Erbaut ca. 957 erste Erwähnung Freimanns: in der Freisinger Tradition von 948 und 957 steht: Engildo, Eigenmann des Bischofs Lambert von Freising, übergibt 3 Höfe und 4 Huben Ackerland.
ca. 1030 Bischof Egilbert im Tausch gegen Güter des Abtes Arnold von Weihenstephan auch eine zehentpflichtige Kirche „ad Frienmannum in marchia ottonis“ aneignet. Diese Kirche, der Heiligen Margaretha geweiht, war Filialkirche von St. Martin in Mallertshofen, später von St. Katharina in Garching.
ca. 1320 Bau der Steinkirche als Chorturmkirche, massiver Turm im Osten mit zwei Glocken, die zu den ältesten in Bayern gezählt werden, im Westen das Langhaus.
1504 abgebrannt im bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg 1504. Der Turm blieb erhalten.
1632 ein zweites Mal abgebrannt im 30-jährigen Krieg und wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit wird über Reparaturen an der Kirche berichtet. Der Turm überdauerte.
1739 Wechsel des Patroziniums von St. Margreth von Antiochien (Fruchtbarkeit) zu St. Nikolaus. St. Nikolaus von Myra ist der wirksamste Schutzpatron bei Wassergefahr und Seenot. Häufige Hochwasserschäden durch die wilde Isar waren wohl der Grund.
ca. 1809 Napoleonische Reiter lagern in St. Nikolaus, Napoleon kommt von Passau nach München.
1864 Dank einer hochherzigen Stiftung der Gräfin Maximiliane von Oyen-Perusa konnte eine Schulexpositur errichtet werden. Der Amtsinhaber war Seelsorger und Lehrer und man war nicht mehr auf den Pfarrer von Garching angewiesen.
1877 In der Nord/West-Ecke des Friedhofs wird eine Leichenhalle errichtet.
1882 Grundlegende Renovierung der Kirche: Im Zeichen des Historismus wurde die Kirche regotisiert. Das Langhaus wurde erhöht, erhielt eine Flachdecke mit bundwerkartig angeordneten Balken, die barocken Fensteröffnungen wurden gotisiert und vergrößert, eine Kanzel an der Südseite angebaut, Chorbogen und Kreuzgratchor erhielten Ausmalungen; Chor und Turm sind ursprünglich erhalten.
1886 Eine neue dritte Glocke wird gespendet: 448 kg.
1896 Einbau der Orgel von Franz Borgias Maerz (1848–1908) - 7 Register, ursprüngliche Windversorgung noch erhalten - im neogotischen Gehäuse, der Zeit entsprechend.
1904 Freimann wird unter dem Expositus Pfarrer Ludwig Merk zur selbständigen Pfarrei.
1917 Unter Pfarrer Benl wird die große Glocke als Materialspende feierlich am 20. November 1917 abgegeben.
1931 Freimann wird nach München eingemeindet.
1933 Die neue Pfarr- und Ordenskirche St. Albert wird eingeweiht. Und sie löst St. Nikolaus ab.
1937 St. Nikolaus wird zur Kriegergedächtniskapelle umgestaltet.
Vermutlich 1953 Abriss der Leichenhalle.
1957-60 Renovierung und erneute Umgestaltung als Kirche. Auf dem Dach werden die Schieferplatten durch Biberschwänze ersetzt. Als Hochaltarbild dient nun eine Kopie des Pähler Altars, geschaffen von P. Lucas OP um 1960.
1981-84 Generalsanierung: Ergebnis ist die heutige Gestalt, Anbau der neuen Sakristei und Abriss des alten Anbaus.
1999 Wandheizung als Schutz gegen Mauerfeuchte und zur Raumtemperierung wird eingebaut.
2006 Erneuerung des Innenanstrichs, Neugruppierung der Figuren, farbliche Betonung des Kreuzrippengewölbes im Chor.
Jetzt Werktagskirche der Pfarrei St. Albert.
Auf der Zeichnung aus dem Jahr 1881 von dem Münchner Maler Josef Resch ist der Friedhof mit dem bereits errichteten Leichenhaus und die Kirche St. Nikolaus noch im alten Zustand mit ihrem prächtigen Turm im gotischen und dem Langhaus mit Fenstern im barocken Stil zu sehen.
Literaturhinweis:
Wesentliche Quellen sind das Pfarrarchiv St. Albert, München Freimann.
Kleiner Kirchenführer: Die Kirchen der Pfarrei St. Albert, München Freimann, Schnell und Steiner, Regensburg 2006.
F. Freyberger 2016