Der Gedanke zum Bau der
Bergopfer-Gedenkkapelle St. Bernhard auf Kühroint, die der Erinnerung an unsere verunglückten Bergkameraden dienen soll, kam Hans-Peter Schweiger, Sebastian Maltan und Johann Hölzl (Gregory) bei einer Bergfahrt in den 60iger Jahren in die Dolomiten zur "Großen Zinne". Nach der Besteigung entdeckten sie in einer Kapelle nahe der
Lavaredo-Hütte eine Steintafel, die an den Bergtod zweier junger Kletterer aus Ramsau und Ainring erinnert. Diese nüchterne Tafel, fern der Heimat, gab gedanklich den Anstoß, alle Unfalldaten der Bergopfer unserer Berchtesgadener Berge an einer Stelle zusammenzufassen.
Als Mitglied des Gemeinderates Schönau am Königssee wurde Hans-Peter Schweiger des öfteren mit den Fragen der Angehörigen konfrontiert, die in der Ostwand oder am Watzmann Kreuze oder Gedenktafeln für ihre Bergtoten anbringen wollten. Es war für unseren Bürgermeister nicht immer leicht, dieses Ansinnen negativ entscheiden zu müssen.
Schon sehr früh fasste Hans-Peter Schweiger die Kührointalm für eine solche Gedenkstätte ins Auge. An diesem Ort der Ruhe und Besinnung kann nun den bisher weit über 1000 ums Leben gekommenen Wanderern und Bergsteigern gedacht werden.
Durch die kostenlose Materiallieferungen von 26 Firmen aus dem inneren Landkreis und Geldspenden von Hausbesitzern aus unsere Gemeinde wurden Hans-Peter Schweiger, sein Schulfreund Sebastian Maltan (dessen Sohn Stefan in einer Lawine umgekommen war) und die Sportkameraden von der Altherrenriege, in die Lage versetzt, den Plan für den Kapellenbau hier an der friedvollen Seite des Watzmanns in die Tat umzusetzen.
Architekt Franz Grüsser zeichnete die Pläne, Kreisbaumeister Zanker unterstützte das Bauvorhaben, wo er nur konnte. Auch die Nationalparkverwaltung mit Herrn Dr. Zierl an der Spitze war dieser Gedenkstätte wohlgesonnen. Da einer Privatperson im Nationalpark keine Baugenehmigung erteilt werden kann, trat die Gemeinde Schönau am Königssee als Bauherr auf, in deren Besitz die Kapelle nach der Fertigstellung überging.
Der vom Nationalpark zugewiesene Bauplatz kam den Initiatoren sehr entgegen. Er liegt direkt an dem Forstweg neben der bewirtschafteten Berghütte und in unmittelbarer Nähe der Ausbildungsstätte des Bundesgrenzschutzes. Diese Nähe gibt auch eine gewisse Sicherheit gegen Diebstahl und Einbruch.
Die Öffnung der Gedenkkapelle wurde an die Bewirtschaftungszeit der Berghütte gekoppelt. Sollten Sie einmal außerhalb dieser Zeit die Kapelle besichtigen wollen, ist ein Schlüssel beim Bundesgrenzschutz hinterlegt.
Der Schutzheilige aller Bergsteiger ist der Heilige
Bernhard von Aosta.
Die Statue wurde von Schülern der Schnitzschule Berchtesgaden gefertigt.