Sakramente sind Zeichen des Glaubens auf dem Lebensweg
Sie bringen zum Ausdruck, dass jede Lebensgeschichte von Gott her gewollt und begleitet wird. Besonders sichtbar zeigt sich diese Liebe Gottes zu den Menschen an den Übergängen des Lebens. Sakramente begleiten den Menschen von der Geburt bis zum Sterbebett. Am Beginn des Lebens steht im Sakrament der Taufe die Zusage, dass dieser Mensch von Gott geliebt und gewollt ist, dass ihm eine tiefe Beziehung zu Jesus Christus geschenkt ist und dass er in der Gemeinschaft der Kirche eine geistige und soziale Heimat findet. Auf dem Weg des erwachenden Gewissens und der Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit werden dem Menschen in den Sakramenten der Beichte und der Eucharistie Orte der Versöhnung, des Erbarmens, des Friedens und der Gemeinschaft eröffnet. Im Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden erfährt der Mensch im Sakrament der Firmung jene Stärkung durch den Heiligen Geist, die ihn zu einem geistreichen und sinnerfüllten Leben führt. Den Erwachsenen rufen die Sakramente der Ehe und der (Priester)Weihe in die Verantwortung, beim Aufbau einer geistigen und gerechten Welt mitzuarbeiten. Und wenn der menschliche Leib schwächer wird, wenn Krankheit ihn bedroht bis hin zum Tod, dann schenkt das Sakrament der Krankensalbung Trost und Hoffnung.
Sakramente sind eine Art „Zeichensprache“, mit der sich Gott und Mensch verständigen; Gott spricht zu uns – und wir antworten mit unserem Glauben. Ein Sakrament ist ein Geschenk, das dem Menschen gratis, umsonst, von der Gemeinschaft des Glaubens, von der Kirche angeboten wird. Es ist ein Wort der Zusage und Hoffnung, das seine Wirksamkeit entfalten kann, wenn der Mensch darauf eine Antwort gibt; daher wirkt es nicht nur im Augenblick des Empfangs, sondern weit darüber hinaus – lebenslang – existenziell.
Sakramente sind Symbolhandlungen – und noch viel mehr…
Einerseits kann man die Symbole sehen, anfassen, riechen, schmecken – z.B. das Chrisamöl bei der Taufe, Brot und Wein bei der Eucharistie; andererseits verbirgt sich in ihnen etwas Unsichtbares: Gottes Liebe und Zuwendung zu uns. Über die Sakramente nimmt er (Haut)Kontakt mit uns auf, verbindet er sich mit unserem Leben und schenkt uns damit Heil und Zuversicht.