Pater Norbert eröffnet das Festjahr 2023
Mit einer Reihe von Veranstaltungen ist die Pfarrgemeinde St. Alto in der Pfarr- und Klosterkirche St. Alto und St. Birgitta in ein doppeltes Festjahr gestartet: Am 23. Juli 1373, also vor 650 Jahren, starb die heilige Birgitta von Schweden in Rom. Über 500 Jahrhunderte hatte der Birgittenorden in Altomünster gewirkt und den Ort geprägt. Im Jahr 1763 beauftragte der Orden den berühmten Baumeister des Spätbarock Johann Michael Fischer mit dem Neubau der Klosterkirche. Sie wurde im Jahr 1773 vollendet und geweiht. So steht im Jahr 2023 mit dem 250. Weihetag der Klosterkirche ein weiteres Jubiläum an. Die Pfarrei Altomünster feiert beide Jubiläen über das ganze Jahr hinweg mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen.
Zu Beginn des Festjahres betonte Pfarradministrator Pater Norbert J. Rasim OT: „Kirche ist mehr als das Gebäude, sie ist seit 250 Jahren das Leben hier herinnen.“
Den gedanklichen Einstieg in das Jubiläumsjahr übernahmen im Rahmen einer Festveranstaltung drei Experten: Der Historiker Prof. Wilhelm Liebhardt ging der Frage nach, was uns die heilige Birgitta auch heute noch sagen könne: Auch wenn uns heutzutage die mittelalterliche Gedankenwelt nicht mehr zugänglich sei, könne man doch immer wieder Themen finden, die erstaunlich aktuell seien. So sei Birgitta von Schweden für die Gleichberechtigung von Mann und Frau eingetreten und mischte sich als Ratgeberin bei vielen Herrschern in deren Politik ein. Architekt Dipl.-Ing. Franz Peter und Prof. Dr. Bernhard Schütz von der ordneten die Klosterkirche Altomünster in das Werk von Johann Michael Fischer ein: Seine Architektur mit einem mittigen Zentralraum habe den barocken Baustil in Süddeutschland geprägt. In seinem Spätwerk in Altomünster sei es ihm gelungen neben dem Kirchenraum für das Volk eine zweite Ebene für die Mönche und sogar eine dritte, oberste für die Nonnen zu integrieren. So habe die Architektur eine Besonderheit des Birgittenordens zum Ausdruck gebracht: An der Spitze des Doppelklosters stand die Äbtissin und hatte auch über die Mönche das Sagen. – Womit sich für die Zuhörer der gedankliche Kreis wieder zur heiligen Birgitta schloss.