Seit dem 8. Jahrhundert bauen die Menschen in der Hallertau Hopfen an, ohne den es kein Bier gibt. Die Hopfengärten mit ihren hohen Stangen und Drähten, an denen sich die Pflanze emporrankt, prägen die Landschaft, durch die mehrere Radtouren führen. Eine davon ist der Nandlstätter Kulturradweg. Er führt an einladenden Wirtshäusern und Marktgemeinden und an Enghausen vorbei. Das kleine Dorf beherbergt eine erst seit zwanzig Jahre bekannte Sensation. Ein lebensgroßes Kruzifix, das nur wenig später entstanden ist als der Hopfenanbau in der Hallertau. Es ist das älteste seiner Art weltweit.
Der Künstler hat es etwa um das Jahr 890 erschaffen, das haben Untersuchungen zuverlässig ergeben. Christus ist als würdevoller und als gütiger Herrscher dargestellt. Mit einer Frisur, die an Rastalocken erinnert und seinerzeit an Adels- und Königshöfen der letzte Schrei war. Bis vor etwa 500 Jahren hing dieses Kreuz in einer Klosterkirche im nahegelegenen Moosburg. Doch die Mönche bestellten damals eine neue Ausstattung.
Das altehrwürdige Kruzifix hatte keinen Platz mehr. Die Enghausener nahmen es auf, erhalten und verehren es seit vielen Generationen. Es gehört so sehr zum Dorf, dass Pläne es in ein Museum zu bringen, verworfen wurden. Natürlich ist es mit einer Alarmanlage geschützt und Besucher müssen sich die kleine Kirche aufsperren lassen. Die nebenan wohnende Mesnerfamilie tut das gern und läutet fast jeden Mittag um 12 Uhr zum Angelusgebet.
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Gästebrief 2023
Zwischen Feldern und Wiesen liegt ganz idyllisch der Ort Enghausen. 56 Menschen leben hier. Und sie alle hüten eine ganz besondere Kostbarkeit – nämlich das wohl älteste monumentale Kruzifix der Welt.