Interreligiöses Friedensfest im Schatten aktueller Abschiebungspraxis
(wb) Bereits zum dritten Mal hatte die Pfarrei Inzell Flüchtlinge, Pfarrangehörige und Bürger aus Inzell und Weißbach a.d.A. eingeladen, gemeinsam ein religionsübergreifendes vorweihnachtliches Fest zu feiern und vor allem für den Frieden im Kleinen und in der Welt zu beten. Sicher auch unter dem Eindruck der aktuellen Abschiebepraxis von afghanischen Asylbewerbern folgten nicht so viele Asylanten wie im letzen Jahr dieser Einladung in den Pfarrsaal St. Michael. Trotzdem entwickelte sich der Nachmittag zu einer Begegnung des Friedens auf beiden Seiten, die zwar ruhiger als in den letzten beiden Jahren ablief, aber nicht minder herzlich.
Schon seit Wochen nahmen sich Frauen und Männer aus dem Helferkreis Asyl um Annelie Gromoll, Angehörige des Ausschusses „Asyl“ des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Michael und Jugendliche aus der Pfarrei die Zeit, das Fest gemeinsam mit den Asylbewerbern in den Unterkünften im „Berghof“ und in der neuen Unterkunft im ehemaligen „Gasthaus Boden“ vorzubereiten. Insgesamt leben in Inzell derzeit etwa 80 Asylbewerbern. Gemeinsam mit ihnen wurden zum Beispiel Plätzchen gebacken, die Tischdekoration vorbereitet und Plakate kreiert. Was sich im Laufe des Jahres im Helferkreis Asyl abgespielt hat, zeigte Frau Gromoll am Anfang des Festes in einer Bilddokumentation. Pfarrreferent Philip Moser dankte ihr und ihren Helfern und Helferinnen stellvertretend für die vielen Engagierten für die Unterstützung etwa bei den Deutschunterrichten und Samstagsangebote. Martina Christoph galt ein Dankeschön für die Durchführung von insgesamt zehn Tanzabenden mit bayerischen Tänzen und Tänzen aus den Heimatländern der Asylanten. Kinder aus Inzell brachten nach der Begrüßung ein Weihnachtsspiel nach Bibeltexten zur Aufführung, welches stimmungsvoll von Johanna Maier auf der Harfe mit dem Lied „Aber Heidschi Bumbeidschi, Bum Bum“ eingespielt wurde. Besonders die große Schar der Engel unterstrichen durch ihren begeisterten Gesang die Botschaft: „Engel tragen Gottes Liebe in die Welt“ eindrucksvoll.
Danach war „Zeit für Begegnung“ die jeder der Anwesenden auf seine Art und Weise mitgestalten konnte. Im Gegensatz zu den vorigen Jahren merkte man hier doch deutlich, dass die Stimmung nicht so ausgelassen war. Für viele der Asylbewerber ist es angesichts der aktuellen Abschiebungen eine schwierige Zeit voller Ungewissheit, großer Anspannung und voller Angst. So war es eine Trommler- beziehungsweise Gesangsgruppe von vier einheimischen Frauen, die den ersten Schritt machten und wie Moser sagte, Schwung in die Bude brachten. Einzelne Asylanten gesellten sich dazu, trommelten mit oder spielten ihre spezielle Musik ihres Kulturkreises ab zu der sie, unterstützt von Betreuerinnen tanzten. Mit dem von den Frauen angestimmten Lied „Bellamamma“ lies sich sogar spontan ein stimmgewaltiger, gemeinsamer Chor konstruieren. Immer wieder gab es an diesem Nachmittag aber viel Zeit sich zu den Asylanten zu setzten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihre Sorgen und ihre Geschichte anzuhören, sofern dies wegen der Sprachbarrieren möglich war. Einige der Asylanten bedankten sich bei den Inzellern und bei den „Deutschen“, wie sie sagten, für die großzügige Aufnahme und Unterstützung. Bewundernswert war es sicher, dass sie dies ohne Scheu mit den Deutschkenntnissen taten, die sie bisher gelernt hatten.
Das Friedensfest nutzte Magdalena Schweikel aus einer Gruppe von Klöpfigehern aus Inzell dazu, 150 Euro für die Wunschzettelaktion der Caritas Inzell zu spenden. Nachdem eine Gruppe Kinder gymnastische Kunststücke vorgeführt hatten wurde ein eindrucksvolles Friedensgebet und ein Gebet von Papst Franziskus für alle Opfer von Flucht und Verfolgung gebetet. Danach gaben Kinder mit ihrer Kerze, das „Friedenslicht aus Bethlehem“ an die vielen kleinen Friedenskerzen weiter, die an alle verteilt worden waren. Jeder war hier aufgefordert, seine Gedanken und Wünsche zum Frieden zu fassen und, wie das Kerzenlicht, an den Tischnachbarn weiter zu geben. Als Symbol für das „Verschenken von Wärme an Weihnachten“ bekam jeder der Flüchtlinge eine farbenfroh umhüllte Wärmflasche geschenkt. Wie diese zu Handhaben ist, brachten Philip Moser und Gabi Maier den Beschenkten vorher in einem kleinen Sketch und einer lustigen Gedichtform näher. Mit einem großen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die sich um die Flüchtlinge kümmern und diese auch ganzjährig betreuen verabschiedeten Annelie Gromoll und Philip Moser die Gekommenen mit einem „Fröhliche Weihnachten!“. Bilder Werner Bauregger
Inzeller Kinder feiern das Heiligenfest mit Szenenspiel und Laternenzug um die Pfarrkirche St. Michael
(wb) Eine große Schar von Kindern war am Gedenktag des Heiligen Martin, am späten Nachmittag in die Inzeller Pfarrkirche gekommen um gemeinsam das Fest des berühmten Heiligen zu feiern. Die Andacht leitete der Religionslehrer Klaus Kremsreiter. Vorbereitet wurde sie vom Team des Pfarrkindergartens St. Michael und Schülern der vierten Grundschulklassen. Musikalisch umrahmte die Feier ein Kinderchor aus Inzell unter Leitung von Anita Hopf. Wegen des angekündigten schlechten Wetters, führte der anschließende Laternenzug aus Sicherheitsgründen lediglich zweimal um die Kirche.
Mit dem Lied „Wir sind Laternenkinder, wir tragen ein buntes Licht“ eröffnete der Kinderchor die Feier stimmungsvoll und engagiert. Klaus Kremsreiter begrüßte insbesondere die Kinder, das Kindergartenteam, aber auch die große Gemeinschaft die zur Martinsfeier mitgekommen war. Kremsreiter erinnerte daran, dass St. Martin, der Lichtbote nicht nur Kinder weltweit begeistere, sondern auch Licht in die Herzen und die Gedanken bringe. St. Martin sei einer der vielen Lichtboten, die uns bis Weihnachten begleiten, von und für Gott. Beispielhaft sei auch sein lebenslanger Einsatz für die Armen und Bedürftigen. Dieses Beispiel solle alle Menschen anspornen, mit offenen Augen hinzuschauen, wer hier bei uns und in der ganzen Welt Hilfe benötige. Schüler aus der vierten Klasse spielten danach drei Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin nach. In der ersten wurde dargestellt, wie kompromisslos der Vater des damals 12jährigen Martins ihm verbot sich taufen zu lassen und Christ zu werden. Stattdessen musste er, gegen seinen Willen, in die Armee des römischen Kaisers eintreten. Die zweite, wohl bekannteste Szene zeigte, wie der Soldat Martin seinen Mantel mit einem Armen Bettler teilt. Passend dazu sang der Chor das Lied: „Wer teilt der wird froh“. In der dritten Szene stellten die Schüler den Bischof St. Martin dar, der sich auch nach der Berufung in dieses Kirchenamt demütig und einfach lebte und sich fortwährend für die Rechte der armen Leute einsetzte. In diesem Fall handelte er mit dem Grundeigentümer einen Nachlass für einen armen Bauern aus. Der Kinderchor meinte darauf: „Wie St. Martin will ich werden“. In den Fürbitten baten Kindergärtnerinnen unter anderem um Mut, anderen zu helfen, um die Erkenntnis, dass die Zukunft nur im Teilen Bestand haben wird, darum, Martin als Vorbild für Hilfsbereitschaft und gegenseitige Fürsorge zu nehmen. Nach einem gemeinsamen Vater unser kam schließlich der lang ersehnte Augenblick und es wurden die Kerzen in den meist noch selber gebastelten Laternen angezündet. Von diesem bunten Lichtermeer in der verdunkelten Pfarrkirche aus, strahlte an diesem Abend sicher ein buntes, vielfarbiges Licht „bis zum Himmel“, wie Kremsreiter es allen wünschte. Der krönenden Abschluss war sicher der Laternenzug um die Pfarrkirche, in dem die Kinder mit ihren farbigen Laternen, die Nacht erhellen und selber zum Lichtboten werden durften. Eltern der Kindergartenkinder hatte kleine Martinsgänse gebacken, die nach dem Zug vom Kindergartenteam, an jeden der gekommen war verteilt wurde. Vom Pfarrgemeinderat gab`s noch heiße Getränke am Rathaus. Bilder Werner Bauregger
Erntedank und Vereinsjahrtag in der St. Vinzenzkirche in Weißbach a.d.A.
Mit einem feierlichen Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Quirin Strobl, feierten die Gläubigen und die Ortsvereine in Weißbach a.d.A., in der festlich mit Blumen und Ernteerzeugnissen geschmückten St. Vinzenzkirche Erntedank und gleichzeitig ihren gemeinsamen Vereinsjahrtag. Musikalisch wurde die Eucharistiefeier von der Musikkapelle Weißbach, unter Leitung von Walter Niederberger, und dem Weißbacher Kirchenchor, unter Leitung von Rita Staat-Holzner, mit der „Herz Jesu Messe“ von Florian Pedarnig umrahmt. Dem Gottesdienst schloss sich eine gemeinsame Feier im Hotel Alpenglück an.
