Hl. Kreuz Fröttmaning

Hl. Kreuz, Fröttmaning, Außenansicht
Hl. Kreuz in Fröttmaning
Filialkirche der Pfarrei St. Albert im Pfarrverband St. Albert – Allerheiligen, 80939 München, Kurt-Landauer-Weg 8

Bedeutung
Diese Kirche ist eine Dorfkirche im Stile spätromanischer Chorturmkirchen. Mitte des 20. Jhd. wurde das sie umgebende kleine Dorf restlos beseitigt und so steht sie heute als unverbrüchliches Zeichen eines festen christlichen Glaubens in einer künstlich gestalteten Landschaft. Sie ist das älteste Gotteshaus auf Münchner Stadtgebiet und die einzige romanische Kirche Deutschlands mit Bildmotiven, die direkt mit Kalk auf Ziegel gemalt sind. Aus dem Frühchristentum ragt somit die Fröttmaninger Kirche mit einem faszinierenden Bildprogramm in unser Jahrhundert hinein. Von einer schlichten, von den Bewohnern des Dorfes Fröttmaning getragenen Dorfkirche ist sie durch die Arbeit und die Mühen vieler Pfarrangehöriger zu einem verehrten und vielbesuchten Andachtsort in einer modernen Freizeitumgebung geworden.

Baugestalt
Typus einer mittelalterlichen Chorturmkirche, der typisch für die Region ist. Das eingeschossige Kirchenschiff misst circa 15 auf 7 m. Im Osten angeschlossen steht der knapp 15 m hohe rechteckige Turm mit Satteldach. Er beherbergt im Untergeschoss den ca. 3 m breiten und 3,5 m tiefen Chor. Außen- und Innenwände bestehen aus Ziegelmauerwerk; die Zwischenräume sind mit Feldsteinen und Mörtel aufgefüllt. Die massiven Mauern - sie sind ca. 1,10 m stark -, die schlichte niedrige Rundbogen-Eingangspforte und ein schießschartenartiges Fenster, im Inneren oberhalb des Eingangs der Kirche sichtbar, unterstreichen den Charakter dieser Wehrkirche. Der Turm wird durch Rechteckblenden gegliedert und durch Friese - Deutsches Band und Rundbogenfries - unterteilt. Die schmalen, spitzbogigen Zwillingsfenster im Obergeschoß wurden wohl im 15. Jhd. aus jeweils einem romanischen Rundbogenfenster zu ihrer heutigen Form umgestaltet. Die großen Fenster im Langhaus erhielt die Kirche wohl erst im Zuge der barocken Ausgestaltung.
 
Hl. Kreuz, Fröttmaning, Grundriss
Grundriss
Führung
1 Hochaltar: das Tafelbild mit der Kreuzigungsdarstellung Ende 17. Jhd., flankierende Figuren sind der Hl. Erasmus und Hl. Papst Sylvester, die Predella zeigt die Grablegung Christi. Über geradem Gebälk angebracht ist als Altarbekrönung ein gesprengter Dreiecksgiebel mit einer Herz Jesu Darstellung und mit je einem Engel mit den Marterwerkzeugen zu beiden
Seiten.
2 Nördlicher Seitenaltar: in der Mitte der Hl. Sebastian, vermutlich um 1540 geschaffen, eine Leihgabe aus der alten Dorfkirche St. Nikolaus Freimann, Seitenfiguren sind der Hl. Georg und der Hl. Florian, beides Arbeiten Freimanner Schnitzer um 1983.
3 Chorbogen: Maria im Rosenkranz, dem Original nachgeschnitzt von R. Högl 1996.
4 Südlicher Seitenaltar: Schmerzhafte Muttergottes, vermutlich 17.Jh., Seitenfiguren die Hl. Katharina und der Hl. Clemens, beides Arbeiten Freimanner Schnitzer um 1983.
5 Deckenfresken: Zentrale Darstellung der Kreuzerhöhung durch Heraklius, Kaiser von Byzanz, und den Patriarchen von Jerusalem, in den Medaillons auf der Chorseite der Hl. Franz von Assisi und der Hl. Franz Xaver und auf der Emporenseite die Hl. Magdalena und der Hl. Petrus, geschaffen 1736/40, wahrscheinlich aus der Schule Asam.
6 14 Kreuzweg-Tafelbilder an den Seitenwänden, vermutlich erste Hälfte 18. Jh..
7 Kruzifix, Mitte 18. Jh., Leihgabe aus der alten Dorfkirche St. Nikolaus Freimann.
8 Figur des Hl. Leonhard von R. Högl 1986.
9 Romanische Wandmalereien in Kalk direkt auf Ziegel gemalt, um 1100, Darstellung von Lebensbaum, Sonnenrädern, Trauben und weiteren, noch zu entschlüsselnden Symbolen.
10 Eine massive gefaste Eichenholzstütze, 17. Jh., trägt die Empore.
11 Holztüre, außen mit ausgeschmiedeten Pflugscharen beschlagen, ehemals zum Schutz gegen Feuer und Angreifer.
 
Hl. Kreuz, Fröttmaning, Deckenfresko, Ausschnitt
Deckenfresko, Ausschnitt
Hl. Kreuz, Fröttmaning, Innenansicht
Innenansicht
Gottesdienste
In der Regel das Gebet unter dem Kreuz am ersten Freitag im Monat um 18.00 Uhr, des weiteren Vorabendmessen, Vespergottesdienste, Andachten über das Jahr verteilt. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem Anschlag an der Kirchentüre und aus dem Internet.

Führungen
In der Zeit von April bis September finden einmal im Monat Kirchenführungen sonntags statt. Die aktuellen Termine finden Sie im Internet oder im Anschlag an der Kirchentüre. Termine für Gruppenführungen können über das Pfarrbüro St. Albert abgestimmt werden.

Kontakt Pfarrei St. Albert
Katholisches Pfarramt St. Albert
Situlistr. 81
80939 München
Tel.: 089-324751-0
Fax: 089-324751-10
Internet: www.pfarrverband-albert-allerheiligen.de
e-mail: st-albert.muenchen@erzbistum-muenchen.de

Quellen: Freimann Die Kirchen der Pfarrei St. Albert, Verlag Schnell & Steiner 2006 – im Pfarrbüro erhältlich, Pfarrarchiv St. Albert, Berichte von Zeitzeugen, u.v.a.m.