Es war im Jahr 1585 als von Herzog Wilhelm V. das Schürfrecht verliehen wurde. 1636 inmitten des 30-jährigen Krieges wurde mit dem Abbau von Blei und Galmei (Zinkblende) begonnen, und es entstand ein Bergwerk mit insgesamt 74 Stollen. Die hier arbeitenden Bergknappen errichteten an dieser Stelle, Anfang des 17. Jahrhunderts diese Kapelle und widmeten sie der “Heiligen Barbara", der Schutzpatronin der Bergleute.
Der in der Kapelle aufbewahrte Wettersegen, der wie eine kleine Monstranz aussieht, sollte die Bergleute vor Unwetter und sonstigen Unglücken bewahren. Fachleute haben das Alter dieses Wettersegens im Rahmen der TV Sendung ,,Kunst und Krempel" auf ca. 250 Jahre geschätzt.
Nach grundlegender Renovierung im Jahr 2008 durch die Wirtsleute der Schmelz ist die Kapelle wieder ein Kleinod der ganzen Gemeinde. Seit 1957 ist der Gasthof Schmelz im Besitz der Familie Kessler. Der 2013 verstorbene Inzeller Künstler Ernst Rappel verzierte die Kapelle außen links vom Eingang mit der Hl. Barbara und rechts mit Bergleuten.
Die Kapelle ist täglich für jedermann für einen Besuch oder ein stilles Gebet geöffnet. Jeden Tag um 17 Uhr lässt Franz Kessler sen. die Glocken zum Gebetläuten erklingen. „Ich mach halt den Mesner“, wie er sagte. Die Glocke ertönt als Einladung zu einem Moment der Ruhe und der Besinnung, aber auch zur Freude aller.
1890 wurde das Bergwerk privatisiert und aus dem Amtsgebäude wurde eine kleine Brauerei mit Schänke, dem heutigen Gasthof Schmelz. 1925 musste das Bergwerk geschlossen werden, da es nicht mehr rentabel war. Jahrhunderte Inzeller Bergwerksgeschichte gingen damit zu Ende. 1994 wurde zum Gedenken an die Bergwerkstradition der neben der Kapelle stehende Bergwerksstollen nachgebaut.
Knappenkapelle in Fahrriesboden
Der Bergbaubetrieb am Rauschenberg erließ nach der Wiederaufnahme des Bergwerks durch den Landesfürst am 24. Nov. 1681 eine eigene Betriebs-Instruktion. Das Bergwerkspersonal wurde auf die aus 22 Punkten bestehende Instruktion verpflichtet, deren erster Punkt vor allem auf Friedferdigkeit und Frömmigkeit fußte. Denn aller Segen und alles Glück in Bergwerkssachen waren von Gottes Segen abhängig. Die vorgeschrieben Gebete vor jeder Einfahrt in die Grube und beim Läuten der Ave-Glocken durften nicht unterlassen werden und den von der Direktion angeordneten Messen zur Erflehung des Bergsegens musste jeder Bergmann beiwohnen. Aus diesem Grund erbaute man damals auf dem sogenannten „Fahrrießboden“ am Ende der Erzriesen aus dem „Karls- und den Ewiggangstollen“ eine Kapelle aus Holz, die den Bergwerkspatroninnen St. Barbara und St. Katharine geweiht waren.
Mit dem Bau der Wallfahrtskirche Maria Kirchental und den dort wiederholt bekundeten Gebetserhörungen erwählte man dann, da das Tal im Kleinen dem von Kirchental ähnelt, Maria als Schutz- und Schirmherrin vom Fahrrießboden und vom Bergwerk. Im Jahre 1800 wurde diese Holzkapelle durch einen Steinbau ersetzt. Die umliegenden Ortschaften kamen für die entstandenen Baukosten auf. Die Zuflucht und das Vertrauen der Gläubigen hatte besonders in den Kriegswirren des 18. Jahrhunderts große Zunahme erfahren. Als dann noch in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein unbekanntes Fieber viel Bewohner des Trauntals dahinraffte, gelobte die Pfarrei Inzell jährlich einen Bittgang zur „hilfreichen Mutter am Fahrrießboden“ durchzuführen. Dieser Bittgang findet heute noch im Monat Juni statt. Trotz wiederholter Eingaben des Pfarramtes Inzell wurde der Bitte um Weihe der Kapelle nie entsprochen, da die Kapelle im Winter kaum zu erreichen ist. Auch wurde die Kapelle nie als Gnadenort anerkannt. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges hat der „Fahrrießboden“ diese Besucherzahl erhalten können.
Verschiedene Tage wurden von den Angehörigen verschiedener Familien festgehalten. So am Fest Peter und Paul von den Fischern und am Heinrichstag von den Sulzbachern. Die Kapelle wurde 1878 von H. Huber und 1896 von R. Nagl renoviert. Seit Gründung der Inzeller Gebirgschützen wurde die Kapelle von den Gebirgschützen immer wieder renoviert und seit den achtziger Jahren wird jedes Jahr eine Maiandacht mit den Gebirgschützen gefeiert.
Die Kapelle hat der Hammerschmied Meister Johann Kugelstatter aus Wien 1894 erbaut als Dank für eine Pilgerreise nach Rom, Assisi und Padua. Die Familie Graspeuntner betreut die Kapelle seit Jahrzehnten. 2007 wurde durch Familie Graspeuntner und mit Hilfe vieler Helfer und Spenden die Kapelle komplett renoviert. 2010 wäre die Kapelle bald durch eine brennende Kerze ein Opfer der Flammen geworden. Die Kolpingfamilie Inzell feiert immer eine Maiandacht bei der Kapelle und im Juni wird der Antonius Rosenkranz gebetet.
