willkommen auf den Internetseiten der katholischen Pfarrgemeinde Frieden Christi im Olympischen Dorf in München.
Gebaut wurden die Kirchenräume zu den XX. Olympischen Spielen 1972, die Spiele des Friedens sein sollten, dann aber durch das schreckliche Attentat auf die israelische Sportmannschaft erschüttert wurden. Vor diesem Hintergrund soll der Name der Gemeinde, „Frieden Christi“, in besonderer Weise verdeutlichen, dass echter Friede unter den Menschen nur durch Jesus Christus möglich ist.
Heute gibt es in der Gemeinde ein reiches Angebot zum Mitfeiern und Mitgestalten. Seien es
spirituelle Angebote,
ökumenische Veranstaltungen, spezielle Angebote für Kinder, Jugendliche oder Senioren, die
verschiedenen Chöre oder unser Engagement für
Nachhaltigkeit und Fairness – ich freue mich über Ihr Interesse und lade Sie ein, uns zu besuchen und die Pfarrgemeinde kennen zu lernen.
Ihr
Monsignore Martin Cambensy,
Leiter des
Pfarrverbands Moosach-Olympiadorf und Pfarrer in Frieden Christi
Pfarrbüro Frieden Christi
Straßbergerstr. 5
80809 München
Tel. 35 89 90 86-0
Fax 35 89 90 86-20
Email
frieden-christi.muenchen@ebmuc.de
Mo. 8:30 ‐ 12:00 Uhr
Mi. 8:30 ‐ 12:00 Uhr und 13:00 ‐ 17:00 Uhr
Fr. 8:30 ‐ 13:00 Uhr
Liga Bank München
IBAN: DE17 7509 0300 0002 1464 28
Verwaltunsleiterin des Pfarrverbandes
Simone Egner
Kirchenpflegerin
Katharina Hertel
Pfarrsekretärin
Heike Friedmann
Buchhalterin
Eva Pielmeier
Musik
Winfried Englhardt (Kirchenmusiker, Organist)
Beate Winter (Leitung Frauen- und Kinderchor)
Hausmeister und Mesner
Juro Stjepanovic
Sie haben Anregungen für die Homepage oder Änderungswünsche für den Eintrag Ihrer Gruppe?
Senden Sie eine Mail
Frieden Christi
Helene-Mayer-Ring 23
80809 München
Frieden-Christi.Muenchen(at)ebmuc.de
Msgr. Martin Cambensy, Pfarradministrator
Sehr herzlich laden wir Sie zur Mitfeier unserer Gottesdienste ein. Diese sind für gewöhnlich:
| Wochenende und Feiertage | |
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Sonntag | 10:00 Uhr | Pfarrgottesdienst |
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| Werktag | |
Freitag | 08:30 Uhr | Rosenkranz |
| 09:00 Uhr | Messfeier |
| 18:00 Uhr | Stille eucharistische Anbetung |
Die besonderen liturgischen Feiern finden Sie unter Aktuelles oder entnehmen Sie bitte dem aktuellen Pfarrbrief bzw. den Aushängen im Schaukasten an der Pfarrkirche.
Für eventuelle kurzfristige Änderungen beachten Sie bitte die Wochennachrichten (Gottesdienstanzeiger).
Der aktuelle Pfarrgemeinderat setzt sich wie folgt zusammen:
(v.l.n.r)
Beate Winter (Vorsitzende)
Filip Stjepanovic
Barbara Osterloh
Julia Kufner
Nicole Schiener
Alexandra Heiszler-Fayadh (Schriftführerin)
Der Pfarrgemeinderat (PGR) ist ein von den Katholiken der jeweiligen Pfarrgemeinde direkt gewähltes, ehrenamtliches Gremium. Er besteht aus den gewählten Mitgliedern sowie den Seelsorgern als sogenannte geborene Mitglieder.
Der PGR wird für vier Jahre gewählt, steht den Seelsorgern der Gemeinde beratend zur Seite und ist Bindeglied zwischen Seelsorgern und Gemeindemitgliedern. Des Weiteren erfüllt er Koordinierungsaufgaben zwischen den einzelnen Gruppierungen der Gemeinde und gestaltet das Gemeindeleben aktiv mit. Der PGR ist sowohl in der Kirchenverwaltung als auch im Dekanatsrat durch delegierte Mitglieder vertreten.
Die Sitzungen des PGR sind öffentlich und finden in der Regel alle zwei Monate statt. Zu diesen Sitzungen sind interessierte Gäste willkommen.