Wegen Regens musste in diesem Jahr der Zug zur Kirche ausfallen. Umso mehr freuten sich die Kirchenbesucher in ihren Festgewändern und Trachten über die wunderbare, farbenprächtige Ausschmückung der Weißbacher Kirche, die in diesem Jahr Renate Gollinger, Renate Jägerhuber, Karin Holzner, Lisl Steyerer und Christa Demer, mit viel Liebe zum Detail realisiert hatten. Die Messfeier eröffnete der Klarinetten- und Flötensatz der Musikkapelle, auf ungewöhnliche aber passende Art und Weise mit einem alpenländischen Choral. Wie Pfarrer Quirin Strobl in seiner Predigt ausführte, ist Erntedank ein guter Zeitpunkt für eine gute Ernte und gute Erträge zu danken, dankbar zu sein, dass das Vereinsjahr ohne große Zwischenfälle und unfallfrei verlaufen ist, aber auch ein Tag an dem die Verstorbenen mit in die Gemeinschaft integriert sind. Bezugnehmend auf das Tagesevangelium, in dem es um einen reichen Mann geht, der einzig und allein den irdischen Genüssen frönte, erinnerte er die Gläubigen daran, dass das irdische Leben begrenzt ist. Nicht Geld und Besitz sollten als begehrenswertes Ziel gelten. Vielmehr sollte der Lebensweg ein Weg in Liebe, hin zu Gott sein. Das heiße aber nicht, dass Gläubige auf alle Genüsse und Festlichkeiten verzichten müssen. Auch in der Bibel gebe es genügend Hinweise, dass dies zum Leben gehöre. Habsucht, Gier und Unmäßigkeit dürften aber nicht zum falschen Ideal werden. Ansonsten münde die „Gier nach Leben“ in Haltlosigkeit und Maßlosigkeit, die nicht nur das Verhältnis zu Gott, sondern auch zu den Mitmenschen störe - ja zerstöre. Gerade der Arbeit in den Vereinen und in der Ortsgemeinschaft, die ihre Wurzeln in Zusammenarbeit, Solidarität und gegenseitiger Hilfsbereitschaft habe, komme so eine wichtige Aufgabe zu. Diesen Werten treu zu bleiben und sie immer wieder aufs Neue mit Leben zu erfüllen, mache die Seele der Vereine und der Dorfgemeinschaft aus. Erntedank sei aber auch ein guter Zeitpunkt an alle Notleidenden und Benachteiligten zu denken und Wege zu suchen, auch sie in die Gemeinschaft zu integrieren. Mitglieder der Vereine baten im Anschluss in den Fürbitten unter anderem darum, dass junge Menschen zu verantwortungsvollen, mündigen Bürgern heranwachsen und ein friedliches Miteinander pflegen mögen, dass es für verzweifelten Menschen eine hoffnungsvolle Perspektive gibt oder darum, dass die Feuerwehrleute von ihren Einsätzen immer wieder gesund nach Hause kommen. Den Dank der Gemeinschaft artikulierte der Kirchenchor in dem Erntedanklied „Gott hat aller Recht gemacht“ eindrucksvoll. Bevor die Gottesdienstgemeinschaft die Eucharistiefeier mit einem feierlichen „Großer Gott wir loben dich“ abschloss, bedankte sich Pfarrer Strobl auf des Herzlichste bei der Musikkapelle und den Chor für die musikalische Umrahmung, bei der Gruppe Frauen für den wunderbaren Kirchenschmuck und bei den Vereinen für die Teilnahme mit ihren Fahnenabordnungen und Mitgliedern. Am Ausgang überreichten Röckifrauen des Weißbacher Trachtenvereins „D`Weikertstoana“ schließlich jedem Kirchenbesucher ein selbst gebasteltes „Kräuterbüschl“. An einem kleinen Stand daneben verkauften Ministrantinnen und Ministranten kleine Minibrote. Der Erlös daraus wird sozialen Projekten in aller Welt zugeführt. Mit einem gemeinsamen Mittagessen klang das Erntedankfest und der gemeinsame Vereinsjahrtag, in gemütlicher Runde aus.
Bilder und Text: Werner Bauregger
Ruhestandspfarrer Andreas Zehentmair (Mitte) feierte in der Inzeller Pfarrkirche St. Michael mit den vielen Gläubigen das Erntedankfest und verinnerlichte den Umgang mit der Natur und unserer Umwelt.
Der Ertrag in der Landwirtschaft und den heimischen Gärten war groß und das wurde auch beim Erntedankfest in Inzell deutlich.
Zur Gabenbereitung brachten die Inzeller Bäuerinnen sinnbildlich Brot und Wein zum Altar, so wie Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Brot und Wein teilte.
Die Erntekrone wurden von den Inzeller Bäuerinnen gebunden und hängt nun über dem Altar in der Pfarrkirche St. Michael.
Feierlicher Erntedankgottesdienst in der Inzeller St. Michael Kirche
Inzell (hw) – Das jährliche Erntedankfest wurde in Inzell wieder sehr feierlich in der wunderschön geschmückten Pfarrkirche St. Michael gefeiert. Die Inzeller Bäuerinnen waren verantwortlich für die Gaben der Natur, die selbst gebundene Erntekrone und für die Erntebüscherl, die im Anschluß an den Gottesdienst an die Kirchenbesucher verteilt wurden. Ruhestandspfarrer Andreas Zehentmair beeindruckte in seiner bekannten Art und Weise mit seinen offenen Worten die vielen Gottesdienstteilnehmer und der Inzeller Volksliedchor unter der Leitung von Stefanie Rieder sorgte für die musikalische Umrahmung.
Pfarrer Zehentmair ging in seinen Eingangsworten auf den Reichtum der Natur ein. Er stellte die Bewunderung für die Natur in den Vordergrund, der wir mit Ehrfurcht und Dankbarkeit begegnen sollen und nicht durch das Streben nach wirtschaftlichen Profit aufs Spiel setzten dürfen. Der normale Umgang mit der Schöpfung ist erstrebenswert und das wurde auch in der Lesung von Marianne Eicher deutlich. Die zwischendurch gespielten Stücke von Christian Scheurl auf der Ziach waren sehr besinnlich und sorgten somit auch für eine gewisse innere Ruhe bei den Gottesdienstbesuchern.
In seiner Predigt verurteilte Zehentmair den Konkurrenzkampf der Konzerne, wobei die landwirtschaftlichen Produkte von der Industrie mißbraucht werden. „Letztlich ist es eine brutale Abhängigkeit von den großen Konzernen, wobei die Ängste auf eine ungesunde Umwelt immer größer werden", so der Ruhestandspfarrer. Er wies darauf hin, dass der Ertrag von den Düngemitteln und dem Klima abhängt, das wir im Grunde selbst beeinflussen können. Zehentmair betonte auch, dass in der allgemeinen Globalisierung der Druck nach Produkten immer größer wird und nannte als Beispiel den Milchpreis und die Ernte im Allgemeinen und spannte den Bogen auf das Erntedankfest. Etwas provokativ stellte er die Frage: Erntedank – wem danken?
Papst Franziskus mahnt zum Umdenken
Pfarrer Zehentmair zitierte Papst Franziskus, der das Konsumdenken in unserer Gesellschaft massiv angreift und missbilligt. Es zähle nur Profit und Gewinn und das führt dazu, dass die Wirtschaft die Gesellschaft tötet. Durch das wirtschaftliche Wachstum winkt Reichtum und das birgt die Gefahr in sich, dass die Menschen immer mehr bekommen wollen. Das kann nicht der richtige Weg sein.
Bezugnehmend auf das Evangelium wurde auch ein Gleichnis Jesu herangezogen, bei dem das ‚immer mehr haben wollen‘ zu einer Versklavung führt. Eine immer größere Ausbeutung der Natur führt zu einer immer größer werdenden Vergiftung der Umwelt und mit diesem Problem kann man auch die derzeit 60 Mio. Flüchtlinge auf der Welt in Verbindung setzen. Ärmeren Leuten sollte man auch eine bessere, lebenswertere Zukunft ermöglichen, doch im Gegensatz dazu wird die Kluft zwischen armen und reichen Ländern immer größer.
In den Fürbitten von Ina Reiter und Erika Steinbacher wurde der Dank für reiche Ernte und für die Natur und die Landschaft zum Ausdruck gebracht. Bei der Gabenbereitung brachten die Bäuerinnen mit den Trachtendirndln Brot und Wein zum Altar und auch die Früchte der Wiesen und des Feldes – die diesjährige Ernte. Mit dem Gebet des ‚Vater unser‘, bei dem sich die Kinder um den Altar versammelten und sich die Hände reichten, versuchte Zehentmair die
Friedensbotschaft zu verdeutlichen: „Nicht mit den Fäusten werden wir die Welt verbessern, sondern dadurch, dass wir den anderen die Hände reichen!". Zum Abschluss eines feierlichen Erntedankgottesdienstes verteilten die Bäuerinnen mit Ortsbäuerin Helga Kamml, als Zeichen für den Ertrag in Landwirtschaft und Gärten und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen, die selbst gebundenen Erntebüscherl an die Gottesdienstbesucher.
Inzells ehemaliger Pfarrer Hans Krämer feierte mit seiner langjährigen Pfarrgemeinde Inzell/Weißbach sein 50 jähriges Priesterjubiläum.
Langjähriger Pfarrer Hans Krämer feiert Goldenes Priesterjubiläum Großes Fest in der Inzeller Pfarrkirche
Inzell (hw) – Einen großen Empfang bereitete die Inzeller Kirchengemeinde ihrem langjährigen Pfarrer Hans Krämer und feierte mit ihm in der Pfarrkirche St. Michael sein 50 jähriges Priesterjubiläum. Krämer ‚diente‘ über 21 Jahre in ‚seinem‘ Gotteshaus in der Gemeinde. Er freute sich sichtlich über die große Anteilnahme der Inzeller und Weißbacher Bürger, die sich ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen beliebten Seelsorger nicht entgehen ließen.
Der 1939 geborene Hans Krämer kam am 02. Oktober 1988 nach Inzell und wirkte hier über 21 Jahre, ehe ihn vor sieben Jahren im Ruhestandsalter von 70 sein Weg nach Staudach-Egerndach führte. Dort lebt er nun mit seiner langjährigen Gemeindeassistentin und Pfarrreferentin Brigitte Hübl, die ihn bei seiner Arbeit nach wie vor immer noch unterstützt. Ganz besonders schätzt er ihre guten Kochkünste, die ihm sein Ruhestanddasein zusätzlich versüßen.
Inzells Pfarrer Quirin Strobl freute sich zu Beginn des Festgottesdienstes über das Kommen von Hans Krämer und erinnerte an seine Primiz vor 50 Jahren. Der Jubilar selbst begann den Gottesdienst, wie er das auch schon früher getan hatte. „Griaß God beinand und schee, dass i bei eich heid do sei deaf “. Krämer stellte den Dank in den Mittelpunkt mit den Höhen und Tiefen des Lebens und auch seinen eigenen Dank für die 50 Jahre Priester, die ‚er mir gegeben hat‘. Damals bei der Ernennung zum Priester und damit zur ‚Nachfolge Jesu‘ habe er manches nicht verstanden und ist einiges schuldig geblieben, aber „Gott nimmt uns so an, wie wir sind“. Dies kam auch in der Lesung von Annemarie Walch zum Ausdruck.
„Du kannst die Menschen nicht belehren“
In seiner Predigt blickte Pfarrer Krämer im Zusammenhang mit dem Priesterjubiläum zurück auf sein Wirken als Geistlicher und auch darauf, warum er Pfarrer geworden ist. Eigentlich wollte er Arzt oder Lehrer werden, doch im Rahmen seiner Arbeit bei der Chiemseeschifffahrt und einer Brauerei in München fand er Gefallen an den Gesprächen mit den Mitmenschen. Auch Jesus war ganz dicht bei den Menschen und Krämer machte die Erfahrung, dass man die Menschen nicht belehren kann. Dies war am Anfang auch in Inzell und Weißbach so, allerdings fand man zueinander und durch die gegenseitige Liebe untereinander wurde das Verhältnis sehr gut. „Ich kenne noch sehr viele Inzeller und Weißbacher und es freut mich immer wieder, wenn ich jemanden von Euch treffe“.
„Du musst die Leute mögen“
Als Krämer 1976 seine erste Stelle als Pfarrer angetreten hatte, holte er sich Rat bei Monsignore Franz Niegel, der lange Jahre in Unterwössen und Berchtesgaden tätig war, um zu wissen, was wichtig ist im Umgang mit den Menschen. „Du musst die Menschen mögen“! so dessen Rat und mit dieser Vorgabe fand Hans Krämer immer einen guten Weg. Auch die Bibel stand ihm zur Seite mit der Aussage ‚in Gottes Kraft kommt mir meine Schwachheit zur Geltung‘ und das hilft ihm immer noch bei seinem Wirken als Geistlicher. Pfarrer Hans Krämer stellte fest, dass die Glaubwürdigkeit von den Menschen kommt. In Inzell und Weißbach hat er viel Unterstützung erhalten von vielen Einzelnen, die ihm zur Seite standen, aber auch von den Ordensschwestern und vom Inzeller Trachtenverein.
