Als im Jahre 1248 der heilige Albert und sein Schüler Thomas von Aquin zu Fuß von Paris nach Köln kamen, machten sie unterwegs in dem kleinen Eifelstädtchen Mendig, in der Nähe von Maria Laach, Station.
Albert, als universaler Geist, Albertus Magnus, war ja auch ein bedeutender Naturforscher. So hatte er sich u.a. längst mit dem Vulkanismus beschäftigt und darüber geschrieben, fand also in Mendig Forschungsergebnisse bestätigt. Bei seinem kurzen Aufenthalt war ihm klar geworden, dass das hier vorkommende Basaltgestein vulkanischen Ursprungs ist. In Mendig erfreut man sich nun heute der Tatsache, dass Albertus Magnus einiges für die Verwendung dieser Steine getan hat, denn Teile des Kölner Doms sowie Teile vieler spätromanischer und frühgotischer Kirchen bestehen aus Mendiger Basaltstein. Man kann davon ausgehen, dass für den Absatz des Mendiger Basalts nach Köln Albertus Magnus selbst gesorgt hat und ihn somit einer breiten Verwendung zugeführt hat.
Basalt ist auch heute noch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor dieser Eifelregion. Viele einheimische Berufe haben mit Abbau und Verarbeitung dieses Vulkangesteins zu tun.
Das 50-jährige Stadtjubiläum von Mendig war Anlass, dem heiligen Albertus Magnus ein Denk- und Dankmal zu errichten. Und was lag näher, als in Peter Mittler einen einheimischen, mit dem Material vertrauten, Künstler beauftragen zu können. Am 19. September 2000 wurde das ausdrucksstarke imposante Monument feierlich enthüllt. "Hic est lapis vulcanicus" - "Dieser Stein ist vulkanisch", schrieb Albert schon vor 800 Jahren und dieser Satz steht auch in großen Lettern im aufgeschlagenen Buch der Skulptur.
Peter Mittler wurde 1946 in Mendig geboren, fand bereits im Bildhauer-Atelier seines Vaters den Kontakt zum Naturstein und erlernte den Steinmetzberuf.
Bei Prof. Jaekel und Prof. Berger an der "Kölner Werkschule" folgten Kunststudien und bei Prof. Bender Kunstgeschichtsseminare.
Seine Werke sind international bekannt, z.B. durch die "Biennale de Jeune" im Centre Pompidou, Paris.
Skulpturen und Plastiken aus Basaltlava, Tuffstein, Sandstein und Metall zeigen sein großes Wirkungsspektrum.
Peter Mittler hat uns freundlicherweise für diese Homepageseite seine Inspirationen, die ihn bei der Gestaltung seiner Skulptur geleitet haben, übermittelt (Fax vom 24.1.2001)
"... Mendig liegt in der rheinlandpfälzischen Osteifel-Vulkanregion und ist Sitz der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft. Von diesem Verein ging die Anregung aus, der Stadt Mendig zu ihrem 50-jährigen Bestehen eine Skulptur zum Andenken an Albertus Magnus zu stiften. Ich erhielt den Auftrag und fertigte aus einer gewachsenen Basaltsäule eine Bischofsfigur, die mit einer großen Schreibfeder "Hic est lapis vulcanicus" in ein aufgeklapptes Buch schreibt. Dies ist ein Albertus-Magnus-Zitat und bezieht sich auf Mendiger Stein. Albertus Magnus wird von den Mendiger Vulkanologen als Schutzpatron verehrt.
Ich habe die Figur so aus dem Stein herausgeschlagen, dass die Säule partikular noch zu erkennen ist. Das symbolisiert "Albertus tritt aus der Masse hervor". Das was sich aus der Masse Stein löst, zeigt einen Bischof, der mit der linken Hand einen Stein und ein aufgeklapptes Buch hält. Die rechte Hand schreibt das Zitat. An die rechte Schulter gelehnt ist ein reich verzierter überdimensionaler Bischofsstab, in den ein Abbild der St. Andreaskirche zu Köln eingearbeitet ist - als Hinweis auf seine Begräbnisstätte.
Als Anspielung auf die Zeit, in der Albertus Magnus lebte, habe ich den Faltenwurf des Bischofsgewandes in einem romanischen Duktus geformt und mit Ornamenten versehen.
Ich kenne keine verbindliche Ikonographie von Albertus Magnus, weiß aber von einer Zeichnung, die ihn untersetzt und massig darstellt. Daran habe ich mich bei der Formgebung der Figur gehalten, lockerte jedoch die statischen Formen durch filigrane Details wieder auf, z.B. mit den Haarlocken oder den Fransen im Saum des Gewandes."
gez. Peter Mittler