Die Chronik der Törringer Kirche St. Veit lässt sich nach einer Quelle des Pfarrers Albertus von Kay zurück verfolgen bis in das 12. Jahrhundert (romanischer Vorgängerbau). Vorher musste sich an gleicher Stelle ein römischer Gutshof befunden haben, worauf Bodenfunde hindeuten. In einer Urkunde vom 7. Juli 1500 gibt Veit von Törring-Jettenbach an, eine Kapelle zu errichten. Am 19. Juli 1518 wurden Kapelle/Kirche und ein Teil des Friedhofs von dem Chiemseer Bischof Berthold Pürstinger, der auch Weihbischof des großen Archidiaconatus Salceburgensis war, konsekriert. Bis 1788 war Törring Filiale von Kay und wurde dann eigenständiges Vikariat. Im selben Jahr erfolgte auch der Bau des Pfarrhauses. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche neugotisch umgestaltet (Hauptaltar, Seitenaltäre und Kanzel), worauf eine Inschrift des Jahres 1880 an der Rückseite des Hauptaltars verweist. 1861 wurde in Portal und Seelenerker ein Pflaster aus rotem Marmor aus früherer Zeit verlegt, worauf ein Stein mit der Jahreszahl 1810 + und den Initialen F.P.V.T. hinweist, möglicherweise das Epitaph des 1810 verstorbenen Vikars von Törring Florian Penz. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhob Kardinal Faulhaber am 21. April 1946 Törring zur Pfarrei. Wegen beengter Platz- und Lichtverhältnisse wurden 1952 die beiden Seitenaltäre unter den östlichen Fenstern rechts und links vom Hauptaltar zurückgebaut und schließlich völlig abgetragen. Seit 1947 befindet sich an der Außenseite im Osten ein Wandkreuz. Ab 1980 gehörte die St. Vituskirche zum Pfarrverband Tachinger See, bestehend aus den vier T-Gemeinden Taching am See, Tengling, Tettenhausen und Törring. Als eine der ersten Versuchsgemeinden des Erzbistums München und Freising wurde Törring 2012 Teil der Pfarrei Am Tachinger See – Mariä Himmelfahrt, benannt nach der Kirche Mariä Himmelfahrt in Burg bei Tengling.
Dr. Josef Fenninger
Quellen:
Josef Fenninger/Siegfried Müller 2018, 500 Jahre St. Veit Törring. St. Johannes Weilham. 1518 – 2018. Chronik der Kirchen und Kirchensprengel St. Vitus Törring und St. Johannes Baptist Weilham von den ersten Quellen bis heute.
Die Schrift kann im Pfarrbüro erworben werden.
Siegfried Müller 2018, Tengling und Törring. Zwei Dörfer mit einer gemeinsamen Geschichte. Von den Anfängen bis in das 19. Jahrhundert.
Das Werk kann beim Autor erworben werden.