein überaus großes Engagement im kirchlichen aber auch im weltlichen Bereich, insbesondere aber für seinen hohen Einsatz in der Jugendarbeit wurde Herrn Pfarrer Ederer im September 2001 zum Ehrenbürger der Gemeinde Aßling und Emmering ernannt und im Oktober 2002 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens verliehen.

Herr Pfarrer Ederer war für uns alle nicht nur unser Pfarrer sondern auch unser Freund, der seine Lebensweise klar und pragmatisch führte, allen zuhörte und uns allen zeigte, dass seine Berufung zum Seelsorger für ihn eine Leidenschaft war an der er uns teilhaben ließ.

Mit seinem Tod verlieren wir einen guten Freund.
Wir können heute nur noch Danke „Vergelt’s Dir Gott“ sagen.

Wir alle werden Herrn Pfarrer Ederer ein ehrendes Andenken bewahren und ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Trauerrede für Herrn Pfarrer Konrad Ederer

Sehr geehrte Angehörige,
sehr geehrte Trauergäste,
 
am vergangenen Donnerstag ging für unseren Herrn Hochwürden Geistlichen Rat Pfarrer Konrad Ederer der irdischer Weg zu Ende.

Herr Pfarrer Konrad Ederer war für uns nicht nur unser Pfarrer – er war auch ein guter Freund. Dies bewies er immer wieder in verschiedensten Situationen und Taten.

In einem kleinen Rückblick möchte ich sein Wirken als Seelsorger Revue passieren lassen.

Mit dem Neubau des ersten Kindergarten St. Georg in Aßling setzte Pfarrer Ederer schon erste Zeichen, indem er das Projekt von Anfang an positiv unterstütze. Auch nach der Inbetriebnahme des Kindergartens war sein Interesse und seine Unterstützung sehr groß. Als es zu Schwierigkeiten bei der Kinderbeförderung kam, kaufte er kurzer Hand einen VW-Bus und fuhr selber die Kinder vom elterlichen Haus zum Kindergarten und wieder zurück. Aus einem VW-Bus wurden mit den Jahren drei - und freiwillige Helfer unterstützen ihn bei den Fahraktionen.

Ein weiteres Zeichen setzte Konrad Ederer in den Pfarreien mit seiner Jugendarbeit. Die Jugend lag ihm immer besonders am Herzen. Es wurde eine Jugendgruppe gegründet die sich regelmäßig im Pfarrheim traf. Aus der Jugendgruppe traten neuen Gruppenleiter hervor, die wiederum neue Jugendgruppen aufbauten. Und so wurde aus dem kleinen Schneeball Jugendarbeit eine große Lawine der aktiven Mitgestaltung der Jugend in der Pfarrei. 
 
Es wurde miteinander gearbeitet und viele gemeinsame Projekte auf dem Weg gebracht.
Die bekanntesten Jugendprojekte – und ich glaube viele von uns erinnern sich gerne daran zurück - waren z.B. die Teestube und die legendäre Pfarrdisco.  Beide Veranstaltungen waren und sind immer noch weit über die Pfarreigrenzen bekannt – und viele reden heute noch davon.
Auch Ausflüge und Urlaubsreisen kamen nicht zu kurz. Konrad Ederer hat mit den Jugendlichen viele Ausflüge und Reisen – natürlich mit den legendären VW-Bussen - unternommen.

Es wurde aber nicht nur gefeiert. Es wurden durch die Jugendarbeit auch Projekte wie z.B. die Aktion Rumpelkammer unterstützt, Jugendgottesdienste organisiert, Frühschichten durchgeführt und es wurde auch der Kirchen-Nikolaus eingeführt.

Als aus den Reihen der Jugend der Wunsch geäußerte wurde ob man eine Fuß-Wahllfahrt nach Birkenstein organisieren könnte war auch hier die Unterstützung von Konrad Ederer in gewohnter Weise gegeben. Auch hier wurden die VW-Busse zu einem festen Bestandteil – sei es als Begleitfahrzeug oder als Rückfahrgelegenheit für die Pilger. Herr Pfarrer Ederer fuhr sogar selber einige Jahre das Begleitfahrzeug.

Die Tradition der Fußwallfahrt nach Birkenstein hat sich seit nun über 30 Jahren zu einem festen Bestandteil in unserer kirchlichen Gemeinschaft etabliert – und wird jährlich am 4. Samstag im September durchgeführt.