Krämer stellte die Teamarbeit an erste Stelle, denn es geht nur zusammen und nicht allein. Seinen besonderen Dank richtete Krämer an seine ’rechte Hand‘ Brigitta Hübl, die sehr vertrauensvoll mit ihm zusammenarbeitet und ein wichtiger Ansprechpartner ist.
Bei den Fürbitten von Kirchenpfleger Ewald Schmaus wurde das Kirchenleben herausgestellt und Inzelles Pfarrer Quirin Strobl lobte Hans Krämer als einen junggebliebenen Pfarrer, der ein Fundament der offenen Kirche in Inzell legte. Die lebendige Mitarbeit in der Gemeinde ist allein ihm geschuldet, alle ziehen an einem Strang.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst erstmals gemeinsam vom Weißbacher und Inzeller Chor. Die beiden Chorleiterinnen Ines Preinfalk und Rita Staat-Holzner hatten ein sehr passendes Repertoire zusammengestellt. Der gemeinsame Gesang der beiden Chöre gab dem Festgottesdienst eine zusätzliche feierliche Note und Pfarrer Hans Krämer bedankte sich abschließend im Namen der Kirchenbesucher.
Die beiden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus Inzell und Weißbach, Albert Hütter und Anni Vötterl überreichten Krämer als kleines Geschenk sinnbildlich einen Sterr Holz für die kalten Tage im Winter und Inzells Bürgermeister Hans Egger ließ es sich nicht nehmen, Krämer für die langen Jahre in Inzell zu danken und alles Gute für die Zukunft zu wünschen.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch einen Sektempfang im Pfarrsaal, wobei natürlich noch viele Gespräche geführt wurden.
In der Inzeller Pfarrkirche St. Michael wurde gemeinsam das 50 jährige Priesterjubiläum von Inzells langjährigem Pfarrer Hans Krämer gefeiert. V.li. Diakon Josef Eixenberger, Ruhestandspfarrer Andreas Zehentmair, Pfarrer i.R. Hans Krämer und Inzells Pfarrer Quirin Strobl.
Die beiden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Anni Vötterl (Weißbach und Albert Hütter (Inzell) überreichten dem langjährigen Inzeller Pfarrer Hans Krämer für die kalten Tage im Winter bildlich einen Sterr Holz. Rechts daneben Inzells derzeitiger Pfarrer Quirin Strobl.
Ein besonderes Klangerlebnis war der gemeinsame Chor aus Weißbach und Inzell unter der Leitung der beiden Chorleiterinnen Rita Staat-Holzner und Ines Preinfalk.
Pfarrer Hans Krämer zeigte sich erfreut über den großen Empfang in Inzell
Inzell (hw) – Obwohl die Pfarrkirche nicht bis zum letzten Platz gefüllt war, kann man trotzdem von einem gelungenen Fest anlässlich des 50 jährigen Priesterjubiläums von Hans Krämer sprechen. Schade lediglich, dass der Jubiläumstermin mit dem Gaufest zusammenfiel und deshalb kaum Trachtler in Inzell mitfeiern konnten. Der Jubilar freute sich dennoch über den regen Besuch in der Kirche St. Michael und beim anschließenden Empfang im Pfarrheim.
„Es war schön zu hören, wie der Inzeller und Weißbacher Chor zusammen gesungen haben. Des hod richtig guad do“, so Krämer. Über die Geschenke vom Pfarrgemeinderat und von Bürgermeister Hans Egger war er etwas überrascht, zeigte aber Gefallen daran. „I bin eigentlich ned kema, dass i wos midnimm, i woid grod mit aich feiern“. Immer wieder mal findet der Jubilar den Weg nach Inzell, um bei verschiedenen Anlässen Pfarrer Quirin Strobl auszuhelfen. Dieser ist auch sehr froh darüber und nannte Krämer nicht einen Pfarrer im Ruhestand (i.R.), sondern einen Pfarrer ‚in Reichweite‘, der nach wie vor immer noch Gottesdienste feiert.
Viele Gespräche über die Zeiten von damals
Die Zuneigung der Inzeller zum ehemaligen Pfarrer kam besonders beim Empfang im Pfarrheim zum Tragen, der eigentlich im Pfarrsaal hätte stattfinden sollen. Allerdings kam Hans Krämer beim langen Spalier mit den vielen Menschen durch die vielen Gespräche kaum ‚vom Fleck‘, so dass schließlich der Sektempfang mit den Stehtischen kurzerhand ins Freie verlegt wurde. Der Ruhestandspfarrer traf viele Bekannte und ehemalige Weggefährten, mit denen er sein Wirken in Inzell Revue passieren ließ.
Als große Überraschung kam auch die Musikkapelle Inzell und spielte zur Feier des Tages ein ‚Standerl‘ für Hans Krämer, dem die Freude darüber sichtlich anzumerken war. Nach langen Gesprächen und guten Worten mit vielen der anwesenden Weißbacher und Inzellern gab es noch ein gemeinsames Mittagessen mit geladenen Gästen, ehe ein gelungener Tag ausklingen durfte.
Auch Inzells Bürgermeister Hans Egger überreichte Hans Krämer zu seinem Jubiläum ein kleines Geschenk.
Viele Gespräche führte Inzells ehemaliger Pfarrer Hans Krämer mit den Inzeller Bürgern, die zum Stehempfang im Pfarrheim gekommen waren.
Beste Laune versprühte Hans Krämer bei der Unterhaltung mit all den Leuten, die zu seinem Fest in die Pfarrkirche und zum anschließenden Empfang gekommen waren.
Auch die Musikkapelle Inzell ließ es sich nicht nehmen, dem langjährigen Inzeller Pfarrer Hans Krämer ein Ständchen zu spielen, über das er sich sichtlich freute.
Marianne Maier und ihr Mann Josef gehen in den wohlverdienten Ruhestand – feierliche Verabschiedung in der St. Vinzenzkirche
(wb) Nach 40 Jahren Mesnerdienst für die Pfarrei Inzell in der Filialkirche St. Vinzenz in Weißbach a.d.A. tritt Marianne Maier im Alter von 82 Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand an. In Anerkennung ihrer Verdienste um das Gotteshaus und die Pfarrgemeinde wurde sie und ihr Mann Josef, am vergangenen Sonntag, im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes, mit anschließenden Stehempfang verabschiedet.
Bereits bei der Ankunft wurde das Mesner-Ehepaar von Pfarrer Quirin Strobl, dem Kirchenpfleger Mathias Steinbacher sowie Mitgliedern des Weißbacher Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung bei einem Glas Sekt willkommen geheißen. Die Musikkapelle Weißbach a.d.A. unter Leitung von Walter Niederberger begrüßte die Jubilarin und ihren Mann auf ihr Weise mit zwei zünftigen Märsche. Feierlich zogen die beiden danach mit Pfarrer Strobl, dem pensionierten Diakon Josef Eixenberger, dem Gemeindereferenten Philip Moser und dem Altardienst in die St. Vinzenzkirche ein. Im, von fleißigen Helferinnen und Helfern festliche geschmückten Gotteshaus wurden sie bereits von Vertretern der Pfarreigremien, Wortgottesdiensleiterinnen und -leitern, Freunden, Weggefährten, ehemalige Ministranten, Nachbarn und Mitgliedern erwartet. Die Ortsvereine zeigten Präsenz durch ihre Fahnen. Eine besondere Freude war es für Pfarrer Strobl, unter den Gästen den Dekanatsleiter Martin Thullner, zuständig für die Mesner des Bezirkes Chiemgau der Erzdiözese München-Freising und Bürgermeister Wolfgang Simon begrüßen zu dürfen. Pfarrer Strobl zeigte sich froh darüber, dass es in Zeiten, in der der Glaube und die Institution Kirche eine große „Verdunstung“ erleben, eine wachsende Zahl an Menschen in der Pfarrei und der Ortsgemeinschaft gebe, die durch ein hohes ehrenamtliches Engagement, ähnlich dem der von Christus ausgesandten Jünger, mit Freude und Begeisterung für ihren Glauben einstehen. Er erinnerte aber auch daran, dass all diesen Aktivitäten aus der Liebe und der Kraft Gottes entstehen und als Lohn „die Namen jedes Einzelnen im Himmel verzeichnet sind“. Auch Marianne und Josef Maier handelten 40 Jahre lang unbeeinflusst von äußeren Einflüssen nach diesem Prinzip. Marianne sogar noch länger, da sie auch in der 20jährigen Mesnerzeit ihrer Mutter Katharina bereits mithalf. In dieser Zeit habe sie und später auch ihr Mann, fünf Pfarrern, vielen Kooperatoren und 4 Ruhestandpfarrern gedient. Die Erfahrungen und Erlebnisse daraus würden sicher einige Bücher füllen, so Strobl weiter. Auch an den Feiern der Kirchenjubiläen der 1949 gebauten St. Vinzenzkirche habe sie wichtige Aufgaben wahrgenommen, Toten-Rosenkränze und Rosenkranzandachten gebetet, sich mit einem gefühlvollen Talent und kreativem Sinn für den Blumenschmuck gekümmert, die Kirchenwäsche gewaschen oder die Totenglocke geläutet. Das Marianne und ihr Mann dies alles bis in`s hohe Alter geschafft haben, sei sicher auch der Hilfe Gottes zu verdanken. In diesem Bewußstsein wünschte er dem Ehepaar einen zufriedenen „Mesnerruhestand“. Alle Gläubigen rief Strobl dazu auf, wie das Mesner-Ehepaar, mit Mut und Zivilcourage zum Glauben zu stehen und von diesem Fundament aus die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Den Dank für die bereits angesprochene, geleistete Arbeit drückten Pfarrgemeinderatsmitglieder danach in den Fürbitten aus.
Ehrungen für die geleistete Arbeit
Bürgermeister Wolfgang Simon nutzte den Rahmen des Festgottesdienstes den Dank der politischen Gemeinde auszusprechen und ihre Verdienste für die Gemeinschaft und die Ökumene zu würdigen. Als Geschenk überreichte Simon der Mesnerin das Wappen der Gemeinde in Verbindung mit einem freundschaftlichen Küsschen. Dekanatsleiter Martin Thullner bestätigte den beiden, dass sie ihren Dienst für ein „schönes Haus Gottes“ mit viel Freude, Liebe und Opferbereitschaft verrichteten und sich immer auch in der Gemeinschaft des Mesnerverbandes einbrachten und wohlfühlten. Letzteres solle gern auch so bleiben. Beiden überreichte er eine Ehrenurkunde, verbunden mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des Mesnerverbandes der Erzdiözese München-Freising. Aus der Hand des Kirchenpflegers Mathias Steinbacher bekam das Ehepaar eine gemalte Erinnerungstafel und einen Gutschein für eine gemeinsame Tagesfahrt nach Maria Birkenstein in der Nähe von Fischbachau. Die Gemeinderatsvorsitzende Anni Vötterl fasste den Dank der Filialkirchengemeinde in einem netten Gedicht zusammen und ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Gremien hatten sich sinnige Kurzbegriffe für jeden der Buchstaben den Namens MARIANNE einfallen lassen. Das M wurde zum Beispiel mit „Mesnerin aus Leidenschaft“ das I „Immer viel Arbeit“ oder ein N mit „Nie ohne Sepp“ amüsant und aussagekräftig interpretiert. Eine weiter schöne Idee war es, dass sich, nach dem feierlich gesungenen Lied „Großer Gott wir loben dich“, ehemalige Ministrantinnen und Ministranten zum Auszug zu einem Spalier für die Jubilare aufstellten und ein Dach aus roten Rosen bildeten. Auch der Weißbacher Kirchenchor unter Leitung von Rita Staat-Holzner hatte für den Festtag eine ganz besondere, neue Messe, die „Messe brève“ von Lèo Delibes in einer Bearbeitung von AnnaMaria Hedin einstudiert und unterstrich mit diesem fröhlichen, Leichtigkeit transportierenden Chorwerk, den außergewöhnlichen Anlass in würdiger Art und Weise. Der Chro kam auch dem Wunsch der Mesnerin gerne nach, zum Abschluss der Eucharistiefeier, das sakrale Lied „Schwarze Madonna“ zu singen. Bei einem Stehempfang hatten nach dem Gottesdienst alle Gottesdienstbesucher die Gelegenheit, dem Mesner- Ehepaar zu gratulieren, alte Erinnerungen aufzufrischen und ihnen alles Gute für ihren wohlverdienten Ruhestand zu wünschen.
