In der Krippe sind zwei Szenen aus den Texten des 1. Fastensonntags gemeinsam dargestellt. Im Tempel und davor bringen Israeliten ihrem Gott Dankopfer dar. Dafür, dass er ihr Volk aus Ägypten herausgeführt hat und zu einem mächtigen Volk gemacht hat, danken ihm die Menschen mit den ersten Erträgen von den Früchten des Landes. Der Text dazu stimmt aus dem Buch Deuteronomium:
In jenen Tagen sprach Mose zum Volk: Wenn du die ersten Erträge von den Früchten des Landes darbringst, dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des HERRN, deines Gottes, stellen. Du aber sollst vor dem HERRN, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk. Dtn 26,4-5
Und oben auf dem Dach ist eine Szene der Versuchungen Jesu durch den Teufel dargestellt:
Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Lk 4,9-12
Der Teufel will Jesus provozieren. Dazu nutzt er sogar eine Stelle aus der Heiligen Schrift: „Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; …“. Jesus antwortet ihn ebenfalls mit einer Stelle aus der Schrift: Er lebt mit der Schrift, stellt sich hinter sie und findet in ihr auch Kraft, Versuchungen zu bewältigen.
Wie für Israel ist Gottes Wort für Jesus Nahrung. Das Grundmerkmal Israels, nämlich die exklusive Verehrung Gottes, prägt auch sein Leben. Gott allein betet er an und ihm allein dient er. Und wie Israel schenkt er in lebensbedrohlicher Lage Gott allein Vertrauen und zweifelt nicht an seinem Schutz.
Die Fastenzeit ist für viele Menschen eine Zeit, in der sie auf bestimmte Dinge verzichten. Eine Zeit, in der sie versuchen, ihr Leben neu auszurichten. Vielleicht kann die Fastenzeit für uns eine Anregung zu sein, mal in die Bibel zu schauen und sich beim Lesen der Liebe Gottes zu uns Menschen bewusst zu werden und dafür auch dankbar zu sein.
Liebe Krippenschauer, viel ist wieder im Krippenfenster zu sehen. Für die Hauptszene, der Versuchung Jesu durch den Teufel, muss man ganz nach oben auf das Dach des Tempels schauen. Für die Kinder ist das sicher kein Problem. Ein sehr großer Mensch muss sich vielleicht ein wenig kleiner machen, damit er sich das genau anschauen kann. Außerdem lohnt sich ein Blick in den Tempel. Der ist wirklich prächtig ausgestattet.
Wir wünschen Ihnen einen Weg auf Ostern hin, der Ihr Leben reicher macht!
Ihre Krippenbauer
Fr. Joachim Zierer OSB, Leni und Judith Gruber
Liebe Kinder!
Für euch gibt es jetzt auch einen Kinderkrippenführer mit der Krippenmaus "Keksi". Ihr findet ihn beim Kripperl oder beim Schriftenstand in der Basilika.