Fragen und Anregungen werden gerne angenommen, zum Beispiel in einem persönlichen Gespräch nach dem Gottesdienst.
Die Kirchenverwaltung (Amtsperiode 2025 bis 2030) setzt sich wie folgt zusammen:
Pfarrer Martin Cambensy (Kirchenverwaltungsvorstand), vertreten durch
Simone Egner (Verwaltungsleiterin)
Gewählte ehrenamtliche Mitglieder:
Markus Becherer
Katharina Hertel
Ursula Klein
Gunter Magin
Sarah Schwarz
Martin Singer
Die Aufgaben der Kirchenverwaltung (KV) sind in der
Kirchenstiftungsordnung festgelegt. Die KV ist zuständig für das Vermögen, die Gebäude und die Grundstücke der Pfarrgemeinde. Sie ist somit das höchste Gremium der Pfarrei in Vermögensangelegenheiten. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Erstellung des jährlichen Haushaltsplans, die Entscheidung über die Verwendung der vorhandenen Mittel, die Beratung über Baumaßnahmen an den kirchlichen Gebäuden und der Beschluss zu ihrer Umsetzung.
Mitglieder der KV vertreten die Interessen der Pfarrei im Haushalts- und Personalausschuss (HuP) des Pfarrverbands Moosach-Olympiadorf. In diesem Gremium werden die Bereitstellung des Sachbedarfs für die Seelsorge vor Ort sowie die Personalverantwortung und die Genehmigung von Anstellungen beschlossen, Der Pfarrverband ist Arbeitgeberin des Personals im Pfarrbüro, des Messners und Hausmeisters sowie des Reinigungspersonals.
Das Haus für Kinder Frieden Christi ist Teil des katholischen KiTa-Verbundes München-Nord. Ein Vertreter der KV vertritt die Interessen im KiTa-Ausschuss.
Die
Kirchenstiftung Frieden Christi ist Träger aller rechtlichen Beziehung der Pfarrgemeinde und Eigentümerin der kirchlichen Gebäude und sonstiger Immobilien der Pfarrgemeinde und vertritt sie nach außen. Mit ihrem Vermögen sowie dessen Ertrag werden die „ortskirchlichen Bedürfnisse“ getragen.
Das Haus für Kinder bietet Betreuungsangebote für Kinder ab dem Krippenalter bis zum Ende der Grundschulzeit. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Einrichtung
Auf jedem Brief, der aus unserer Pfarrei kommt, prangt unser Logo. Die abstrakten Linien sind grafisch an die Rohrbauweise („Mero-System“) unseres Kirchendachs angelehnt. Das Logo deutet auf unsere Mitte hin – Jesus Christus. An dieser Mitte ausgerichtet sind wir Gemeinde (Kreis um die Mitte). Jedoch sind wir nicht abgeschlossen und isoliert, sondern wollen hinausstrahlen über den Kirchenraum, über unsere Gemeinde hinaus – hinein in die Welt, in die wir als Christen gestellt sind.
Kirchenraum und Mero-Decke
Das Mero-System wurde von dem deutschen Ingenieur Max Mengeringhausen entwickelt (Mengeringhausen + Rohrsystem = Mero). Es handelt sich um ein Raumfachwerksystem, das auch für Messestände, Gewerbehallen und sogar Fußballstadien angewandt wird. Die Grundelemente sind Knoten und Stäbe aus Metall.
Drei der 12 Säulen, die das Dach des Gebäudes stützen
Diese Konstruktion hat den Gründungspfarrer von Frieden Christi zu einer Betrachtung inspiriert:
Das Dach ruht auf 12 Pfeilern, so wie die Kirche auf den 12 Aposteln ruht. 27 Meter gilt es zu meistern. Das geschieht leicht – wenn auch manche Besucher „dem Gerüst“ zunächst wenig abgewinnen können.
Das Mero-System besteht aus Kugeln, von denen die Stangen ausgehen. Für uns alle ist das ein Bild: Die Kugeln sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verantwortung tragen; die Stäbe die Christinnen und Christen, die durch ihre Art und Weise, den Glauben zu leben, die Verbindung herstellen. Man gibt sich gleichsam die Hand und so ist jeder mit jedem verbunden und steht für den Schutz der Gemeinde, unter dem wir alle geborgen sind. So feiern wir miteinander Eucharistie und empfangen die Sakramente.
