Frauenkirche in Niederachen
Die Filialkirche steht etwas erhöht auf dem Steilufer eines Baches. Die erste Kirche wurde 1496 geweiht. Das jetzige Gotteshaus errichtete man in den Jahren 1696-1698. Im Triumphbogen lässt sich das Klosterwappen von St. Zeno und vom Propst Joh. Ertl (1996/98) sowie die Jahreszahl 1698 feststellen.
Bei Restaurierungsarbeiten am Turm fand man eine Kapsel aus Blei, die ein Stück Pergament enthielt mit dem Hinweis: "Diesen Turm ließ Bernardus II., Propst von St. Zeno, aus den Mitteln dieser Kirche 1668 erbauen." Einige wenige Votivbilder (unter der Empore) deuten darauf hin, dass die Frauenkirche früher ein beliebter Wallfahrtsort war.
Die Frauenkirche ist ein einheitlich gegliederter Barockbau. Die halbrunde Apsis fügt sich gut in den übrigen Raum ein. Das Tonnengewölbe hat Stichkappen die durch runde Fenster aufgelockert sind.
Auch fällt das schwere, umlaufende Gesims auf. Der Baumeister dieser Kirche war vermutlich Simon Pöllner aus Trostberg, Stiftsmaurermeister des Klosters Baumburg. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die Altäre und die Kanzel geschaffen vermutlich durch den Reichenhaller Bildhauer Joh. Schwaiger.
Im Mittelpunkt des Hochaltars fällt das Gnadenbild Mariens mit dem Jesuskind auf. Maria ist dargestellt als Königin des Himmels und der Erde. Der Sternenkranz, die Krone, der Halsschmuck, die Lilien und der Mond sind in Silber- und Goldblech gefertigt und auf das Bild gesetzt worden. Im oberen Teil erinnert das Bild "Maria Himmelfahrt" an das Patrozinium der Kirche und die beiden Engel, die die Krone Mariens tragen, bilden einen sehr schönen Abschluss des Altars.
Gnadenbild Maria mit dem Jesuskind
Rechts und links stehen die Patrone des Stifterklosters: St. Zeno mit dem Fisch und der hl. Augustinus mit dem Buch in der Hand. Der linke Seitenaltar umrahmt das Bild "Tod des hl. Josef" und der rechte Seitenalter soll an den hl. Kaiser Heinrich erinnern. Die Ortschaft Sulzbach, ganz in der Nähe, hat in einer schweren Heimsuchung die Fürbitte dieses Heiligen erfleht und Erhörung gefunden (der Engel mit der vollen Getreidegarbe soll daran erinnern).
An der Kanzel sind Gemälde der vier Evangelisten angebracht. Sehr schöne Arbeiten sind die hl. Anna Selbdritt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, das Chorbogenkreuz sowie die Figuren der Pestpatrone Sebastian und Rochus.