Pfarrverband St. Albert-Allerheiligen

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Ausstattung und Rundgang

Außenrelief segnender Christus
Die 1939 bis 1941 fertiggestellte Ausstattung erfolgte in der Zeit des Nationalsozialismus, einer Zeit massiver ideologischer und schöpferischer Zwänge und Restriktionen, nicht nur im kirchlichen Bereich. Dieser Situation mussten sich auch die Künstler von Sankt Albert stellen. Sie kamen alle aus dem Münchener Raum. Neben Hans Panzer (1882–1963), der die Steinplastik des segnenden Christus mit zwei Engeln an der Westwand der Außenfassade schuf, und Louis Gruber (Lebensdaten unbekannt), von dem das Zement‐Sgraffito an der Ostwand der Außenfassade stammt, sind Albert Figel (1889–1954) für die freskale Ausgestaltung des Innenraums und Josef Maria Beckert (1889–1962) für den Albertuszyklus zu nennen.
Fresko Christus am Kreuz
An der Ostwand über dem Altar zeigt ein monumentales Fresko Christus am Kreuz mit Maria und Johannes zur Rechten, dem heiligen Albert zur Linken sowie Maria Magdalena am Fuße des Kreuzes. Um sie knien von links nach rechts die Heiligen Thomas von Aquin und Dominikus sowie Katharina von Siena und die selige Imelda.

Auf der linken Chorseite über dem Eingang der Taufkapelle zeigen Fresken die Evangelisten Lukas (Stier), Matthäus (Engel) und Markus (Löwe) sowie auf der rechten Chorseite den Evangelisten Johannes (Adler).
Blick ins Kirchenschiff zum Altar
Aus dem erhöhten Altarraum, vorbei am vorgezogenen Hochaltar und am Ambo, führen acht Treppenstufen in das Langhaus der Kirche. Mit Blick auf den Altarraum befindet sich links der Marienaltar von Beckert, darüber das Fresko mit den Heiligen Rosa von Lima, Agnes von Montepulciano und Catharina von Ricci, rechts der Josephsaltar von Figel, darüber das Fresko der Heiligen Vincenz Ferrerius, Papst Pius V. und Antonius von Florenz.
Unter den Rundbogenfenstern des Langhauses beginnt bei der Kanzel der Freskenzyklus „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit“. Die sieben Werke werden, korrespondierend zur Frauenseite, durch Selige und Heilige des Dominikanerinnenordens versinnbildlicht, beispielsweise durch die selige Diana von Andalò für Fremde beherbergen. Auf der gegenüberliegenden Seitenwand werden „Die geistigen Werke der Barmherzigkeit“ dargestellt. Für die Fresken wählte Figel hier, wiederum korrespondierend zur Männerseite, Selige und Heilige des Dominikanerordens, beispielsweise den heiligen Hyacinth von Polen für Sünder zurechtweisen.
Der achtteilige Bilderzyklus des heiligen Albertus Magnus von Beckert, eine Schenkung des Prälaten Dr. Michael Hartig (1878−1960), beginnt auf der Südseite unter dem Fresko des heiligen Raymund und endet an der Nordseite unter dem Fresko der seligen Johanna von Portugal. Die von der Bildersprache der Schule von Beuron geprägten Gemälde reflektieren in prägnanter Symbolsprache die wichtigsten Stationen und Abschnitte im Leben des Heiligen und Kirchenlehrers: Maria beruft Albert in den Orden, Albert wird in den Orden aufgenommen, Albert der Lehrer, Albert betet in einer Glaubenskrise vor dem Tabernakel, Maria steht Albert in der Glaubenskrise bei, Albert der Naturwissenschaftler im Labor, Albert wirkt als Bischof von Regensburg, Maria begleitet Albert im Alter.
Blick auf Orgel
Auf beiden Seiten des Haupteingangs unter der Empore mit der großen, auf den Raum abgestimmten Kirchenorgel von 1977, befinden sich zwei Gebetsnischen: links mit Marienstatue und Kerzenopferbaum und rechts mit einem großen Missionskreuz sowie einem eindrücklichen Triptychon der schmerzhaften Muttergottes von Figel. In dieser Nische wird zudem in der Weihnachtszeit eine Krippe aufgebaut.
Albert Figel, 1889 in München geboren, verstarb 1954 in Burghausen. Er lernte bei Franz Xaver Zettler Glasmalerei, war dort längere Zeit tätig und studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Martin Feuerstein und Carl Johann Becker‐Gundahl. Die Gestaltung religiöser Themen war seine Lebensaufgabe. Er schuf vor allem Glasfenster, Fresken, Altarbilder und später neben Heiligenbildchen auch einige Portraits. In seinem Malstil, der bei den großformatigen Fresken unverkennbar von seiner Ausbildung als Glasmaler geprägt ist, sind Einflüsse der Beuroner Schule aber auch eines neuen Realismus zu erkennen. Von Figel stammen alle Fresken, der Josephsaltar und das Triptychon der schmerzhaften Muttergottes.
Josef Maria Beckert wurde 1889 in Berlin geboren und verstarb 1962 in München. Der Sohn und Schüler von Paul Beckert (1856–1922), einem bekannten Geschichts‐ und Porträtmaler, studierte an Kunstgewerbeschulen und Akademien in Berlin, Karlsruhe und München. 1921 schloss sich Beckert dem Dominikanerorden an und lebte als Bruder Angelicus in Holland, Düsseldorf und Köln bis 1926. Danach lebte und arbeitete er in München. Er schuf Gemälde mit religiösen Themen, malte volkstümliche Genreszenen und Bildnisse und illustrierte Schriften für den Verlag Ars Sacra München und anderen. Sein Malstil zeigt Anregungen von Darstellungen der altdeutschen Malerei, von der Beuroner Schule und von seinem Zeitgenossen Matthäus Schiestl. Er wurde auch Maler deutscher Innigkeit genannt. Von Beckert stammen der Marienaltar und die acht Ölgemälde des Albertuszyklus.