Bilder Werner Bauregger
Ständchen zur Begrüßung, links Kirchenpfleger Mathias Steinbacher daneben Marianne und Josef Maier
Bürgermeister Simon überreicht Gemeindewappen
Martin Thuller überreicht Ehrenurkunde und Goldene Ehrennadel
Gratulationen beim Stehempfang
15 Frauen arbeiten etwa 1200 Stunden an Kunstwerk für die Weißbacher Kirche
(wb) Nach einem neuen Fastentuch im Jahr 2014 wurde in der Kirchen-Filialgemeinde Weißbach a.d.A. der katholischen Pfarrei Inzell am vergangenen Sonntag ein neues Wandtuch für den Altarraum der St. Vinzenz Kirche eingeweiht. 14 Frauen und eine Näherin hatten cirka 1200 Arbeitsstunden dafür aufgewendet, die je 5 Motive des freudenreichen, schmerzvollen und glorreichen Rosenkranzes auf Leinentücher zu sticken. Pfarrer Quirin Strobl segnete das Kunstwerk nun im Rahmen eines sehr feierlichen und emotionalen Gottesdienstes, der von den Frauen maßgeblich mitgestaltet wurde. Die würdige Umrahmung mit zum Thema gut gewählten, passender Chorliteratur, erfuhr der Gottesdienst durch die Mitwirkung des Weißbacher Kirchenchores unter Leitung von Rita Staat-Holzner. Zur Einweihung waren auch, in freundschaftlicher Verbindung, eine Gruppe des Frauenbundes aus Wegscheid im Bayerischen Wald gekommen. Aus den Reihen des dortigen Frauenbundes stammen, wie auch bereits beim Fastentuch, die Vorlagen für die Motive, die Maria Bauregger, Organisatorin der beiden Aktionen, uneigennützig zur Verfügung gestellt worden waren.
Nach der festlichen Eröffnung der Eucharistiefeier durch den Kirchenchor, freuten sich Pfarrer Quirin Strobl zum einen über das wunderbare Tuch, zum anderen über das volle Gotteshaus und insbesondere über die Teilnahme der Gruppe aus Wegscheid. Kirchenpfleger Matthias Steinbacher strahlte über das volle Gotteshaus und zeigte sich, auch im Namen der Kirchenverwaltung stolz, dass solch eine inspirierende Gemeinschaftsaktion in Weißbach, nun bereits zum zweiten Mal, möglich war und darüber hinaus eine wunderbare Freundschaft mit den Wegscheidern entstanden ist. Pfarrer Strobl erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der Rosenkranz ein betrachtendes Gebet sei, leider aber in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren habe. Einerseits werde es als „altmodisch“ angesehen und andererseits nehme die Zahl der Betenden immer weiter ab. Umso schöner und wertvoller sei es, dass die Frauen gerade diese Rosenkranzgeheimnisse, die zum einen ein Spiegel des Lebens seien und eine wichtige Glaubensaussage, deren tieferer Sinn in der Weisheit und Erkenntnis des „Vaters“ verwurzelt sei beinhalten, als Motive für das Wandtuch gewählt haben. Mit Gott auf diese Art und Weise durchs Leben gehen zu wollen, sei die schönste Aussage eines Christen. Darüber hinaus biete das Rosenkranzgebet die Möglichkeit, in den oberflächlich betrachteten Monotonie der Gebetsmühlenartigen Wiederholungen, ein Zeitfenster für sich zu schaffen, in dem man nicht denken müsse, sondern sich einfach in das Gebet hineinversenken könne. Gemeinsam gebetet, schaffe es zudem Gemeinschaft, sei also gemeinschaftsstiftend, wie man sehe, sogar „bis nach Wegscheid“ ergänzte der Pfarrer. Dies sei sicher auch ein Zeichen des „guten Geistes Gottes“. Mit Weihwasser und Weihrauch segnete Pfarrer Strobl im Anschluss das Wandtuch. Wie bereits bei den Kyrie-Rufen, brachten sich Frauen aus dem Kreis der Stickerinnen mit ausgesuchten Texten ein. Die Fürbitten wurden, für jede Rosenkranzstation thematisch passend, sogar selber formuliert und vorgetragen. Ein sicher sehr emotionaler Moment im Gottesdienst. Am Schluss des Gottesdienstes bedankte sich Maria Bauregger bei den Mit-Stickerinnen Michaela Aicher, Inge Dufter, Erna, Karin, Stefanie und Lisi Holzner, Martha Hopf, Renate Jägerhuber, Marianne Maier, Anni Öttl, Lisl Steyerer, Anni Vötterl, Christl Zach und der Näherin Charlotte Niederberger sehr herzlich für die problemlose, sehr kameradschaftliche und engagierte Zusammenarbeit seit Mai 2015. Die Wegscheider Freunde bat sie, Heidi Zenzl, die ihre privaten Vorlagen für die Motive zur Verfügung gestellt hatte, ein herzliches Vergelt`s Gott mitzunehmen. Ein Dankeschön ging schließlich an die Kirchenverwaltung Weißbach und die Pfarrei Inzell für die Übernahme der Materialkosten und das „Motivationsfrühstück“. Pfarrer Quirin Strobl sagte auf eine ganz besondere Art Dankeschön, indem der jede der Frauen eine gelbe Rose überreichte und die Organisatorin, wie die Stickerinnen auch, mit einem Blumenstrauß beschenkte. Bilder Werner Bauregger
Pfarrer Strobl und Bauregger Maria mit Gästen aus Wegscheid
Gemeinschaft der Stickerinnen mit Näherin, von links: Karin Holzner, Christl Zach, Charlotte Niederberger, Anni Öttl, Erna und Stefanie Holzner, Michaela Aicher, Pfarrer Strobl, Maria Bauregger, Lisl Steyerer, Renate Jägerhuber, Martha Öttl, Inge Dufter, Anni Vötterl, Marianne Maier. Auf dem Bild fehlt Lisi Holzner
Feierliche Fronleichnamsprozession der katholischen Filialgemeinde St. Vinzen in Weißbach a.d.A.
(wb) Mit einem feierlichen Gottesdienst im Musikpavillon des Weißbacher Kurgartens und einer Fronleichnamsprozession zu drei Feldaltären, feierte die Ortsgemeinschaft in Weißbach a.d.A. am Sonntag das Fronleichnamsfest. Im Mittelpunkt, der von Ruhestandspfarrer Andreas Zehentmair zelebrierten und von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates textlich mit vorbereiteten Feier, stand in diesem Jahr das Thema der Barmherzigkeit. Die Messfeier wurde von der Musikkapelle Weißbach a.d.A. unter Leitung von Walter Niederberger musikalisch umrahmt.
Bei angenehm warmen Temperaturen und Sonnenschein traf sich eine Gottesdienstgemeinschaft aus Pfarrangehörigen, Gästen und Ortsvereinen am frühen Vormittag im schattigen Kurpark, um gemeinsam die Eucharistie zu feiern. Ein kunstvoll aus Blütenblättern gestaltetes Kreuz vor dem Altar wies auf diesen besonderen „Prangertag“ hin. Mädchen in der Tracht und die Erstkommunionkinder dieses Jahres stellten den Altardienst. Pfarrer Zehentmair freute sich, dass die Christen einmal im Jahr mit der Fronleichnamsprozession in einer Art „Demonstration“ ein für alle Welt sichtbares Zeugnis ihres Glaubens ablegen. Diese Demonstration unterscheide sich gravierend von den vielen negativen „Aufmärschen“ der letzten Zeit, die nur Hass, Ausgrenzung und Ablehnung zum Thema hatten, die Menschen in Angst versetzten und sie zu tiefst verunsicherten. Im Zeichen des Kreuzes, unter einem schützenden Baldachin das „Brot des Lebens“ in einer Monstranz durch den Ort, die Felder und Fluren zu tragen sei hingegen ein wichtiges Zeugnis für den gewaltlosen Lebensstil Jesu, der uns Menschen so ein Stück Himmel auf Erden geschenkt hat. Die Vereine mit ihren Fahnen zeigten aller Welt, dass sie mit ihrer Präsenz die christlichen Ziele unterstützen und mittragen, dass sie die Botschaft Jesu lebendig erhalten und vorantreiben, sich für Barmherzigkeit, die Menschenrechte aller Menschen und die Würde derer einsetzten wollen. Er hoffe, dass sich durch dieses Beispiel viele Menschen „dem Jesus von Nazareth“ anschließen, der sich in erster Linie der „geringsten unter den Menschen“ angenommen und damit die vorherrschende Werte der Gesellschaft auf den Kopf gestellt hat.
Jesus hat Werte der Gesellschaft auf den Kopf gestellt
Nicht die Reichen, Skrupellosen oder korrupte Wirschaftsbosse, Manager, Politiker und Machthaber stehen im Mittelpunkt der christlichen Glaubenslehre. Jesus kämpft vielmehr für die Hilfsbedürftigen, Schwachen, Armen und Unterdrückten auf der Welt, aktuell eingeschlossen sicher die Flüchtlinge. Er stehe auch nicht hinter den Wirtschaftsbossen die ihre Konzerne oder Betriebe verantwortungslos in den wirtschaftlichen Ruin treiben, sich selber sogar noch millionenschwere Boni genehmigen, auf der anderen Seite aber Scharen von Arbeitnehmern in die Arbeitslosigkeit schicken und nicht selten Existenzen und Familien zerstören. Sich dem Bestreben Christi für eine bessere, gerechtere und menschlichere Welt anzuschließen sei „Christ sein“. Zehentmair rief dazu auf, sich für jeden Tag ein Werk der Barmherzigkeit vorzunehmen. Dies aber nicht aus Mitleid, sondern in der Intention, im Umfeld, in der Welt etwas bewegen, verändern zu wollen. Dies könne dadurch geschehen, die Ressourcen der 3. Welt nicht weiter skrupellos auszubeuten, mit Obdachlosen zu teilen, Flüchtlinge aufzunehmen damit sie sich angstfrei eine neue Heimat aufbauen können oder durch den Besuch von Kranken und Schwachen ihnen ihren Platz in der Gesellschaft zu sichern und sie nicht an den Rand der Gesellschaft zu treiben. Zur Barmherzigkeit gehöre weiter, sich von Bedürftigkeit berühren zu lassen, besorgt zu sein, Angst und Ausweglosigkeit ernst zu nehmen sowie Respekt vor dem Anrecht auf Leben zu haben, so wie jeder es für sich selber beanspruche. Im Anwachsen rechtsradikaler Gesinnung sieht Zehentmair einzig und allein grenzenlosen Egoismus die der Weltsituation in keinster Weise gerecht werde.