Das ökumenische Pfarrzentrum wurde für die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 gebaut. Seither haben sich hier die evangelische Olympiakirche und die katholische Pfarrei Frieden Christi zu zwei lebendigen Gemeinden entwickelt, die unter dem gemeinsamen Dach vieles gemeinsam machen, ohne ihre jeweilige Besonderheit und Eigenständigkeit zu verlieren.
Das Olympia-Attentat war wie eine Lähmung
Schon während der Olympischen Spiele 1972 war Pfarrer Karlheinz Summerer als Seelsorger im Olympischen Dorf tätig. Als katholischer Olympiapfarrer war er Ansprechpartner für die Sportlerinnen und Sportler.
In einem Interview mit dem
Münchner Kirchenradio hat er im März 2012 mit der Redakteurin Brigitte Strauß-Richters gesprochen. Der Anlass war das 40-jährige Jubiläums der Olympischen Spiele in München. Das Interview ist ungeschnitten und wurde so nie gespielt. Hier haben Sie die Möglichkeit, Pfarrer Karlheinz Summerer noch einmal zu hören. Er erzählt von seinen Erinnerungen an das Olympia- Attentat und seiner Arbeit als Olympiaseelsorger.
Prägende Persönlichkeiten der Pfarrei:
Karlheinz Summerer wurde am 1. März 1934 in München geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er größtenteils in den Stadtteilen Harlaching und Schwabing; in den dortigen Pfarreien Heilige Familie und St. Sebastian fand er seine geistliche Heimat und war lange als Ministrant tätig. Nach dem Abitur begann er das Studium der Vermessungstechnik, brach dieses aber bald ab, um Theologie an der Philologisch-theologischen Hochschule in Freising zu studieren. Zu seinen damaligen Professoren zählte auch der ehemalige Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger. Am 29. Juni 1959 wurde er von Josef Kardinal Wendel zum Priester geweiht.
Nach Stationen in Miesbach und Landshut wurde Pfarrer Summerer 1964 zum Diözesanjugendpfarrer für die männliche Jugend berufen.
Olympiapfarrer
1970 beauftragte ihn Kardinal Döpfner mit dem Aufbau des deutschlandweit ersten ökumenischen Kirchenzentrums im Olympischen Dorf. Während der Olympischen Spiele 1972 lebte Pfarrer Summerer mit den Sportlerinnen und Sportlern und ihren Betreuerinnen und Betreuern auf dem Sportstättengelände. Mit ihnen erlebte er die Fröhlichkeit der heiteren Spiele, aber auch den tragischen Terroranschlag auf die Mitglieder der israelischen Nationalmannschaft. Gerade in diesen düstersten Stunden war sein Wirken als Seelsorger von den Sportlern gleich welcher Nationalität oder Konfession gefragt. Die ökumenische Gedenkfeier fand im Kirchenzentrum des Olympischen Dorfes statt.
Sportpfarrer
Nach den Sommerspielen 1972 übernahm Pfarrer Summerer die Pfarrstelle in den ehemaligen olympischen Sportstätten. Er begann mit dem Aufbau der Pfarrgemeinde, die von Mai 1973 an offiziell unter dem Namen „Frieden Christi“ geführt wurde. Daneben war er Seelsorger der Winter-Olympioniken und Beauftragter für Kirche und Sport (zuerst in der Erzdiözese München und Freising, später in ganz Bayern).
Gemeindepfarrer
So wurde er der erste Bewohner des neuen Pfarrgebietes Olympiadorf und Pressestadt. Pfarrer Summerer gelang es, in dem „Geisterdorf“, wie die Presse zunächst schrieb, schon bald die ersten Gemeindemitglieder zu gewinnen und in den folgenden Jahren eine blühende Gemeinde aufzubauen. Vor allem junge Familien zogen in das Gemeindegebiet, wo sie bald eine Vielzahl von Aktivitäten und Gruppierungen in der Pfarrei vorfanden. Pfarrer Summerer wirkte als starkes Bindeglied und begeisterte die Menschen mit seiner offenen und kommunikativen Wesensart sowie seinem vom 2. Vatikanischen Konzil geprägten Theologie- und Kirchenverständnis.
Während seiner Amtszeit entstanden der Kinderpark für die Kleinsten, die Kinderpaletten, Musik- und Jugendgruppen, verschiedene Laiendienste in der Liturgie, Familien- und Seniorentreffs sowie Straßentreffpunkte, in denen Menschen sich zuhause über ihren Alltag und Glauben austauschen konnten.