Ein Projekt in der Jugendarbeit lag Pfarrer Ederer aber besonders am Herzen: sein Kinderzirkus – der jetzt als Mädchenzirkus weit über die Pfarreigrenzen einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Für Pfarrer Ederer war es ein großes Anliegen, die Kinder schon im sehr jungen Alter spielerisch in die Kirchengemeinschaft zu integrieren.

Die notwendigen Ausrüstungsgegenstände sowie die Kostüme kaufte Konrad Ederer mit Liebe und Hingabe. Die Finanzierung für diese Gegenstände wurde über die Spendengelder realisiert die bei jedem Auftritt gesammelt wurden. Und falls die Finanzierung dieser Gegenstände durch die Spendengelder nicht mehr ausreichte wurde kurzerhand  - und dies sehr oft - die Finanzierung mit seinen Privatmitteln durchgeführt.
 
Natürlich durften nie die Süßigkeiten und die kleinen Geschenke fehlen. Wenn Kinder zu Herrn Pfarrer Ederer kamen wurde von ihm immer gefragt:
Mog`st a Duplo oder a Hanuta?
Schau nei in de Schatztruhe und nimm da wos raus.

Das mit den Süßigkeiten und den Geschenken  hat er sich  - auch im Marienheim Glonn - bis zum Schluss so beibehalten. Nicht nur bei den Kindern sondern auch bei uns – den Erwachsenen – wurde die Frage bei jedem Besuch gestellt. Und wenn wir uns freuten, dann freute sich auch Pfarrer Ederer.

In den Gremien war Pfarrer Konrad Ederer immer ein  gern gesehenes Mitglied. Sei es in den Pfarrgemeinderatsgremien als auch in den Kirchenverwaltungen – Pfarrer Ederer war immer eine starke Säule in den Gremien die Entscheidungen mit auf den Weg brachte, die Kompromisse einging aber auch – falls es der Überzeugung von Herrn Pfarrer Ederer nicht entsprach  - ein Veto einlegte.

Ja er war die tragende Säule in den beiden Pfarrgemeinden.

Auch die beiden Frauengemeinschaften die kfd Aßling und die kfd Emmering trauern heute um ihren jahrelangen Präsenz. Für die kfd Aßling durfte Pfarrer Ederer über 30 Jahre als deren Präsenz fungieren. Bei der kfd Emmering war Pfarrer Ederer sogar ein Gründungsmitglied. Hierfür sei ihm im Namen der zwei kfd’s ein herzliches Dankeschön gesagt.

Was war das Geheimnis, dass unser Altpfarrer Konrad Ederer bei allen so beliebt war?  Wie hat er das geschafft?

Er ging aktiv auf die Menschen zu und damit zeigte er uns: ich bin da für Euch. Es war für ihn immer eine Selbstverständlichkeit, dass nach dem Gottesdienst noch zu den Kirchenbesuchern gegangen und ein Gespräch geführt wurde. Dabei hörte er den Menschen immer zu.

 
Nach diesem kleinen Rückblick auf den Lebensabschnitt und das Wirken unseres Altpfarrers Konrad Ederer in Emmering und Aßling  bleibt mir nur noch eins - das Wort des Dankes.

Heute darf ich im Namen der Pfarreien Emmering und Aßling mit den Filialkirchen Holzen und Niclasreuth sowie den Kirchenverwaltungen Aßling, Emmering, Holzen und Niclasreuth und den Pfarrgemeinderats-Gremien Aßling und Emmering ein herzliches Danke sagen


  • ein herzliches Vergelt’s Gott –
  • für Alles was wir mit Pfarrer Ederer zusammen machen und erleben durften
  • für die über 40 gemeinsamen schöne Jahre


die wir mit Herrn Hochwürden Geistlichen Rat Pfarrer Konrad Ederer verbringen durften.

Des Weitern möchte ich an dieser Stelle noch im Namen des gesamten Pfarrverbandes und des Pfarrverbandsrates ein Dankeschön an Herrn Pfarrer Ederer für seine Unterstützung im Pfarrverband Aßling aussprechen.


Wir alle werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Pankraz Fent
Vorsitzender des Pfarrgemeinderats