Mahatma Gandhi berichtet aus seinem Leben:
„Ich war 15 Jahre alt, als ich einen Diebstahl beging. Weil ich Schulden hatte, stahl ich meinem Vater ein goldenes Armband, um die Schulden zu bezahlen. Aber ich konnte die Last meiner Schuld nicht ertragen. Als ich vor ihm stand, brachte ich vor Scham den Mund nicht auf. Ich schrieb also mein Bekenntnis nieder. Als ich ihm den Zettel überreichte, zitterte ich am ganzen Körper. Mein Vater las den Zettel, schloss die Augen und dann zerriss er ihn. Es ist gut, sagte er noch. Und nahm mich in die Arme. Von da an hatte ich meinen Vater noch viel lieber.“(nach Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten ….)
Diese Erfahrung, Gott als barmherzigen Vater zu erleben, vermittelt die Kirche in den beiden Formen der sakramentalen Sündenvergebung, dem Beichtgespräch und der Beichte im Beichtstuhl.
Das Bußsakrament möchte Menschen in schwierigen Situationen helfen, indem es einlädt
- das Gewissen und die Urteilsfähigkeit zu sensibilisieren,
- die Fähigkeit zur Selbstkritik, zu Trauer und Reue nicht zu verlieren,
- einen Raum des Aussprechens und des Erzählens zu haben,
- Worte der Lossprechung, der Verzeihung und der Versöhnung zu hören und
- kleine Schritte der Veränderung zu versuchen.
Die Kirche kennt auch andere Formen der Sündenvergebung wie z. B. den Bußgottesdienst.