Gedankenzettel zu Barmherzigkeit verteil
Bei der anschließenden Kollekte verteilten zwei Erstkommunikantinnen kleine, herzförmige Zettelchen, auf denen viele Ideen für gelebte Barmherzigkeit aufgeführt waren. Nach der Eucharistiefeier zog die Gottesdienstgemeinschaft, unter den Klängen von Prozessionsmärschen zu den beiden Feldaltären am Geislerkreuz und am Gruberhof, die von den Besitzern, Anwohnern und Pfarrgemeinderatsmitgliedern in den Morgenstunden wunderbar geschmückt worden waren. Am ersten Altar ging es um das Thema „Zuhören“, der Begegnung Marias mit Elisabeth und die Bitte um ein gutes Wort für die Gesellschaft, die Kirche und die Welt. Am zweiten Altar am Gruberhof wurde das Thema „übereinander lästern oder gutes übereinander sagen“ aufgegriffen, zusammengefasst im Evangeliumstext: „Alles was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen“. Von hier zogen die Gläubigen zurück zum Musikpavillon, wo am 3. Altar die gegenseitige Unterstützung bei Sorgen und Nöten, das Eintreten für Gerechtigkeit und wertschätzenden Verhalten thematisiert wurde. Vor dem abschließenden Lied „Großer Gotte wir loben dich“ dankte Ruhestandspfarrer Zehentmair zum Abschluss der Fronleichnamsfeier den Mesnerleuten, den Pfarrgemeinderatsmitgliedern, der Musikkapelle für die musikalische Gestaltung und der Chorleiterin Rita-Staat Holzner für die gesangliche Unterstützung. Weiter ging ein Dank an die Helfer für das Herrichten der Altäre oder an die Hausbesitzern für den Häuserschmuck entlang der Prozessionsstrecke. Wie es Brauch ist, klang der „Prangertag“ in der Gemeinschaft, im Rahmen eines musikalischen Frühschoppens am Hotel Alpenglück aus. Bilder Werner Bauregger
Eucharistiefeier im Musikpavillion
Musikkapelle Weißbach führt Zug an
Pfarrer Zehentmair am Geisler Kreuz
Kreuzträger mit Erstkommunikanten
44 Wallfahrer aus Inzell und Weißbach machten sich in der Woche nach Pfingsten auf den Weg zum Hl. Antonius nach Padua. Die Anreis führte über Innsbruck, Bozen zur Wallfahrtskirche Madonna della Corona zwischen Rovereto und Verona. Den Fußweg zur Wallfahrtskirche säumte ein Kreuzweg mit beindruckenden, lebensgroßen Bronzefiguren. Die Wallfahrtskirche wurde teils direkt in den Fels hineingebaut und der Ausblick auf das 600 Meter tiefer liegende Etschtal war beeindruckend.
Gegen Abend erreichten wir unser Hotel in Abano Terme, unweit von Padua, ein bekannter Thermalbadeort, den schon die Römer zu schätzen wußten. Am nächsten Tag besichtigten wir Padua. Bei einer Stadtführung lernten wir die Universität kennen, eine der ältesten Universitäten Europas, wo schon Galileo lehrte, den imposanten Justizpalast und das bekannte Kaffee Pedrocchi. In der Basilika des Hl. Antonius, die kurz nach dem Tod von Antonius von Padua am 13. Juni 1231 erbaut wurde ist der Hl Antonius begraben. Antonius wurde 1195 in Lissabon geboren und trat von den Augustiner-Chorherren zum Franziskanerorden über. Er war Zeitgenosse von Franziskus von Assisi, ein begnadeter Prediger, wirkte viele Wunder und war so beliebt, das er auf stürmisches Verrlangen durch das Volk schon 9 Monate nach seinen Tod heilig gesprochen wurde. Der Hl. Antonius von Padua ist einer der beliebtesten Heiligen. Er wird vor allem auch als Wiederbringer verlorener Sachen angerufen und heißt im Volksmund auch der Schlamperer Toni. An die Basilika grenzt das Franzikanerkloster an mit Kreuzgängen und riesigen Magnolienbäumen. In einer Kapelle des Klosters feierten wir mit Pfarrer Strobl den Pilgergottesdienst, der musikalisch und gesanglich von Rita Staat-Holzner begleitet wurde.
Am nächsten Tag war die weltbekannte Lagunenstadt Venedig auf dem Programm. Wir fuhren mit dem Zug und einer örtlichen Reiseleiterin über einen 4 Kilometer langen Damm direkt auf die Insel Venedig und mit dem Schiff weiter um die Stadt, so daß wir in der Nähe des Markusplatzes aussteigen konnten. Der örtliche Führer erklärte uns die Geschichte der Stadt mit den weltbekannten Sehenswürdigkeiten. Der herrliche Markusdom im byzantinischen Stil erbaut, stammt aus dem 11. Jahrhundert. Aus allen Winkeln der einstigen Handelsmacht haben die Venezianer Kunstwerke zusammengetragen, um den Markusdom zu schmücken. Ihre Kirche sollte die Macht der venezianischen Republik präsentieren und gleichzeitig dem heiligen Markus eine angemessene Ruhestätte sein. Den imposanten Markusplatz mit dem 99 Meter hohen Campanile mussten wir teilweise unter dem Regensschirm bewundern. Der Stadtführer führte uns durch die kleinen Gassen, vorbei an den kleinen Kanäle mit den Gondeln zur bekannten Rialto-Brücke über den Canal Grande, die zur Zeit restauriert wird. In den Gassen herrschte ein dichtes Treiben mit Besuchern aus der ganzen Welt.
Am vierten Tag führte uns ein kleiner Ausflug in die nahe gelegenen Euganeischen Hügel in das malerische Dorf Arquà Petrarca inmitten von Weingärten und Olivenbäumen. Die Landschaft zeigte sich durch den Regen des Vortages bei strahlendem Sonnenschein im satten Grün. Die Heimreise erfolgte wiederum bei strahlendem Sonnenschein durch die italienischen Dolomiten über Belluno, den Kreuzbergsattel in das Pustertal. Nach einer Einkehr in Lienz fuhren wir über die neue Felbertrauernstraße, bevor uns Peter Fegg wieder sicher nach Inzell zurück brachte. HH
Pilgergruppe vor der Antonius Basilika in Padua
Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Basilika des Hl Antonius in Padua
Pilgergottesdienst im Franzikanerkloster in Padua
Stadtführung in der Universität von Padua
Markusplatz mit Markusdom
Gondeln in auf den Kanälen unterwegs
Arqua Petrarca in den Euganeischen Hügeln
Einkehr in Arqua Petrarca unter Olivenbäumen
Dosoledo in den italienischen Dolomiten
Angeführt von der Musikkapelle Weißbach a.d.A. unter Leitung von Walter Niederberger, zogen am Muttertag Pfarrer Quirin Strobl und Gemeindereferent Philip Moser mit neun Erstkommunikanten und ihren Familien, bei strahlenden Sonnenschein, in einem feierlichen Kirchenzug zur St. Vinzenzkirche in Weißbach a.d.A. Im Rahmen einer stimmungsvollen Eucharistiefeier durften dort sieben Mädchen und 2 Buben zum ersten Mal die Kommunion empfangen. Mit einer frühlingshaften Frische und ansteckender Freude, gestalteten die „Mitsingers“ aus Inzell den Gottesdienst hörenswert.
Nach dem festlichen Einzug in die Kirche nahm die Erstkommuniongruppe in diesem Jahr zum ersten Mal auf Stühlen Platz, die rund um den Altar aufgestellt worden waren. So konnte noch mehr Gemeinschaft entstehen, weil die Mädchen und Buben noch intensiver und präsenter in die Messfeier integriert waren. In einer Kirchenbesichtigung, Kerzen-Bastelstunde und acht Gruppenstunden waren sie von den vier Tisch-, beziehungsweise Gruppenmüttern Lisa Euringer, Sabine Öttl, Angela Bauregger und Elisabeth Holzner auf das Fest der Erstkommunion und die Eucharistiefeier vorbereitet worden, die sie nun auch aktiv mit Gebeten, eigenen Gedanken und den Fürbitten mitgestalteten.
Thema der Predigt von Pfarrer Strobl war der Evangeliumstext, in dem berichtet wird, dass Jesus vor seinem Leidensweg und der Kreuzigung auf Golgotha, seinen Jüngern die Füße gewaschen hat. Dies zeige, so Strobl, dass sich Jesus „klein“ gemacht hat, weil er den Menschen dienen, für sie da sein wollte und will. Dies sollte auch Vorbild für unser Leben sein, insbesondere im heurigen „Jahr der Barmherzigkeit“. Dienen heiße unter anderem, sich selber zurück zu nehmen, sein Recht nicht zu erzwingen, sich für andere einzusetzen, anderen zu helfen oder, so wie Jesus es vorgelebt hat, ein Herz für andere zu haben und „sich zu verschenken“. Jesus verschenke sich so bei jeder Kommunion in Form der Hostie, dem „Leib Christi“. Die Mädchen und Buben trugen dazu ihre Ideen vor wie sie und andere „wie Jesus werden“. Dies könne zum Beispiel geschehen, wenn man sich um Bedürftige kümmere, um das Notwendigste für`s Leben bittet und „Danke“ für das Empfangene sagt, sich von den Evangeliumstexten anstecken lasse, miteinander „Mal“in der Gemeinschaft feiere, in der Familie über Gott spreche und betet, sich bemühe Gott zu suchen, oder besonders am Tag der ersten heiligen Kommunion eine Herzensverbindung mit Jesus zulasse und eingehe. Jeder der Gruppe hatte dabei ein farbiges Papierherz in der Hand auf dem jeweils ein Buchstabe stand. Zusammengesetz ergab es den Begriff „Herz Jesus“, welcher an den Tisch, auf dem die 9 Kommunionkerzen vor dem Altar aufgestellt und angezündet worden waren, befestigt wurde.
Nachdem sie ihre Fürbitten formuliert hatten, trugen die Erstkommunikanten, geleitet von Philip Moser, alle notwendigen Utensilien, die zur Feier der Eucharistie gebraucht werden zum Altar. Nach dem „Vater unser“, gebetet in einem geschlossenen Kreis um den Altar, forderte Pfarrer Strobl die Gottesdienstgemeinschaft auf, sich mit dem Friedensgruß ein Zeichen des Friedens zu geben. Dass sich dieser Friedensgruß von Weißbach aus sicher weit in das Universum verbreitet hat, dafür sorgten die „Mitsingers“ mit dem Lied „Frieden wünsch` ich Dir“, welches wunderbar und „brührend“ von zwei Querflöten und einer Geige eingespielt und mit der Rhythmusgruppe zusammen untermalt wurde. Dann war es endlich so weit, und die neun Kommunikanten durften zum ersten Mal den „Leib Christi“ empfangen. Pfarrer Quirin Strobl wünschte den Kindern, dass diese damit verbundene „besondere Zugehörigkeit zu Gott“ ein Leben lang halten und sie durch Freud und Leid begleiten möge.
