Pfarrverband Anzing-Forstinning

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Pfarrkirche Mariä Heimsuchung Forstinning

Geschichte
  • 804 erste Erwähnung der Ortschaft Forstinning
  • Die Ursprünge der Pfarrei sind in Sempt zu suchen, dort war eine erste Kirche zu Ehren des HI. Johannes des Täufers
  • Forstinning selbst gilt als Urpfarrei, d. h. sie geht zurück in die Besiedlungszeit durch die Bayern
  • Erstmalige schriftliche Erwähnung einer Pfarrkirche erst 1315, davor war es eine Eigenkirche des Forstinninger Ortsadels
    Der Standort der ersten romanischen Kirche in Forstinning unbekannt
  • 1497 neue gotische Kirche mit 4 Altären gebaut, ca. 1/3 kleiner als die jetzige Kirche. Möglicher Stifter oder Gründer Ulrich Hadersberger (Inschrift auf einem schönen Glasfenster in der Sakristei, das nicht mehr vorhanden ist)
  • 1765/66 erfolgte durch Baltasar Trischberger, bürgerlicher Stadt-Maurermeister in München, der Umbau und die Barockisierung zum heutigen Aussehen
  • Kirchenpatrezinium Mariä Heimsuchung (2. Juli)
Pfarrkirche
Führung
Die hohen Rundbogenfenster lassen ungehindert Sonnenlicht einströmen, besonders zur frühen Nachmittagsstunde, so dass das Gold der Altäre und die Gewänder der Heiligen strahlend aufleuchten.
Die leicht schräggestellten Seitenaltäre geben dem fünfachsigen Langhaus andeutungsweise den Eindruck eines Zentralbaus. Dieser Eindruck wird noch durch das Deckengemälde Johann Martin Heigls verstärkt, das sich zwischen die Stichkappen schwingend von der Empore über die ganze Länge des Tonnengewölbes bis hin zum Chorbogen erstreckt.


Pfarrkirche
Der Altarraum wird ganz beherrscht vom raumhohen, grau-rosa marmorierten Hochaltar.
Mit vier im Halbrund stehenden glatten Säulen, seinem reichen, goldenen Zierrat und dem schwingenden Gebälk gehört er schon ganz in die Zeit des Rokoko.
In der Mittelnische thront auf silbernen Wolken die Gottesmutter mit dem Kinde. Zu beiden Seiten knien und schweben Engel.
Die lebensgroßen Figuren, links der hl. Korbinian mit dem Bären und rechts der hl. Benno mit dem Buch als Zeichen seiner Gelehrsamkeit, sind im Stile der Jorhanschen Skulpturen geschaffen.
Die beiden Engel neben dem Auszug in luftiger Höhe (2. Hälfte l7. Jhd.) zeigen uns das Bild des hl. Sigismund.



Altarraum Pfarrkirche Forstinning
Die Seitenaltäre folgen in vereinfachter Form dem Vorbild des Hauptaltars.
Links trägt der hl. Josef (neubarock) das Jesuskind. Zu seiner Linken steht der hl. Sebastian und rechts der hl. Florian. Im Auszugsgemälde oben die hl. Barbara mit dem Schwert.
Vom rechten Seitenaltar blickt Papst Silvester giftig prüfend herunter, mit dem Ochsen zu seinen Füßen als Assistenzfiguren dienen ihm links der hl. Antonius und rechts der hl, Leonhard. Oben im Gemälde triumphiert die hl. Margarete über den Drachen.
Von besonderer Schönheit ist die spätgotische Skulptur der Beweinung Christ auf dem Altartisch, die wohl noch von der Ausstattung der gotischen Kirche herrührt.

Pieta
Wahrscheinlich aus der Kirche von Hl. Kreuz, die in Folge der Säkularisation abgerissen werden musste, stammt die zurückhaltend gefasste barocke Kreuzigungsgruppe (um 1700) an der linken Wand im Chorraum. Daneben im Bild der Tod des hl. Josef (um 1770). Das Gemälde diente wohl vor der großen Restaurierung 1950 als Altarblatt im linken Seitenaltar.


Kruezigungsgruppe
Die in ihrer Art seltene Rokokokanzel, wie die Altäre marmoriert, füllt mit dem reich stuckierten Schalldeckel die Höhe der Seitenwand bis hinauf zur Stichkappe. Ein wehender Vorhang verbindet Korb und Baldachin und bezieht das Kirchenfenster in die gesamte Komposition mit ein, die von pausbäckigen Engelchen belebt wird.

Kanzel
Das fromme Gegenüber bilden Kreuz und schmerzhafte Mutter Gottes (im Stile von Christian Jorhan, Landshut um 1780).
Sicher wird zu der prächtigen Ausgestaltung der Forstinninger Pfarrkirche die ehemals bedeutsame Silvesterbruderschaft (gegründet 1658) ihren Anteil beigetragen haben.

Quelle: Kirchenführer von 1997, erstellt von Josef Polz

Pfarrkirche Forstinning innen - Blick auf Orgelempore
Lauretanische Litanei
Bei der letzten Innenrenovierung wurden an der Decke der Pfarrkirche Forstinning Bilder der lauretanischen Litanei freigelegt.
Die Bilder und Ihre Bedeutung finden Sie unten.


Lauretanische Litanei

Glockengeläut Pfarrkirche Forstinning