Die älteste Aufzeichnung über Inzell ist aus dem Jahr 959 erhalten. In einer Urkunde wird in dieser Zeit das Gebiet an der Traun dem Erzbischof von Salzburg übergeben. Wir finden einen Hinweis darauf in der linken Wappendarstellung im Bogen des Presbyteriums der Pfarrkirche. Conradus Archiep. Salisburg, Fundator - Konrad, Erzbischof von Salzburg, Stifter.
Es lässt sich allerdings nicht nachweisen, ob es hier schon eine Kirche gab. Der Name "Cella interior" (innere Zelle) weist aber darauf hin. Diese Gegend wird 1136 dem Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno bei Reichenhall übergeben. Der Probst dieses Klosters erbaute die erste romanische St.-Michaels-Kirche. Die Form dieser Urkirche kann man auf einem Grabstein, der im südlichen Seiteneingang der Pfarrkirche aufgestellt ist, sehr schön erkennen. Der Erzbischof von Salzburg weihte 1190 diese Kirche ein.
Pfarrkirche St. Michael mit Hochaltar
Am 16. September 1724 brach in Inzell ein verheerender Brand aus, der auch die Pfarrkiche zum Teil zerstörte. Der Turm konnte allerdings gerettet werden. 1725-1727 wurde die heutige Kirche zusammen mit der zweistöckigen Sakristei errichtet (einen Hinweis darauf finden wird am rechten Wappen des Presbyteriumbogens).
Die Bauherren waren Probst Floridus I. Penkner von St. Zeno (1720/57) und Pfarrvikar P. Cajetan Schiltl. Die Pläne für die Kirche zeichnete vermutlich der Salzburger Hofmaurermeister Tobias Kendler; den Stuck gestaltete sehr wahrscheinlich Joh. M. Vierthaler von Mauerkirchen im Innviertel.
Die Kirche wurde in den Jahren 1811, 1848, 1888, 1936 und 1985 renoviert. Vom Gewölbe hängt ein beeindruckender, überlebensgroßer Gnadenstuhl, der um 1730 gestaltet wurde. Zu dieser lebendigen Gruppe gehören, nach der Komposition des Künstlers, auch die schmerzhafte Mutter Gottes und Johannes der Evangelist. Beide Figuren wurden an den schmalen Wänden neben der Apsis angebracht.
Der gut gegliederte, hochaufstrebende Hauptaltar trägt in der Mitte das Bild des Pfarrpatrons St. Michael, das rechts vom hl. Sebastian und links vom hl. Martin flankiert wird. Gekrönt wird der Hochaltar durch eine gute Darstellung der Dreifaltigkeit. Während diese Figuren und Bilder sowie die übrige Ausstattung der Kirche um 1770 geschaffen sein dürften, ist der Rokokotabernakel jüngeren Datums: vermutlich 1840. Wirkungsvoll ist auch die formschöne Kanzel mit dem Tuba-Bläser und dem Schalldeckel. Sie wurde, wie in vielen anderen Klosterkirchen, auf der Epistelseite angebracht.
Das Altarbild des rechten Seitenaltars stellt den hl. Georg dar; eingerahmt durch die Statuen des hl. Leonhard und des hl. Antonius von Padua. Der linke Seitenaltar stellt die Beziehung zu den Augustiner-Chorherren her. Das Bild zeigt, wie die Mutter Gottes dem Ordensvater Augustinus und dem Ordensheiligen Kajetan erscheint. Die Seitenfiguren stellen Johannes den Täufer und Johannes den Evangelisten dar. Bemerkenswert ist auf diesem Altar auch die "Inzeller Madonna", eine sehr schöne Statue aus der Barockzeit.
Linker Seitenaltar: Johannes der Täufer; Rechter Seitenaltar: Antonius von Padua. Unter der ersten Empore zeigt ein gotisches Bild (um 1490) das Schweißtuch Christi das von zwei spätgotischen Engeln gehalten wird. Die Heiligen an den Wänden stellen von vorne links aus gesehen dar: Hl. Wendelin, hl. Laurentius, hl. Andreas, hl. Josef und hl. Vincenz. Der hl. Andreas (rechts über dem Ausgang) wird der Gotik zugerechnet während alle anderen Figuren um 1770 geschaffen sein dürften.
Die rechte Seitenkapelle, die als Seelenkapelle bezeichnet wird, hat eine würdige Erneuerung als Kriegergedächtnisstätte gefunden. Propst Bernhard ließ 1670 einen Altar errichten, mit dem Bild der 13. Kreuzwegstation, das eingerahmt wird von Medaillons mit Darstellungen der Leidensgeheimnisse Jesu.
In der Pfarrkirche, bzw. in der Seelenkapelle gibt es auch sehr alte Grabsteine: Hofmarksrichter Andreas Reitter † 1643; Familiengrab eines anderen Hofmarksrichters 1. Hälfte 17. Jh.; Adam Reitter d. J. † 1599 Pfarrvikar P. Franz Unglert † 1778. Die rechte Seitenkapelle, die als Seelenkapelle bezeichnet wird, hat eine würdige Erneuerung als Kriegergedächtnisstätte gefunden. Propst Bernhard ließ 1670 einen Altar errichten, mit dem Bild der 13. Kreuzwegstation, das eingerahmt wird von Medaillons mit Darstellungen der Leidensgeheimnisse Jesu.
In der Pfarrkirche, bzw. in der Seelenkapelle gibt es auch sehr alte Grabsteine: Hofmarksrichter Andreas Reitter † 1643; Familiengrab eines anderen Hofmarksrichters 1. Hälfte 17. Jh.; Adam Reitter d. J. † 1599 Pfarrvikar P. Franz Unglert † 1778.
Am 19.10.1997 wurde eine neue Metzler-Orgel mit 24 Registern und 1494 Pfeifen eingeweiht.