Burg/Tengling. Mit einer Andacht und der anschließenden Segnung der neuen Außenanlagen wurde der Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Stützmauer auf der Süd- und Ostseite der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Burg bei Tengling gefeiert. Die Kirchenverwaltung und Dekan Pfarrer Konrad Roider, luden dazu die Mitarbeiter der beteiligten Firmen und die Grundstücksnachbarn nach Burg ein.
Für die Lesung wählte der Ortspfarrer den ersten Brief des Apostels Petrus, in dem Petrus die Menschen dazu aufruft, sich als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen zu lassen.
Bereits kurz nach seiner Ankunft 2017 im Pfarrverband Am Tachinger See wurde Roider mit dem anstehenden Großprojekt konfrontiert. Damals hieß es, die Mauer halte noch ewig, „do feid si nix!“ Doch bereits kurz danach fielen von der Mauer die ersten Steine auf die Straße, ein Fangzaun wurde errichtet und die Planungen liefen an. Ob die alte Stützmauer auch so alt war, wie die Wallfahrtskirche, diese wurde 1532 erbaut, konnte man nicht genau feststellen. Pfarrer Roider teilte die Hoffnung, dass das neu errichtete Bauwerk nun wieder für mehrere Generationen ihren Dienst leistet. „Alles irdische ist vergänglich und deshalb weiß letztlich nur Gott selbst, wie lange die Mauer halten wird“, so der Ortsgeistliche in der Andacht.
Der Feierlichkeit in der Kirche, die von Dr. Josef Fenninger an der Orgel und Wolfgang Wimmer von der Firma Plereiter mit seinem Euphonium umrahmt wurde, schloss sich die Segnung der Mauer und der neu gestalteten Außenanlagen mit Weihwasser und Weihrauch an.
Im Anschluss an den kirchlichen Akt berichtete Heinrich Parzinger über den Verlauf der Planungen und der Arbeiten. Schleppend und nicht so recht zielführend verliefen die Anfänge der Planungen, begann Parzinger seine Ausführungen, der als Mitglied der Kirchenverwaltung federführend, mit vielen ehrenamtlichen Stunden, das Projekt in Burg betreute. Die ersten Planungen, für die die Kirchenverwaltung ein Büro auf Empfehlung der Verantwortlichen im Ordinariat beauftragte, ließen sich nicht zu einem ganzen Puzzle zusammenfügen. So gab es viele Meinungen von Firmen zwischen Bamberg und Osttirol. Ein brauchbarer Lösungsansatz war aber nicht in Sicht, so Parzinger. 2019 drohte das Projekt dann an den Kosten zu scheitern. Ins Spiel gebracht wurde damals eine provisorische Lösung mit einem Fangzaun aus dem Bergbau anzustreben. Daraufhin suchte die Kirchenverwaltung, allen voran Heinrich Parzinger, nach einer regionalen Lösung. Durch eine glückliche Fügung ist man auf die Firma Plereiter aus Inzell gestoßen. Auf Empfehlung der Verantwortlichen der Firma holte man Johannes Döpper von der Bauingenieur-Gemeinschaft Trauntal mit ins Boot. Binnen kürzester Zeit stellte Dipl.-Ing. Johannes Döpper ein schlüssiges und tragfähiges Konzept auf die Beine, das die Wünsche der Behörden und der Kirchenverwaltung unter einen Hut brachte und zudem deutlich günstiger war. Daraufhin entzog die Kirchenverwaltung dem zunächst beauftragen Büro den Auftrag und vergab die Arbeiten an das Ruhpoldinger Ingenieur Büro BG-Trauntal und Johannes Döpper. Ein Teilabrutsch der Mauer Ende Januar 2021 machte die Dringlichkeit der Maßnahme deutlich.
Der Dank der Kirchenverwaltung, den Heinrich Parzinger aussprach, galt allen voran Johannes Döpper für die routinierte Abwicklung der Baustelle, der Firma Plereiter, die sich um die Erdbauarbeiten kümmerte, der Firma Aicher aus Fridolfing, die mit der wieder errichteten Mauer für sich ein Referenzobjekt geschaffen hat. Der Firma Elektro Röckenwagner aus Taching, der Firma Haustechnik Seehuber aus Tengling und der Schlosserei Schader aus Teisendorf, dankte man ebenso. Ein besonderer Dank galt noch den Grundstücksnachbarn der Burger Kirche. Den Familien Lohmeyer, Aumüller und Wolfertstetter sowie dem Tenglinger Dorfverein, der Familie Helminger und der Gemeinde Taching a. See. Ohne ihr Einverständnis, die Grundstücke für die Zeit der Bauarbeiten benutzen zu dürfen, wäre es wohl schwierig geworden die Maßnahme umzusetzen.
„Wenn der Herr das Haus nicht baut, dann bauen es die Bauleute umsonst!“, so heißt es in der Liturgie in Anlehnung an Psalm 127, wenn ein neues Gotteshaus geweiht wird und so eröffnete Dipl.-Ing. Johannes Döpper sein Grußwort. Was wäre die Kirche ohne den Vorplatz, fragte der Bauleiter und blickte zurück und erinnerte daran, dass innerhalb von zwei Jahren die Maßnahme von den ersten Planungen bis zum Abschluss durchgeführt werden konnte. Während der Baumaßnahme konnte man spüren, dass jeder mit Herzblut und Engagement bei der Sache war. Auf der Baustelle habe er nie ein böses Wort gehört, so Döpper. Für die angenehme Zusammenarbeit bedankte er sich bei allen Projektbeteiligten. Ein weiterer Dank galt der Kirchenverwaltung, die nach mehrjähriger Planung das Vertrauen in die beteiligten Firmen und das Büro der BG-Trauntal gesetzt hat. Den Tenglingern und den Besuchern der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt wünschte der Bauleiter, dass sie sich auf dem neuen Vorplatz und an diesem wirklich besonderen Ort geborgen und wohlfühlen können und zur Ruhe und zur Besinnung finden.
In einem kurzen Grußwort freute sich Bürgermeisterin Steffi Lang über den Abschluss der Arbeiten an der Burger Kirche. Zugleich bedankte sie sich für die gute Nachbarschaft und erinnerte daran, dass zeitgleich auf dem gemeindlichen Grundstück nebenan ein neuer Naturkindergarten errichtet wurde.
Zum Abschluss bedankte sich Ortspfarrer Dekan Konrad Roider bei seiner Kirchenverwaltung für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden, die zur Umsetzung der Maßnahme notwendig waren. Als Dank und zum Abschluss der Arbeiten wurden alle beteiligten Firmen und Nachbarn in die Pizzeria nach Tengling eingeladen.
Zur Freude der Verantwortlichen in der Pfarrei und aller Projektbeteiligten konnte der Kostenrahmen für das Projekt, das auf der Dringlichkeitsliste der Baumaßnahmen im Erzbistum an erster Stelle stand, eingehalten werden. ak