Ein besonderes Symbol ökumenischer Zusammenarbeit stellt die im Jahr 2008 entstandene
Ökumeneglocke dar. Sie wird von einem Holzgestell getragen und kann mit einem dafür angeschafften Handwagen von einer Kirche zur anderen Kirche gefahren werden. Zwischen den Ottobrunner Kirchen wurde vereinbart, sie abwechselnd in den vier Ottobrunner Kirchen aufzustellen, jeweils für drei Monate. Diese Glocke soll den Gläubigen die zunehmende Bedeutung der Ökumene nahebringen. Sie ist ein wertvolles Symbol für die seit vielen Jahren gute Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Michaelsgemeinde und den drei katholischen Pfarreien Ottobrunns.
Am 1. Adventssonntag 2008 fand an der Stelle, wo die erste Notkirche stand, eine Gedenkfeier anlässlich des ersten Gottesdienstes in Ottobrunn vor 90 Jahren statt. Mitglieder von vier Ottobrunner Kirchen waren vertreten, darunter Altpfarrer Anton Zawadke, Pfarrer Dr. Czeslaw Lukasz und Dekan Steinbauer von der Michaelskirche. Gemeinsam wurde des Anlasses gedacht. Altpfarrer Zawadke, sicher der beste Kenner der kirchlichen Geschichte Ottobrunns, erinnerte an das große Engagement der ersten Bürger, in Ottobrunn kirchliches Leben entstehen zu lassen. Pfarrer Steinbauer betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den evangelischen und katholischen Christen in Ottobrunn und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es gelingen möge, die evangelischen und katholischen Christen wieder zu vereinen, so dass sie dereinst wieder gemeinsam Abendmahl feiern können. Mitglieder der Neubiberger Blaskapelle „Harmonie“ sorgten für die musikalische Umrahmung. Auch Bürgermeister Thomas Loderer war zugegen. In seiner Ansprache betonte er, welch große Bedeutung die Ottobrunner Kirchen für das Gemeinwesen in Ottobrunn haben und wie sehr er die Arbeit der Kirchen zu schätzen weiß. Theo Säugling, der im Pfarrgemeinderat von St. Otto etliche Jahre den Ausschuss „Ökumene“ leitete, hatte alles bestens organisiert. Er kündigte an, in zehn Jahren das 100. Jubiläum noch größer feiern zu wollen. Mit dem gemeinsamen „Vater unser“ nahm diese nachmittägliche Feierstunde ihren würdigen Abschluss.
Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen Vor 110 Jahren, nämlich 1908, begründete der Anglikaner Paul Wattson eine Gebetswoche zwischen 18. und 25. Januar zur Wiedervereinigung der im Glauben getrennten Christen.
Beide Eckdaten sind kirchliche Festtage der Apostel Petrus und Paulus; die Woche sollte so symbolisch zwischen Petrus, dem Repräsentant in Rom und Paulus, auf den sich die Kirchen der Reformation berufen, verbinden. Dieser Gedanke wurde dann von Einzelpersönlichkeiten immer wieder weiter getragen, vertieft und mit neuen Impulsen versehen. 1966, nach dem II. Vatikanischen Konzil fand eine „Konferenz über die Zukunft der ökumenischen Gebetswoche“ statt, bei der vereinbart wurde, künftig den verschiedenen Kirchen gemeinsam erarbeitete Gebetstexte für die „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“ zuzuschicken. Dies geschah 1968, vor 50 Jahren zum ersten Mal.
Die Ottobrunner Pfarreien feiern seit 2011 in dieser Gebtswoche einen gemeinsamen Gottesdienst abwechselnd in einer iherer Kirchen.
Die ganze Vielfalt der Ökumene in Ottobrunn ist bis Frühjahr 2014 auf
www.oekumene-ottobrunn.de dargestellt. Eine weitere Aktualisierung ist derzeit leider nicht möglich.
Die Vertreter des Pfarrverbandes Ottobrunn im Arbeitskreis Ökumene sind:
- Christine Stauß
- Ulrich Meyr, Theo Säugling, Ernestine Schröder, Eva-Maria Stiebler und Dorothea Weigert für St. Otto
- Peter Dill, Klaus Ebert und Dr. Willi Meier für St. Albertus Magnus