Brenner Kapelle im Ortsteil Brenner
Brenner Kapelle
Erbaut 1852/1853 von Philipp Grill. Durch Frostschäden stark gelitten wurde die Kapelle 100 Jahre später durch Pfarrer Hessenhofer wieder neu errichtet. Einst waren es zwei Linden die neben der Brennerkapelle standen. Ihre Pflanzung erfolgte 1860 anlässlich der Kapelleneinweihung. Damals kehrte Philipp Grill gesund aus seiner Pilgereise aus Palästina zurück und errichtete die Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria.
Louise von Marillac Kapelle in Windgrat
Erbaut von Louise und Claus Stock als Privatkapelle auf dem Louisenhof in Windgrat, ehemals Lindl Häusl. Die Kapelle ist Louise von Marillac geweiht, eine Weggefährtin von Vinzenz von Paul, dem Gründer des Ordens der Barmherzigen Schwestern. Die Kapelle wurde am 17.9.2005 vom Inzeller Pfarrer Hans Krämmer eingeweiht im Beisein von Generaloberin Schwester Theodolinde von den Barmherzigen Schwestern. Der Orden stiftete eine stilvolle Figur der Heiligen Louise von Marillac für die Kapelle.
Judas Thaddäuskapelle in Breitmoos
Gertraud und Hans Bauer haben die Kapelle 2002 bei ihrem Haus in Breitmoos errichtet aus Dankbarkeit, dass ihre Tochter nicht taub geblieben ist. Judas Thaddäus, einer der 12 Apostel, gilt als Patron der Verzweifelten und Hoffnungslosen. Die Röckifrauen feiern jedes Jahr eine Maiandacht an der Kapelle.
Wasserkapelle bei der Frauenkirche
Die Wasserkapelle, unterhalb der Kreisstraße bei der Frauenkirche, hat ihren Namen, weil sich in der Kapelle nach wir vor eine ergiebige Quelle befindet. Im Boden der Kapelle, unter der Marienfigur, befindet sich ein kleines Becken in der man das Quellwasser sieht, das in den nahe liegenden Weiher fließt. Der verstorbene alte Hanslbauer erzählte noch, dass er als Bub immer „Augenwasser“ von der Wasserkapelle holen musste für die Augen der Großmutter.
2009 wurde die Wasserkapelle gründlich renoviert. Den finanziellen Grundstock dafür legte Annemie Walch als sie bei der Beerdigung ihres Mannes 2006, anstatt von Kränzen um eine Spende für die Wasserkapelle bat. Für Annemie Walch, die in der Nähe der Kapelle aufgewachsen ist, war es ein großes Anliegen, die stark in Mitleidenschaft gezogene Kapelle zu renovieren. Als erstes wurde vom Straßenbauamt die Kapelle auf der Rückseite durch eine Stützmauer freigelegt. Dann wurde die Kapelle komplett renoviert, Mauerwerk und Dach, Eisengitter, wo die Jahreszahl 1694 freigelegt wurde, Bodenplatten, neue Holzbänke aus Altholz und die Marienfigur wurde restauriert. Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer, Nachbarn und Gönner, wurde die Kapelle wieder zu einem Schmuckstück, das zum verweilen einlädt und 2009 durch Pfarrer Salzeder gesegnet. Finanziell wurde Annemie Walch durch die Kirchenverwaltung und dem Förderverein St. Michael Inzell unterstützt.
Laut Inzeller Heimatbuch war hier ursprünglich eine Marienfigur mit Kind, vielleicht das älteste Gnadenbild der Frauenkirche, geschnitzt um 1450. Die wertvolle Figur soll dann später im Pfarrheim aufbewahrt worden sein. Anfang der siebziger Jahre hat Hans Pauli als Ministrant für Pfarrer Hessenhofer eine Marienfigur in die Wasserkapelle transportiert. Ob es sich um die ursprünglich entfernte Figur handelt, konnte nicht geklärt werden. Hans Huber
Holzner Kapelle
Anlässlich des Gaufests und des 100-jährigen Gründungsfest des GTEV D` Falkastoana wurde die Kapelle von vielen ehrenamtlichen Helfern gebaut und diente als Altar am Bichlfeld beim Festgottesdienst am 20 Juli 2008. Nach dem Gautrachtenfest wurde die Kapelle dann in Holzen aufgestellt.
Kriegergedächnis Kapelle auf der Südseite der Pfarrkiche St. Michael
Kriegergedächnis Kapelle
Die „Allerchristgläubigen-Armenseelenkapelle“ an der Südwestseite der Pfarrkirche wurde nach dem 1. Weltkrieg 1922 in die Kriegergedächnis-Kapelle umgestaltet. Auf steinernen Tafeln sind hier die Namen aller Gefallenen und Vermissten Inzeller der beiden Weltkriege aufgeführt. Jedes Jahr am Totensonntag wird hier der Gefallenen der Kriege gedacht.
Georgs-Kapelle am Jochberg in Weißbach
Infoblatt über den Werdegang der Annakapelle erstellt von Helmuth Alt
Quellen: Heimatbuch von Michael Höck und Recherchen von Hans Huber