Musik
Über die Musik sagte er einmal: „Neben dem Sport und meinen Glauben an Gott ist sie das Wichtigste in meinem Leben.“ Zusammen mit seinem langjährigen Organisten Wilfried Englhardt hob er die Konzertreihe
„Musik im Olympischen Dorf“ (MIOD) aus der Taufe.
Ruhestand
Im August 2003 übergab Herr Pfarrer Summerer nach mehr als 30 Jahren die Gemeinde seinen Nachfolgern, blieb ihr aber als Altpfarrer und wohnhaft im Gemeindegebiet weiter erhalten.
- 1986 erhielt er den bischöflichen Ehrentitel Geistlicher Rat.
- 1999 wurde er zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.
- 2010 verlieh ihm die Stadt München den Goldenen Ehrenring.
Während seiner letzten Lebensjahre schränkte ihn seine Parkinson-Erkrankung körperlich ein. In der Pfarrei arbeitete er aber weiter als Ruhestandsgeistlicher mit. Die Gemeindemitglieder schätzten ihn bis zuletzt als klugen, zugewandten und engagierten Ratgeber.
Am 25. Februar 2013 schlief er für immer und ruhig ein.
Geboren am 22. Januar 1948 in Sannazzaro de‘ Burgondi, wurde Pierfelice Tagliacarne am 23. Dezember 1972 zum Priester geweiht.
Von 1975 bis zu seinem Tod am 25. Mai 2020 war er immer wieder in unserer Pfarrei tätig und sorgte auch in turbulenten Zeiten für Kontinuität.
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Der Professor für Altes Testament und Biblische Didaktik lehrte an der Katholischen Universität Eichstätt und an der Hochschule für Philosophie in München. Von 2003 bis 2014 war er katholischer Vorsitzender der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit München. Seit dem 21. Mai 2014 war er deren Ehrenvorsitzender.
Doch seine Arbeit als Seelsorger war ihm ebenso wichtig wie die Wissenschaft.
Von 1977 bis 1990 war Pierfelice Tagliacarne fest für die Gemeinde tätig. Danach hielt er engen Kontakt, feierte Gottesdienste und betreute weiterhin einen der „Straßentreffpunkte“.
Unterstützer in Phasen stetig wechselnder Seelsorger
Nachdem der Gründungspfarrer unserer Gemeinde, Karlheinz Summerer, 2003 in den Ruhestand gegangen war, gab es lange Phasen stetig wechselnder Seelsorger. In dieser Zeit half Pierfelice Tagliacarne in der Seelsorge mit.
Von September bis Dezember 2007 übernahm Pfarrer Summerer sogar übergangsweise wieder die priesterlichen Aufgaben. Um ihn zu unterstützen und noch intensiver in der Pfarrei mitarbeiten zu können, legte Pierfelice Tagliacarne in dieser Zeit ein Praxissemester ein.
Zwischen 2007 und 2015 gab es mit Jakob Paula wieder einen Pfarrer in Frieden Christi, der über eine längere Zeit blieb. Auch während dieser Zeit arbeite Professor Tagliacarne weiter in der Seelsorge mit.
Nach dem Tod von Pfarrer Karlheinz Summerer 2013 und dem Abschied von Pfarrer Jakob Paula im Juli 2015 war es wiederum Pierfelice Tagliacarne, der in der Gemeinde im Hintergrund für Stabilität sorgte, als eine neue Phase zahlreicher Wechsel unter den Seelsorgern begann.
Bis zuletzt ein offenes Ohr für alle Gemeindemitglieder
Bis zuletzt hatte er ein offenes Ohr für alle Gemeindemitglieder und nahm Anteil an ihren Freuden und Sorgen. Viele kannten und schätzten ihn, von einigen Paaren hatte er sowohl die Kinder als auch die Enkelkinder in der Gemeinde getauft.
Von 2014 an hielt Pierfelice Tagliacarne außerdem regelmäßig Gottesdienste am Flughafen. Am 26. Januar 2020 feierte er zum letzten Mal in der dortigen Christophoruskapelle eine Heilige Messe. Am 25. Mai 2020 verstarb Pierfelice Tagliacarne im Krankenhaus Dritter Orden in München an den Folgen einer Krebserkrankung.