Ein herzliches Dankeschön richteten Strobl und Moser zum Abschluss der Feier an die Religionslehrer der Mädchen und Buben in den Schulen und verstärkt durch eine gelbe Rose an Elfriede Wörfel für die Vorbereitung der Gruppenmütter, an die vier Gruppenmütter, die Mesnerin Marianne Strobl und die Mitglieder der „Mitsingers“. Gerade sie trugen mit ihrer erfrischend herzlichen, Freude verbreitenden Art zu Singen und die rhythmischen Lieder mit Querflöten, Geige, Rhythmusgitarren, E-Baß und einem Cajon zu untermalen, sicher wesentlich dazu bei, dass der Tag der Erstkommunionfeier in Weißbach a.d.A. für alle zu einem ganz besonderen „Herzenserlebnis“ wurde. Nach den Feiern in den Familien wurde der Tag am Abend mit einer Dankandacht, musikalisch gestaltet vom Weißbacher Kirchenchor unter Leitung von Rita Staat-Holzner, harmonisch abgeschlossen. Text und Bilder: Werner Bauregger
In der Inzeller Pfarrkirche St. Michael feierten 30 Kinder Erstkommunion und traten zum ersten Mal vor den Altar, um den ‚Leib Christi‘ zu empfangen. Links hinten Koordinatorin Elfriede Wörfel und Gemeindereferent Philip Moser, rechts Inzells Pfarrer Quirin Strobl.
Inzell (hw) – ‚Zum Tisch des Herrn geladen‘ waren in Inzell erstmals 30 Kinder und durften in der vollbesetzten Pfarrkirche St.Michael zum ersten Mal die Feier der Hl. Kommunion begehen. In der Taufe wurden sie in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen und nun durften alle vor den Tisch des Herrn treten zum Empfang der Gaben von Brot und Wein, die den Leib und das Blut Jesu repräsentieren. „Gott will, dass unser Leben gelingt. Dabei ist bei uns Menschen die ‚Innere Bereitschaft‘ besonders wichtig – unser Herz, auf das wir aufpassen müssen", so Inzells Pfarrer Quirin Strobl in seinen Eingangsworten. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes lag einmal mehr in den Händen der Mitsingers unter der Leitung von Albert Hütter, die in bewährter Weise dieses Zusammentreffen zu einem würdigen Fest werden ließen.
Treffpunkt zu diesem Festtag war um 09.00 Uhr im Pfarrheim und von dort begann der Festzug, angeführt von der Musikkapelle Inzell, durch den Ort bis zur Pfarrkirche. Der Wettergott hatte ein Einsehen und so konnten alle, ohne nass zu werden, den Festzug genießen. Nach dem feierlichen Einmarsch in das Haus Gottes wurden die Gruppenkerzen der einzelnen Kommuniongruppen auf den Altar gestellt und von der Osterkerze, dem Licht Jesu, entzündet. Dies soll Christi symbolisieren und auch ein Zeichen für die Kinder sein. Martina Moosinger verkündete aus der Lesung, die Gebote einzuhalten und Vertrauen zu finden. Dabei ging es auch darum, keine Angst zu verspüren, indem man die Liebe lebt.
Jahr der Barmherzigkeit
Das Evangelium handelte von der Fußwaschung Jesu bei seinen Jüngern. Simon Petrus wollte dies zunächst nicht zulassen, denn in damaliger Zeit war das nur die Arbeit, die von Sklaven verrichtet wurde. ‚Was ich tue, wirst Du jetzt nicht verstehen, später aber wirst Du es begreifen!‘ so Jesus. Ihr werdet die Zeichen erkennen, die ich an euch getan habe. Papst Franziskus hat in diesem Jahr 2016 das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen und Pfarrer Strobl wies in diesem Sinn darauf hin, dass wir selbst nicht immer auf unser Recht bestehen sollen, sondern einander dienen und ein Herz für unsere Mitmenschen zeigen. Auch so können wir barmherzig sein. Zum gemeinsamen Vater Unser Gebet durften die Kommunionkinder nach vorne kommen und machten einen Kreis um den Altar. Danach erfolgte der Höhepunkt des Gottesdienstes für die 30 Kinder: der Empfang der Hl. Kommunion in Form der Hostie.
Strobl verglich die Erstkommunion mit einem Neubeginn für die Kinder, die Zugehörigkeit zu Gott, die alle ein Leben lang begleiten soll. Er dankte allen, die zum Gelingen dieser Erstkommunionfeier beigetragen haben, besonders den Eltern für die ‚bisherige Begleitung‘ der Kinder. Als Dank für die Betreuung der Kinder in den einzelnen Gruppen erhielten die ‚Kommunionmamas‘ aus der Hand von Pfarrer Strobl und Gemeindereferent Philip Moser eine Rosen und Elfriede Wörfel für die Gesamtleitung einen Blumenstrauß. Maria Kamml bedankte sich im Namen der Kommunioneltern bei Frau Wörfel für die viele Vorbereitungszeit und die tatkräftige Unterstützung während der Wochen vor der Erstkommunion.
Die selbst gebastelten Kommunionkerzen der Kinder wurden auf den Altar gestellt und dort entzündet. Hier Pfarrer Quirin Strobl während der Heiligen Wandlung. Dies ist der Höhepunkt der Heiligen Messe. Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, verwandelt durch seinen heiligen Geist das Brot in seinen heiligen Leib und den Wein in sein heiliges Blut.
Zum Gebet des ‚Vater Unser‘ bildeten die Kommunionkinder einen Kreis um den Altar und blieben dort gleich stehen bis zum erstmaligen Empfang der Heiligen Kommunion.
Die Kommunionkinder trugen Verse vor und für jeden Vers wurde ein Buchstabe hochgehalten, bis am Ende das Wort ‚HERZ JESUS‘ stand.
Durch die Mitsingers unter der Leitung von Albert Hütter erhielt der Festgottesdienst einen würdigen Rahmen und alle Kinder und Gottesdienstbesucher wurden zum Mitsingen animiert.
Die Buchstaben wurden anschließend an einem Plakat aufgesteckt. Zur Verdeutlichung der Bedeutung dieses Tages waren das ‚HERZ JESUS‘ den ganzen Gottesdienst über sichtbar vor dem Altar.
Als Dank für die Betreuung der Kinder in den einzelnen Gruppen erhielten die ‚Kommunionmamas‘ aus der Hand von Pfarrer Strobl und Gemeindereferent Philip Moser eine Rosen und Elfriede Wörfel für die Gesamtleitung einen Blumenstrauß. Vorne v.li. Daniela Schuhn, Martina Mosinger, Maria Kamml, Regina Beck , Anni Hallweger, Pfarrer Quirin Strobl, Gemeindereferent Philip Moser. Hinten v.li. Elfriede Wörfel, Angelina Tillmanns, Birgit Eicher, Gabi Dießbacher, Roswitha Hütter, Irmi Hallweger und Simone
Die Musikkapelle Inzell führte den Festzug an und brachte die Kommunionkinder samt Eltern, Großeltern und Freunde ‚auf trockenem Wege‘ bis zur Kirche.
Am vierten Aprilwochenende, rund einen Monat nach dem großen Tag der Firmung ließen sich 19 Jugendliche zusammen mit ihrem 6 Betreuern noch einmal zu einem Wochenende im Jugendhaus St. Leonhard einladen.
Am Freitagabend wurde erstmal das Haus erkundet und die Zimmer bezogen. Danach gab es Leonhard-Burger und ein gemütliches Zusammensein am Lagerfeuer mit vielen lustigen Spielen. Vor dem Zubettgehen kamen wir jeden Abend und am Morgen nach dem Aufstehen zusammen, um gemeinsam ruhig zu werden und einer Lagerfeuermediation mit Tagesrückblick, bzw. verschiedenen Liedern zu lauschen. Dabei machten wir uns Gedanken zu verschiedenen Themen, z.B. welche Fragen wir Gott stellen würden, bzw. was für uns eine gute Zeit ausmacht.
Am Samstag hatten wir richtig Glück mit dem Wetter und das war auch gut so, denn wir waren den ganzen Tag in der Natur unterwegs. Am Vormittag durften sich die Jugendlichen an ihre Kindheit erinnern und zu einer Geschichte ein Symbol aus der Natur suchen und in der Gruppe von schönen Kindheitserinnerungen erzählen. Besonders die Runde mit den Buam war interessant, da sie viele Lausbubengeschichte zu erzählen hatten. Nach lecker Hawaitoast und einer ausführlichen Mittagspause hieß es in vier gemischten Kleingruppen zu überlegen, was das Jugendalter ausmacht und was ein Jugendlicher braucht. Dazu legten die Teilnehmer ein Bodenbild aus Naturmaterialien oder machten ein Handyvideo und suchten den passenden Song dazu. Am Abend hielt das Wetter leider nicht mehr. Deshalb wurde in der Küche in der Pfanne gegrillt und der Abend in dem schönen Gruppenraum verbracht. Bei den Spielen Irrenhaus und Traumspiel wurde viel gelacht und beim Sardinen verstecken das Leiterzimmer durch alle Teilnehmer eingenommen. Ein besonderes Highlight an diesem Abend war auch das gegenseitige Schminken.
Am Sonntag wurde das Jugendhaus geputzt und wieder auf Vordermann gebracht. Danach bereiteten wir den Abschlussgottesdienst in verschiedenen Kleingruppen vor. Dieser war zwar aufgrund von Schlafmangel ein bisschen chaotisch, aber mit liebevoll ausgesuchten Liedern wie auch inhaltlich mit einem selbst formulierten Gebet und verschiedenen Aktionen ein besonderes Erlebnis. Bei den spontanen Ein-Wort-Fürbitten oder beim gegenseitigen Segnen mit Hand auflegen und Gutes zu sagen wie auch beim Seifenblasen steigen lassen und sich dabei überlegen, welche Träume und Ziele man für das Erwachsenwerden hat, waren alle Teilnehmer voll dabei.
Begleitet wurde dieses Wochenende neben Gemeindereferent Philip Moser durch Jugendpflegerin Marlene Egbert zusammen mit ihrer Praktikantin Andrea Geischeder, die beide von der Gruppe hervorragend aufgenommen wurden. Zudem gab es drei ehrenamtliche, jugendliche Gruppenleiter. Alexandra Daum, Steffi Dölp und Thomas Kamml brachten sich mit viel Herzblut ein. Herzlichen Dank für euer Engagement und macht weiter so!!!
Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei Edeka Böhr, der Metzgerei Hirschbichler und der Bäckerei Höck, die uns in Sachen Verpflegung ganz großartig unterstützt haben.
Gemeinsamer Gottesdienst mit Erstkommunionkinder aus Inzell und Weißbach a.d.A.
Im Rahmen einer Eucharistiefeier erneuerte die 39 Erstkommunikanten aus Inzell und Weißbach a.d.A. in der St. Vinzenzkirche in Weißbach ihr Taufversprechen. Zu dieser Feier hatten die Mädchen und Buben ihre Taufkerzen mitgebracht. Den Gottesdienst zelebrierte Pfarrer Quirin Strobl, assistiert vom Gemeindereferent Philip Moser, einigen Kommunionmüttern und Elfriede Wörfl aus Inzell. Die Erstkommunikanten aus Weißbach gestalteten den Gottesdienst aktiv durch Gebete und die Formulierung der Fürbitten mit. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Musikgruppe des Heilpädagogischen Zentrums Ruhpolding, unter Leitung von Antje Schimmelmann umrahmt.
Mit dem Lied „Aufsteh`n, aufeinander zugeh`n“ eröffnete die Musikgruppe, bestehend aus 13 Mädchen und Buben, auf Gitarren und Xylophone den Gottesdienst, nachdem alle Erstkommunikanten ihre Taufkerzen neben dem Altar abgestellt hatten. Pfarrer Strobl erinnerte daran, dass die Erstkommunikanten und alle Christen, durch das Sakrament der Taufe, ganz besondere Menschen geworden sind. Jeder Getaufte sei dadurch Teil der Kirche und Teil Jesu Christi geworden. In der Frühzeit der Christenheit wurden nach den Ausführungen des Pfarrers die Sakramente Taufe, Kommunion und Firmung in einer Prozedur gespendet. Heute feiere man diese Sakramente in der katholischen Kirche mit 3 eigenständigen Festen. Besonders die Taufe und die Erstkommunion gehörten fest zusammen. Nach den Kyriegebeten forderten drei Buben des HPZ die Gottesdienstbesucher auf, den Text des Liedes „Ujah, ich preise dich am Morgen“ mit Gesten und aktiven Bewegungen der Arme und Hände zu begleiten.
Die Lesung hatte Psalmentexte zur Funktion Gottes als beschützender Hirte zum Inhalt. Wie Pfarrer Strobl erklärte, seien Psalmen eine ganz besondere Art zu Beten. Psalmen seien bereits von Jesus und gläubigen Menschen zu allen Zeiten verwendet worden. Auch im Evangelium wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass die Schafe vom Hirten geschützt werden und sie „niemand der Hand meines Vaters entreißen kann“. Elfriede Wörfel fügte dem Evangeliumstext einige Gedanken hinzu. So gelte dieser Schutz Gottes uneingeschränkt auch für die Menschen und sollte, so Wörfel weiter, das Verhältnis zu Gott bestimmen. Die Macht der Menschen, des Geldes, des Besitzes und die Wichtigkeit persönliche Dinge seien vergänglich. Die Liebe Gottes bleibe! Seine Liebe zu den Menschen und seine Macht seien größer und sein Schutz und seine Stütze seien auch wirksam, wenn man es nicht direkt wahrnehme. Durch die Taufe erhalte man Liebe und Kraft durch den Heiligen Geist ein Leben lang.
Symbolisch für das Licht Jesu, dass er in die Welt ausstrahlt, wurden die Taufkerzen der Mädchen und Buben, die sich im Kreis um den Altar aufgestellt hatten, an der Osterkerze angezündet. Gemeinsam erneuerten sie mit Pfarrer Strobl dann ihr Taufversprechen. Lichtstrahlen, die vom Herzen Jesu ausgehen, seien auch das Symbol für die Erstkommunion. Diese sollten aufgenommen werden um ganz nah bei Jesus zu sein, denn Jesu nehme auch jeden einzelnen in sein Herz auf. Mit der Segnung jedes der Erstkommunikanten durch Strobl und Moser und dem Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehen“ wurde dieser Teil der Feier abgeschlossen. Nach dem gesungenen und erneut mit Gesten visualisiert ausgedrückten „Vater unser“ und der Kommunionausteilung formulierte eine Erstkommunikantin das Schlußgebet „Jesus, du bist meine Freude....“. Pfarrer Strobl bedankte sich abschließend für die große Geduld da der Gottesdienst doch länger dauerte als normal. Schließlich sei aber jedes Kind wichtig und dies sei heute im Mittelpunkt gestanden. Einen großen Applaus erntete zum Abschluss die Musikgruppe des HPZ für ihr engagiertes Musizieren. Text+Bilder: Werner Bauregger
Ministrantentag der katholischen Dekanate Traunstein und Baumburg – Begeisterung bei Gottesdienst und Aktionsstationen
(wb) Unter Federführung der katholischen Jugendstelle im Landkreis Traunstein, in diesem Jahr gemeinsam organisiert mit einem Team der Pfarrei St. Michael Inzell, trafen sich am vergangenen Wochenende Ministrantinnen und Ministranten zu einem Aktionstag in Inzell, der mit einem stimmungsvollen Gottesdienst eröffnet wurde. Der Aktionstag stand unter dem Motto „Drachische Unruhen im Mini-Land“. Aus diesem Grund wurde der Heilige Michael noch im Gottesdienst mit den „Waffen der Gerechtigkeit“ für den Kampf gegen den Drachen ausgerüstet. Die Rhythmusgruppe „TeaCup“ aus Rosenheim umrahmte den Gottesdienst in einer besonders ansprechenden, fröhlichen und inspirierenden Art und Weise.
Seit fast einem Jahrzehnt war es laut der Sprecherin der Jugendstelle Sabine Pandey das erste Mal, dass sich so viele Ministranten für den Tag angemeldet haben. Normalerweise kommen etwa 70 bis 80 Teilnehmer zu dem Treffen. Umso mehr freute sich insbesondere das Vorbereitungsteam der Pfarrei Inzell, um den Gemeindereferenten Philip Moser, über den überwältigenden Zuspruch. Zum Auftakt des Aktionstages zogen die Messdiener mit ihren Betreuern, eingekleidet mit ihren vielfarbigen Messgewändern in einem Zug zur St. Michaelkirche. Dort feierten sie gemeinsam mit Pfarrer Quirin Strobl und den beiden Patres Jonut Anghel und Florin Farcas vom rumänischen Franziskanerorden einen jugendlich-fröhlich gestalteten Gottesdienst. Nach einer dramatisch klingenden Musiksequenz flohen die Inzeller Minis am Anfang aber erst einmal, aus Angst vor der Bedrohung des Drachens in den hinteren Kirchenraum. Erst die Ankündigung des Heiligen Michael, personifiziert von Philip Moser, dass der Drache mit den „Waffen Gottes“ durchaus besiegbar konnte sie beruhigen und zurückholen. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurde der Heilige Michael dann auch mit den angekündigten Waffen, für den Kampf gegen den Drachen im Mini-Land ausgestattet. Welche davon „Gott den Menschen gibt, um vor der Schliche des Teufels gewappnet zu sein“ ist im Bibeltext (Eph 6,10-20) hinterlegt der zur Zeremonie des Einkleidens vorgelesen wurde. Als modernen „Drachen“ machte Pfarrer Strobl die großen Herausforderungen im täglichen Leben und die Nachrichten über Terrorismus, Kriege, Umweltzerstörung, Naturkatastrophen und Gewaltexzesse, bis hinein in die Familien aus, gegen die man ankämpfen müsse. Symbolisch wurde dem Heiligen Michael ein Kleid aus Privatsphäre, ein Panzer aus Gerechtigkeit, Schuhwerk aus einer Bereitschaft, die gute Nachricht vom Frieden Gottes zu verkünden und einander immer wieder die Hand der Versöhnung zu reichen, eine Lanze der Unabhängigkeit, ein Schild aus Gottvertrauen, ein Pass aus Identitätsbewusstsein und ein Erste-Hilfe-Koffer aus Menschlichkeit übergeben. Brot und Salz sollte ihn vor Hunger und Einsamkeit bewahren. Der feste Glaube an die Liebe und Hilfe Gottes und die starke Gemeinschaft der Ministranten ihm eine Verstärkung sein. Zeitgemäß trat der so bewehrte Heilige mit dem Drachen über WhatsApp in Verbindung der die Ankündigung des Kampfes gelangweilt in der Badewanne erwartete. Über Beamer wurde die Kommunikation für jeden mit verfolgbar auf eine Leinwand oberhalb des Altares projektziert. Neben diesen theatralischen Elementen trug insbesondere die Musikgruppe „TeaCup“ aus Rosenheim, die 2015 Musikgruppe bei der Korbinian-Jugendwallfahrt in Freising war, mit hoher Musikalität, gefühlvoll, harmonisch und äußerst inspirierend dazu bei, den Gottesdienst zu einem echten, beschwingten Startpunkt zu machen. Das das Gesagte und die Musik angekommen waren, bekräftigten die 170 Minis zum Abschluss der Eucharistiefeier mit einem überzeugenden, lauten „Ja“.
Bilder Werner Bauregger
Ministrantengruppen messen sich in einem Stationen-Parcours - Freutsmoos gewinnt Wettbewerb
(wb) Neben dem beeindruckenden Gottesdienst am Vormittag, maßen sich die 17 angemeldeten Ministranten-Gruppen am Nachmittag in einem Wissens- und Geschicklichkeits- wettbewerb. Da der Aktionstag unter dem Motto „Drachische Unruhen im Mini-Land“ wurden an den Stationen auch eifrig „Waffen der Gerechtigkeit“ für den Kampf gegen das Ungetüm gesammelt. Am Ende des Tages stand die Mini-Truppe aus Freutsmoos als Gesamtsieger fest.
Nach einem gesunden schmackhaften Mittagessen mit vegetarischen Burgern und Nudelsalat, begaben sich Gruppen am Nachmittag auf einen Parcours mit 16 Stationen, die zum einen alle Sinne ansprechen sollten, an denen aber auch Wissen über Inzell abgefragt wurde, die viele spielerische, gemeinschaftsbildende und spaßige Elementen enthielten und sogar Raum zum Relaxen boten. So musste etwa ein Haus aus Spielelementen gemeinsam gebaut, ein Pass mit gemaltem Passbild kreiert, auf einer Slackline jongliert, eine Puppe angekleidet oder Teilnehmer am Stand des Roten Kreuzes in die stabile Seitenlage gelegt werden. Bei anderen Stationen wurde im Format „Wer wird Millionär“ Wissen über Inzell oder aus der Bibel abgefragt, während andere Gruppen sich mit verbundenen Augen durch den Raum bewegen oder mit Mehl das Feuerspucken ausprobierten. Andere hatten derweil eine Puppe zu bekleiden oder übten das Wiederbeleben eines Patienten an einem Phantom, währenddessen andere Teilnehmer im Keller des Pfarrsaales nach den Anstrengungen relaxen durften. An allen Stationen konnten die Teilnehmer Punkte und Waffen für den Kampf gegen den Drachen sammeln. Angesichts dieser Vielfalt war es nicht verwunderlich, dass die Begeisterung groß war. So zu sagen als Zeichen der gemeinsamen Stärke gestalteten alle 170 Teilnehmer mit ihren Fingerabdrücken und Unterschriften schließlich ein Drachenbild. Zum abschließenden, gemeinsamen „Drachenkampf“ versammelten sich alle am Ende des Tages noch einmal im Pfarrsaal, wo das Duell dann doch friedlich und versöhnlich endete. Als beste Gruppen erhielten die Minis aus Freutsmoos als Hauptpreis ein großes Essen mit der Jugendstelle Traunstein. Der zweite Preis ging an die zweite Gruppe aus Traunwalchen. Zu ihnen kommen die Inzeller Minis und gestalten eine Gruppenstunde. Den dritten Platz erkämpften sich die Minis aus Truchtlaching die ein hellblaues Aktionscap erhielten. Zufrieden über einen ereignisreichen Aktionstag in Inzell traten die Ministrantengruppen schließlich den Heimweg an, nicht aber vorher ein großes Dankeschön an das Team der Jugendstelle, das Vorbereitungsteam der Pfarrei Inzell, dem Roten Kreuz und der Feuerwehr Inzell mit allen weiteren Helferinnen und Helfern gerichtet zu haben, die an der Organisation und Durchführung des Minitreffens beteiligt waren.
Bilder Werner Bauregger
Feierliche Aufnahme und Verabschiedung in St. Michael Inzell und St. Vinzenz Weißbach a.d.A.
(wb) Am Christkönigsfest, welches in der katholischen Kirche am vergangenen Sonntag gefeiert wurde, endet das alte Kirchenjahr und es beginnt ein Neues. Es ist guter Brauch geworden, bei diesem Wechsel neue Ministrantinnen(en) aufzunehmen oder sie zu Verabschieden. In der katholischen Pfarrei St. Michael in Inzell gehören nun acht und in St. Vinzenz Weißbach a.d.A. fünf neue Ministrantinnen(en) zum Altardienst. Vier in Inzell und eine in Weißbach a.d.A. beendeten ihren Ministrantendienst. Für die musikalische Umrahmung der Gottesdienste sorgten am Samstagabend in Inzell die „MitSingers“ unter Leitung von Albert Hütter und am Sonntag in Weißbach a.d.A. eine Musikgruppe des Heilpädagogischen Zentrums Ruhpolding, unter Leitung von Antje Schimmelmann mit passenden, rhythmischen Liedern.