Ein persönlicher Nachruf
In einem Nachruf im Pfarrbrief schreibt der langjährige Pastoralreferent und Pfarrbeauftragte Franz Kohlhuber über ihn:
„Keiner war wie er!“ – das war der Titel seiner Doktorarbeit und er passt so gut, wenn wir auf sein Leben zurückschauen. Ja, er war einzigartig. Er war humorvoll und scharfsinnig. Er war derjenige, der uns in der Osternacht mit seinem profunden Wissen in die Lesungstexte einführte. Er war in Frieden Christi der Priester für die zweiten Feiertage, wenn Heinz Summerer mal frei hatte. Gottesdienste mit ihm waren klar und schnörkellos und doch lebendig und tief; sie gaben Zuversicht, Halt und Orientierung. Es gab kaum einen Gottesdienst, an dem er sich nicht vorher noch gewundert hatte, warum die Liturgen wieder einmal die biblischen Texte für die Messfeier so gekürzt und sinnentzerrt haben, weil sie wieder halbe oder ganze Sätze einfach weggelassen haben. Um gesungene Elemente hat er sich immer erfolgreich herumlaviert. Das war nicht das seine. […]
Er hat auch gelitten an unserer Kirche mit Regeln, die uns nicht zum Leben helfen, sondern Leben schwer machen. Aber er war stets loyal zu seiner Kirche und sein Primizspruch prägte sein Priester‐Sein und sein Christ‐Sein: „Die frohe Botschaft von der Gnade Gottes zu bezeugen“ (Apg 20,24).
Bei unserem letzten Zusammentreffen im Januar am Flughafen hat er – wie eigentlich immer – beim Verabschieden gesagt:
„Bis zum Wiedersehen – wenn es dem Ewigen gefällt!“ So ein Wiedersehen gab es leider nicht mehr.
Nach turbulenten Jahren mit wechselnden Geistlichen aus aller Welt bekam Frieden Christi im Sommer 2007 wieder einen Pfarrer, der länger in der Gemeinde blieb.
Jakob Paula wurde am 24. Februar 1961 in München geboren. Am 24. Juni 1989 empfing er seine Priesterweihe in Freising. Bis 1992 wirkte er als Kaplan in Sankt Michael in Berg am Laim in München. Anschließend war er Kaplan in Traunreut, bis er von 1994 bis 2007 Kurat in der Kuratie Königin der Märtyrer in München wurde.
In Frieden Christi blieb er bis 2015. Heute lebt er als Einsiedler nahe dem
Karmel Hl. Blut, in der Nähe des ehemaligen KZ Dachau und ist Hausgeistlicher für die Karmelitinnen.
Ruhig, besonnen und fromm
Seine ruhige, besonnene Art ist der Gemeinde in guter Erinnerung geblieben. Er hörte den Menschen zu und sprach leise und unaufgeregt. Immer war seine tiefe Frömmigkeit zu spüren. Auf seine Initiative hin wurde die Sonntagsmensa begründet, die bis heute angeboten wird. Auch die Kommunion unter beiderlei Gestalt bei jedem Sonntagsgottesdienst führte er ein.
Junge Familien und Kindergottesdienste
Während seiner Zeit in Frieden Christi ging er zusammen mit Pastoralreferentin Gerlinde Singer besonders auf junge Familien zu. Die Kindergottesdienste waren gut besucht. Und auch im
Kindergarten war Pfarrer Paula fast täglich anzutreffen, denn er aß mit den Kindern zu Mittag.
Ein Leben als Eremit hatte er sich schon als Jugendlicher gewünscht. Aber erst nach dem Tod seines Vaters, der diesen Wunsch nicht verstanden hätte, schrieb er einen Brief an Kardinal Reinhard Marx, in dem er seinen Wunsch darlegte.
Leben als Einsiedler
Als ihm das Erzbistum 2015 den turnusmäßigen Pfarrei-Wechsel nahelegte, schickte er diesen Brief auch ab – und wurde umgehend zum Gespräch eingeladen. Statt der erwarteten Absage aufgrund des Priestermangels zeigte der Kardinal Verständnis für das Anliegen und genehmigte es letztlich.
Heute lebt Jakob Paula in einer Einsiedelei und hat seinen Besitz auf das Nötigste beschränkt. Er spendet mehr als die Hälfte seines Gehalts, das ohnehin schon auf die Hälfte reduziert ist. Seine Nahrungsmittel baut er im eigenen Garten an oder er bekommt sie von Besuchern geschenkt.
Pfarrer Paula ist dankbar für seine Zeit in der Pfarrei Frieden Christi, die ihn herausgefordert, aber auch reifen habe lassen. Doch der Priester ist sich sicher: „Jetzt habe ich die Erde gefunden, die mir entspricht.“