In einer feierlichen Prozession zog die Schar der Ministrantinnen und Ministranten an beiden Tagen mit Pfarrer Quirin Strobl und dem Gemeindereferenten Philip Moser in die Kirchen ein. Im Mittelpunkt des Wortgottesdienstteiles standen zwei Begebenheiten aus dem Leben Jesu. In beiden Fällen forderte Jesus, einmal zu Lebzeiten und einmal nach seiner Auferstehung, Simon Petrus und andere Jünger auf die Netze nach Fischen auszuwerfen, obwohl diesen, bis zu diesem Zeitpunkt, kein Anglerglück beschert war. Der anschließende Fang war überwältigend. Jesus machte Petrus und seinen Jüngern in beiden Fällen klar, dass sie auf seine Hilfe vertrauen können und sie fortan statt Fischer, Menschenfischer sein werden. In einzelnen Betrachtungen arbeitete Moser mit den Ministrantinnen(en) danach heraus, welche Erkenntnisse sich daraus für das tägliche Leben ergeben. So könne das Netz Sicherheit und Geborgenheit in einer Gemeinschaft bieten, wenn alle die von ihm gehalten werden, diese Tragfähigkeit durch den eigenen Einsatz, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit oder ein furchtloses, ehrliches Bekenntnis zu Jesus schaffen und mit erhalten. Vielleicht könnte es dann auch gelingen, den ein oder anderen Freund(in) zu überreden, mit zu machen. Symbolisch wurde diese Gemeinschaft auf einer blauen Tafel als Schwarm vieler individuell glitzernder Fische dargestellt über die ein Netz gebreitet wurde. Wie Moser weiter ausführte, führe Jesus auch alle Fische, die nach einem Hochwasser hilflos in Tümpeln zurückbleiben, mit diesem Netz der Geborgenheit zurück in den Strom und die Fülle des Lebens. „Mit Jesus geht’s also in jedem Fall besser und leichter“ resümierte der Gemeindereferent.
Pfarrer Quirin Strobl fragte schließlich die neuen Ministrantinnen(en), in Inzell waren dies Maxi, Amelie und Martin Hallweger, Katharina Kecht, Verena Streul, Pius Hütter, Christina Kamml und Chelly Schuhn und in Weißbach a.d.A. Lara und Ramona Bauregger, Helena Euringer, Verena Holzner und Mona Achter, nach ihrer Bereitschaft, den Ministrantendienst zuverlässig und treu zu verrichten und Teil der Ministrantengemeinschaft zu werden. Als Zeichen der Zugehörigkeit bekamen alle ein Kreuz an einem Lederband umgehängt. Eine am Schluss des Gottesdienstes überreichte Rose beziehungsweise Blume, soll die Freude am Ministrieren ausdrücken. In den Fürbitten baten die Altministrantinnen(en) um den Schutz der Christen und den der Fischvorräte und der Getreidernten, um gute Vorbilder für Kinder sein zu können und andere Anlässe und Vergnügungen niemals dem Ministrantendienst vorzuziehen. Jeweils in einem Kreis um den Altar bekräftige die nun dreißigköpfige Gruppe in Inzell und die zwölf „Minis“ in Weißbach a.d.A., mit Pfarrer Stobl und Philip Moser ihre Gemeinschaft durch einen demonstrativen Schulterschluss. Mit einer Dankesurkunde des Erzbistums und einem kleinen Weihrauchfass als Geschenk der Pfarrei wurden am Samstagabend in Inzell Steffi Dölp und Christoph Thanner nach achtjährigem Dienst, Bene Croce nach fünfjährigem Dienst und Matthias Ried nach einem Jahr und in Weißbach a.d.A. Lena Holzner nach vier Jahren Ministrantendienst verabschiedet.
Pfarrer Quirin Strobl bat schließlich noch um großzügige Spenden für die katholische Jugendfürsorge bei den Gottesdiensten am nächsten Wochenende den 26. Und 27. November. Mit den Spendengeldern soll die Umgestaltung und der Ausbau des Spielplatzes im HPZ Ruhpolding für schwerstbehinderte Kinder und Kinder im Rollstuhl finanziell unterstützt werden. Spenden könne gerne auch direkt auf das Konto des „Behandlungszentrum Aschau GmbH“ auf die IBAN: DE76711600000106695000, BIC: GENODEF1VRR, Verwendungszweck: „Jugendopfersonntag 2016“ überwiesen werden. Mit einem herzlichen Dank des Pfarrers an die vier Inzeller Oberministranten und die Betreuerinnen der Weißbacher Ministrantengruppe Judith Schuler und Renate Gollinger für die Vorbereitung der Feier, an Philip Moser, der sich mit großem Engagement und feinem Fingerspitzengefühl insbesondere der Jugendarbeit und der Arbeit mit den Ministranten widmet und an die MitSingers, beziehungsweise die Musikgruppe des HPZ Ruhpolding für die begeisternde Gestaltung, endeten die Gottesdienste mit dem feierlichen Auszug der Ministrantengemeinschaft. Text und Bilder: Werner Bauregger
Am Freitag vor dem heurigen Michaeliritt trafen sich 30 Jugendliche im Pfarrheim zur „Schnippel-Disco“. Zu heißen Beats schnitten sie gutgelaunt Gemüse für einen guten Zweck.
So haben sie an dem Abend wohl über zwei Zentner gespendetes Gemüse - riesige Zucchini und Kohlköpfe, Gelbe Rüben, Bohnen, Paprika, Kohlrabi - gemeinschaftlich klein gekriegt (und zwischendrin auch noch das eine oder andre Tänzchen auf dem Parkett hingelegt). Unterstützt wurden sie dabei von Gemeindereferent Philipp Moser, Martin Jochner von den Klimawerklern und Sahir von der Asylbewerber-Unterkunft Fantenberg. Pfarrgemeinderat und Koch Franz Osterholzer hat aus den Gemüsewürfel-Bergen sofort eine köstliche Suppe gekocht. Für den Sound sorgten Johanna Schmuck, Steffi Dölp, Maxi Spann und Josua Hütter. Nach dem gemeinschaftlichen Schneiden, Tanzen und Aufräumen haben alle verbliebenen Helfer noch als „Männer mit einem harten Job“ die imaginären Bob-Bahnen unsicher gemacht. Schön war´s!
Am Sonntag konnte das Ergebnis der Schnippel-Disco dann beim Klimawerkler-Tag auf dem Rathaus-Platz gegen eine Spende gekostet werden. Auf diese Weise kamen 320 € an Spenden zusammen. Die Jugendlichen haben sich am Freitag dafür entschieden, dass die erschnippelten Spenden der Augenklinik in Tororo/Uganda zukommen sollen. Dort versorgen einheimische Spezialisten jährlich über 17 000 Menschen: Das Können ist da – allein die Geräte fehlen. Begleitet wird diese Klinik von der Benediktinerabtei Münsterschwarzach.
Wir danken allen Gemüsespendern und Helfern. So konnte dieser Abend zu einem Erlebnis werden – und gleichzeitig mehrere “gute Zwecke“ erfüllen. Der Dank geht aber vor allem an die Inzeller Jugend! Sie haben nicht gefragt, was das soll, sondern einfach angepackt: ein dickes Kompliment an Euch alle! Elisabeth Koch
Festlicher Gottesdienst zu Ehren der Patronin der Kirchenmusik in St. Michael
(wb) Inzell/Weißbach a.d.A.
Im Rahmen eines vom Inzeller Kirchenchor, dem Organisten Professor Dr. Dr. Ulrich Theissen und der Musikkapelle Inzell feierlich umrahmten Gottesdienstes, feierten Kirchenmusikschaffende aus Inzell und Weißbach a.d.A. Cäcilia, die Schutzpatronin der Kirchenmusiker. Bei dieser Gelegenheit wurden auch mehrere Chormitglieder des Inzeller Kirchenchores für langjährige Mitgliedschaft geehrt.
Mit einer feierlichen Einzugsmusik eröffnete der Organist Professor Dr. Dr. Ulrich Theissen am 22. November die Abendmesse zu Ehren der Heiligen Cäcilia. Pfarrer Quirin Strobl freute sich, dass viele Kirchenmusikschaffende aus Inzell und der Filialkirchengemeinde Weißbach a.d.A. diesen Festtag ihrer Schutzpatronin mitfeierten. Wie Strobl kurz erläuterte, lebte Cäcilia von Rom um 200 n. Chr. Sie sei somit eine christliche Heilige der frühen Kirche. Unter anderen werde die Patronin der Kirchenmusik mit einer Orgel dargestellt, obwohl es zu dieser frühen Zeit des Christentums dieses Instrument noch gar nicht gab. Zudem sei Musik, die weltlichen Ursprungs war, bis in´s erste Jahrtausend nach Christi Geburt in den Kirchen verpönt gewesen. Gleich vier Klangkörper sorgten an diesem Abend, unter der Gesamtleitung von Heine Albrecht dafür, dass der Cäcilien-Festgottesdienst eine festlich-feierliche Klangnote erhielt. Neben Dr. Dr. Ulrich Theissen an der Metzler-Orgel umrahmte der Inzeller Kirchenchor die Eucharistiefeier mit der „Musikantenmesse“ von Gottfried Plohovich. Begleitet wurde der Chor von einem Bläserquartett, bestehend aus zwei Posaunisten und zwei Flügelhornisten der Musikkapelle Inzell. Die Gesamtkapelle hatte sich für die Messgestaltung unter Leitung von Bernhard Koch das monumentale Werk „Jerusalem“ von Stephen Adams und Fritz Ihlau und den „Choral Alpin“ ausgesucht.
Den feierlichen Rahmen des Cäcilienfestes nahm Pfarrer Quirin Strobl schließlich auch wahr, verdiente Mitglieder des Chores mit einer Urkunde des Kirchenmusikamtes plus einem kleinen Präsent der Pfarrei zu ehren und ihnen für ihr langjähriges Engagement zu danken. Seit 40 Jahren singen Anna Dufter und Rosina Koch beim Inzeller Kirchenchor. Willi Eicher wurde nach 38 Jahren Mitgliedschaft verabschiedet. 25 Jahre gehören dem Inzeller Kirchenchor Elisabeth Brand, Marianne Dufter und Betti Scheurl an. Strobl bedauerte, dass er die Auszeichnung, aus gesundheitlichen Gründen leider nicht allen an diesem Abend übergeben konnte. Er werde diese den Erkrankten zeitnah selber vorbeibringen. Mit Orgelmusik aus den Pfeifen der „Königin der Instrumente“ wurde der Cäcilien-Gottesdienst so feierlich abgeschlossen wie er begonnen hatte. Im Anschluss an die Messe waren die Kirchenmusikschaffenden zu einer Brotzeit in gemütlicher Runde in das Pfarrheim eingeladen. Im nächsten Jahr wird das Cäcilienfest in der Filialkirche St. Vinzenz in Weißbach a.d.A. gefeiert. Bilder Werner Bauregger
Die Geehrten mit den Ministranten, von links: Rosina Koch, Anna Dufter, Elisabeth Brand, Betti Scheurl, Pfarrrer Strobl
Inzeller Kirchenchor mit Organist und Bläserquartett
Organist Dr. Dr. Ulrich Theissen